Ein russischer Soldat starb wenige Wochen nach seinem 18. Geburtstag im Ukraine-Krieg. Er soll noch nicht lange in der Armee gewesen sein. Angeblich ist er einer von vielen jungen Rekruten. Kritiker erheben nun schwere Vorwürfe gegen die Einzugspraktiken des Militärs.
- Der russische Soldat Jaroslaw Lipawski ist mit 18 Jahren im Ukraine-Krieg gestorben
- Der Rekrut starb wenige Wochen nach seinem 18. Geburtstag
- Setzt Putin junge Soldaten unter Druck, sich der russischen Armee anzuschließen?
Wladimir Putin hält an seinem völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine fest. Dabei geht er große Verluste unter seinen Truppen ein. Laut dem ukrainischen Verteidigungsministerium verlor der Kremlmehr als 571.000 Soldaten an der Front (Stand: 25.07.2024). Unter den Toten ist auch ein Soldat, der kurz nach seinem 18. Geburtstag auf dem Schlachtfeld starb.
Jaroslaw Lipawski ist tot: Putins jüngster Soldat im Ukraine-Krieg gestorben
Jaroslaw Lipawski starb am 15. April 2024 im Kriegsgebiet, sieben Tage vorher feierte er seine Volljährigkeit. Informationen über die Umstände seines Todes gibt es derzeit noch nicht. Ob der junge Soldat das jüngste Mitglied unter den russischen Streitkräften ist, lässt sich nicht eindeutig bestätigen. Er wurde zunächst als vermisst gemeldet, bevor Behörden seinen Tod bestätigten. Sein Leichnam wurde nach Hause in seine Heimatstadt Tjumen in Sibirien gebracht, wo er beigesetzt wurde. Wie der "Daily Mirror" unter Berufung auf Lipawskis Mutter, Nadezhda Cherepanova, berichtet, unterschrieb er drei Wochen nach seinem Geburtstag einen Vertrag bei der Armee. Unklar ist, ob er eingezogen wurde oder freiwillig in die Armee eintrat. Kritiker behaupten, dass viele Wehrpflichtige sich genötigt fühlen, zu unterschrieben.
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Junge Soldaten auf dem Schlachtfeld - Schickt Putin untrainierte Männer an die Ukraine-Front?
Die Verluste versucht das russische Militär teilweise mit verzweifelten Mitteln aufzustocken. Im Herbst 2022 hatte eine von Kremlchef Wladimir Putin verfügte Zwangsrekrutierung von Reservisten Proteste und eine Fluchtwelle ins Ausland ausgelöst. So sollen auch untrainierte Männer in die Ukraine geschickt werden, wie einige Monate nach Beginn des Krieges mehrere Medien, darunter die "New York Times" berichteten. Der Machtapparat versucht daher, das personelle Problem des Nachschubs für die Front mit Geld zu lösen.
Die russische Hauptstadt Moskau will mehr Freiwillige für den Kriegseinsatz in der Ukraine anlocken und eine Prämie von 1,9 Millionen Rubel (rund 20.000 Euro) als Einmalzahlung bei Vertragsabschluss gewähren. Nach Darstellung von Bürgermeister Sergej Sobjanin sollen daneben alle bisherigen Sonderzahlungen für die aus der Hauptstadt an die Front entsendeten Soldaten erhalten bleiben. Im ersten Jahr kämen dann insgesamt 5,2 Millionen Rubel (mehr als 54.000 Euro) Jahreseinkommen zusammen. Das ist ein Vielfaches des russischen Durchschnittsverdienstes.
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bos/bua/news.de/dpa