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Dmitri Bulgakow: Russen-General und Putin-Vertrauter wegen Korruption verhaftet

Wladimir Putins Konzentration richtet sich derzeit nicht nur auf die Front im Ukraine-Krieg, auch in den eigenen Reihen muss der Kreml-Chef ausmisten. Nun ist der frühere Vizeverteidigungsminister Dmitri Bulgakow festgenommen worden.

Die Zeiten, in denen Dmitri Bulgakow (re.) Wladimir Putin als Vizeverteidigungsminister nahestand, sind vorbei: Jetzt sitzt der Russen-General wegen Korruption in Haft. (Foto) Suche
Die Zeiten, in denen Dmitri Bulgakow (re.) Wladimir Putin als Vizeverteidigungsminister nahestand, sind vorbei: Jetzt sitzt der Russen-General wegen Korruption in Haft. Bild: picture alliance / dpa | Alexey Nikolsky / Ria Novosti /
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Seit 29 Monaten führt Wladimir Putin bereits Krieg in der Ukraine - doch abseits der ukrainischen Front hat der Kreml-Chef auch in den eigenen Reihen alle Hände voll zu tun. Immer wieder machen Korruptionsskandale in der russischen Militärführung die Runde. Nun gab es einen weiteren Haftbefehl für einen früheren Vertrauten für Wladimir Putin.

Dmitri Bulgakow verhaftet: Putin-Vertrauter muss in den Knast

Wie die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete, hat ein Gericht in Moskau gegen einen weiteren russischen Armeegeneral wegen Korruptionsverdachts Untersuchungshaft angeordnet. Bei dem Beschuldigten handelt es sich demnach um den früheren Vizeverteidigungsminister Dmitri Bulgakow, der in das Untersuchungsgefängnis Lefortowo gebracht worden sei. Dort sitze auch der frühere Vizeverteidigungsminister Timur Iwanow ein.

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Der 69-jährige Bulgakow hatte der Agentur zufolge erfolglos darum gebeten, die Untersuchungshaft im Hausarrest abzusitzen. Der General war in den ersten Monaten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine für die materiell-technische Ausstattung der Streitkräfte zuständig gewesen, bis er nach zahlreichen Pannen am 24. September 2022 entlassen wurde.

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Was wird dem russischen Ex-Vizeverteidigungsminister Bulgakow vorgeworfen?

Nach Angaben von Ermittlern soll unter Bulgakow ein System zur Versorgung der Truppen mit minderwertigem Proviant aus Trockenrationen zu überhöhten Preisen geschaffen worden sein. So sei etwa Rindfleisch durch Schwein und Huhn ersetzt und auch die Kalorienzahl der Versorgungspakete gesenkt worden. Die Soldaten, die seit dem Einmarsch am 24. Februar 2022 Krieg gegen die Ukraine führten, hätten minderwertigen Proviant erhalten. Bulgakow ist seit 2016 Träger der hohen Auszeichnung "Held Russlands".

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Der General soll in Saus und Braus gelebt haben, während die Soldaten unzureichend versorgt wurden. Er soll bei einem Jahreseinkommen von 15 Millionen Rubel (rund 158.000 Euro) in einer Villa mit 620 Quadratmeter Wohnfläche gelebt haben und unter anderem noch eine Wohnung sowie mehrere Grundstücke besitzen.

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Der russische Militärapparat gilt als extrem korrupt. Unter dem neuen Verteidigungsminister Andrej Beloussow soll die Militärführung auch von Amtsmissbrauch und Veruntreuung gesäubert werden. Zuletzt waren unter anderem der Vizechef des Generalstabs, Wadim Schamarin, und der Chef der Kader-Hauptabteilung, Juri Kusnezow, verhaftet worden.

Vor allem der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatte immer wieder eine Schmiergeldwirtschaft in der Militärführung beklagt und frühere Niederlagen in dem Angriffskrieg gegen die Ukraine auch darauf geschoben. Der frühere Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin starb im August bei einem Flugzeugabsturz - zwei Monate nach einem gescheiterten Aufstand. Prigoschins Kritik richtete sich vor allem gegen Sergej Schoigu, den Putin im Juni als Verteidigungsminister abberief und zum neuen Sekretär des nationalen Sicherheitsrates machte.

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/news.de/dpa

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