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Donald Trump: Bizarre Kuss-Show nach Attentat lässt Republikaner jubeln

Einen Anschlag auf sein Leben überstand Donald Trump praktisch unbeschadet, für seine Wahlkampfzwecke nutzt der Präsidentschaftskandidat den Vorfall jedoch schamlos aus - eine bizarre Kuss-Show beim Republikaner-Parteitag inklusive.

Nach dem Attentat auf sein Leben stilisiert sich Donald Trump als von Gott beschützt. (Foto) Suche
Nach dem Attentat auf sein Leben stilisiert sich Donald Trump als von Gott beschützt. Bild: picture alliance/dpa/AP | Carolyn Kaster
  • Donald Trump hält Rede bei Republikaner-Parteitag in Milwaukee
  • Angeschossener Präsidentschaftskandidat erinnert an getöteten Corey Comperatore
  • Ein Knutscher für den Feuerwehrhelm: Donald Trumps bizarre Kuss-Show auf der Bühne

Es waren wenige Augenblicke, die aus einer gewöhnlichen Wahlkampfveranstaltung vor den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen im November 2024 einen Moment für die Geschichtsbücher machten.

Attentat auf Donald Trump: Ex-US-Präsident durch Schuss leicht am Ohr verletzt

Am 13. Juli 2024 fielen in Butler im US-Bundesstaat Pennsylvania während einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump Schüsse, die den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner leicht am Ohr verletzten und einen Zuschauer im Publikum das Leben kosteten. Nur zwei Tage später feierte Donald Trump beim Republikaner-Parteitag in Milwaukee sein umjubeltes Comeback und nutzte den Attentatsversuch für eine nicht enden wollende Inszenierung seiner selbst.

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War Donald Trump am Tag nach dem missglückten Attentat in Butler noch sorglos und scheinbar unversehrt beim Golfen gesehen worden, ohne die Hinterbliebenen des erschossenen Corey Comperatore zu kontaktieren, so stilisierte sich der US-amerikanische Ex-Präsident bei der "Republican National Convention", die am Montag (15.07.2024) in Milwaukee eröffnet wurde, als verwundetes Opfer mit einem plakativen Pflaster am rechten Ohr. Der überdimensionierte Verband inspirierte etliche Hardcore-Republikaner, sich ebenfalls Pflaster aufkleben zu lassen. Doch damit hatte Donald Trump den für ihn glimpflich ausgegangenen Anschlagsversuch noch nicht erschöpfend ausgeschlachtet.

Bizarre Kuss-Show für getöteten Corey Comperatore: Donald Trump küsst Helm von totem Feuerwehrmann

Bei dem Attentat auf Trump knapp eine Woche zuvor kam Corey Comperatore ums Leben. Bei seiner großen Rede während des Republikaner-Parteitags in Milwaukee ehrte der Ex-Präsident den Verstorbenen mit einer eigens inszenierten Geste. Donald Trump küsste den Helm des ehemaligen Feuerwehrmannes, der bei der Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania erschossen wurde. Auch die Jacke des Mannes war auf der Bühne zu sehen. "Er war unglaublich", sagte Trump. Der getötete 50-Jährige sei von allen respektiert worden.

Bizarre Kuss-Show beim Republikaner-Parteitag: Donald Trump erinnerte an den getöteten Feuerwehrmann Corey Comperatore und küsste den Helm des verstorbenen 50-Jährigen. (Foto) Suche
Bizarre Kuss-Show beim Republikaner-Parteitag: Donald Trump erinnerte an den getöteten Feuerwehrmann Corey Comperatore und küsste den Helm des verstorbenen 50-Jährigen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Charles Rex Arbogast

Corey Comperatore habe Behörden zufolge seine Frau und Tochter von den Kugeln abgeschirmt, als der Schütze das Feuer eröffnete. Er wurde tödlich getroffen, zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt. Der Mann arbeitete als Werkzeugingenieur und hatte sich viele Jahre lang bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, wie Medien berichteten.

Auf der Feuerwehrjacke, die auf der Bühne des Republikaner-Parteitags zu sehen war, stand auch der Name des Getöteten. Allerdings hatte der Nachname einen Rechtschreibfehler. US-Medien zufolge handelt es sich aber tatsächlich um die Jacke des ehemaligen Feuerwehrmannes. Das zeigt auch ein von der Freiwilligen Feuerwehr veröffentlichtes Foto der Jacke.

Donald Trump schildert Attentat von Pennsylvania: "Überall Blut"

In seiner Rede äußerte sich Donald Trump zudem erstmals öffentlich zu den dramatischen Szenen, als der inzwischen als Thomas Matthew Crooks identifizierte Schütze Schüsse auf den Ex-US-Präsidenten abfeuerte. Der 20-Jährige wurde Augenblicke nach der ersten Schussabgabe von Einsatzkräften des Secret Service eliminiert, zum Tatmotiv des jungen Mannes, der als Republikaner registriert war, gibt es noch keine Erkenntnisse.

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Donald Trump von Gott beschützt? Diese Aussagen lassen seine Anhänger jubeln

Die von Trump und seinen Anhängern erlebten Schreckmomente sind dem Präsidentschaftskandidaten noch lebhaft in Erinnerung: "Meine Hand war blutverschmiert, einfach überall Blut. Ich wusste sofort, dass es sehr ernst war", sagte der frühere Präsident bei seiner großen Rede zum Finale des Republikaner-Parteitags im Bundesstaat Wisconsin. "Überall floss Blut, und doch fühlte ich mich in gewisser Weise sehr sicher, denn ich hatte Gott auf meiner Seite." Hätte er nicht im Moment des Schusses zur Seite geschaut, dann wäre er nicht mehr am Leben, betonte er. "Ich stehe hier vor euch, in dieser Arena, nur durch die Gnade des allmächtigen Gottes." Seine Anhänger bejubelten ihn frenetisch.

Trump holte weit aus und sagte, er werde nur ein Mal ausführlich von der Attacke auf ihn erzählen. "Ihr werdet es kein zweites Mal von mir hören, weil es tatsächlich zu schmerzhaft ist, es zu erzählen." Zudem sagte der Ex-US-Präsident, er habe durch die Attacke etwas Neues gelernt. "Wenn etwas mit den Ohren passiert, bluten sie mehr als jeder andere Teil des Körpers." Das hätten ihm die Ärzte erklärt. "Ich fragte: Warum ist da so viel Blut?"

Bilder von Trump mit Blut am Ohr und etwas Blut im Gesicht - und zugleich mit geballter Faust - gingen nach der Attacke um die Welt. Seine Anhänger hätten gedacht, er sei getötet worden, sagte der 78-Jährige. "Ich wollte etwas tun, um sie wissen zu lassen, dass es mir gut ging. Ich hob meinen rechten Arm, schaute zu den Tausenden und Abertausenden von Menschen, die atemlos warteten, und begann zu rufen: Kämpft! Kämpft! Kämpft!" Und weiter: "Als meine geballte Faust hoch in die Luft ging, merkte die Menge, dass es mir gut ging, und brüllte vor Stolz auf unser Land." So etwas habe er noch nie zuvor gehört.

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/news.de/dpa

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