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Ukraine-Krieg: Verwundete zurückgelassen an der Front: Kreml-Soldat klagt Putin an

Es ist eine bittere Abrechnung mit Wladimir Putin und seiner Armeeführung im Ukraine-Krieg. Ein Kreml-Kämpfer schildert in einem Video seine Front-Erfahrungen. "Sie führen uns in den Tod", stellt er fest.

Wladimir Putin scheint entschlossen, den Ukraine-Krieg fortzusetzen. (Foto) Suche
Wladimir Putin scheint entschlossen, den Ukraine-Krieg fortzusetzen. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov
  • Was aktuell im Ukraine-Krieg wichtig ist
  • Russen-Soldaten wenden sich an Putin: "Wurden getäuscht!"
  • Kreml-Kämpfer wütet: "Sie führen uns in den Tod!"

Was aktuell im Ukraine-Krieg wichtig ist: Wladimir Putin führt seit Februar 2022 offen Krieg gegen die Ukraine und hält derzeit rund ein Fünftel seines Nachbarlandes besetzt. Die Ukraine betont immer wieder, dass der Abzug russischer Truppen von ihrem Staatsgebiet eine Bedingung für dauerhaften Frieden sei. Wladimir Putin hatte als Bedingung für ein Ende der Kampfhandlungen von der Ukraine den vollständigen Verzicht auf die Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson, Saporischschja und die Schwarzmeer-Halbinsel Krim gefordert.

Zuletzt hatte das russische Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass seine Streitkräfte die Kontrolle über das Dorf Urozhaine in der ostukrainischen Region Donezk übernommen hätten. Berichtet wurde auch, dass die Kiewer Truppen Stellungen im Südosten des Landes bei Krynky im Gebiet Cherson und Uroschajne im Gebiet Donezk unter russischem Druck aufgeben mussten.

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Ukraine-Krieg aktuell: Russen-Soldaten wenden sich an Wladimir Putin

Seit Beginn des Moskauer Einmarsches in die Ukraine gab es zahlreiche Berichte über die schlechte Moral bei den russischen Truppen. Zudem wurde über mangelnde Ausbildung und fehlende Ausrüstung in Putins Armee berichtet. Auch das Vorgehen der russischen Offiziere wurde mehrfach offen kritisiert. Eine Gruppe russischer Soldaten, die sich freiwillig zum Kampf in der Ukraine gemeldet hat, beschwert sich jetzt in einem Videoappell an Wladimir Putin über ihre Kommandeure. Der Clip findet sich auch beim Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) Verbreitung.

  • Die Männer sollender 5. Kompanie des 3. Bataillons des 7. russischen Motorschützenregiments angehören.
  • Ein namentlich nicht genannter Soldat schildert in dem Clip, dass er und seine Kameraden sich direkt an den russischen Präsidenten gewandt haben, weil sie sich "in einer schwierigen Situation" befinden.
  • Er sagte, dass sie am 11. Mai freiwillig einen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium unterzeichnet haben und ihnen gesagt worden sei, dass sie in der zweiten und dritten Reihe der Front eingesetzt würden.
  • Nach der anfänglichen Ausbildung sollen die Soldaten allerdings gemerkt haben, dass "wir getäuscht worden waren". Nach dem ersten Angriff hätten sie begriffen, dass etwas "falsch laufe", da "verwundete Soldaten mehrere Tage lang an der Frontlinie liegen gelassen wurden."
  • Während seine Gruppe die Verletzten evakuierte, wurden die Versprechen des Kompaniechefs, dass er und seine Kameraden in Lagern abseits der Front mit Proviant, Lebensmitteln, Wasser und Ruhe versorgt würden, nicht eingehalten, erklärt der Mann weiter.

Putin-Soldat wütet: "Sie führen uns in den Tod!"

Von den ursprünglich 110 Mann der Kompanie sollen nur 25 Soldaten übrig geblieben sind, heißt es in dem Enthüllungsvideo weiter.

  • "Jeden Tag kommen unsere Jungs verletzt zurück", schildert der Soldat. "Das beste Szenario ist, wenn sie verletzt zurückkommen", da "jeder hier froh ist, aus dieser Hölle heraus zu sein. Weg von dem Abschaum, der uns solche Befehle gibt."

Was man bedenken sollte: Der Ukraine-Krieg wird auch im Internet geführt, mit Propaganda-Mitteln auf beiden Seiten. Zu beachten bleibt: Die Aufnahmen konnten nicht unabhängig verifiziert werden.

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