Vor der Fußball-Europameisterschaft gab es viele Befürchtungen hinsichtlich möglicher Sicherheitsrisiken. Umso größer ist nach dem Ende des Turniers die Erleichterung bei Polizei und Politik.
Die Sicherheitsbehörden ziehen nach dem Ende der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland eine positive Bilanz. Die starken Sicherheitsmaßnahmen hätten in allen Bereichen gewirkt, teilte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mit. "Es gab deutlich weniger Sicherheitsvorfälle und Straftaten, als unsere Sicherheitsbehörden bei einem Ereignis mit vielen Millionen Menschen vorher erwartet hatten. Dafür war vor allem die sehr hohe Polizeipräsenz überall im Land entscheidend."
"Unsere Polizei hat geliefert", erklärte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU). "Dass die Europameisterschaft größtenteils friedlich verlief, war eine Teamleistung aller Sicherheitsbehörden der Länder und des Bundes, gemeinsam mit unseren internationalen Kolleginnen und Kollegen." NRW hatte die EM-Vorbereitung für die Bundesländer koordiniert.
Innenministerium sieht Erfolg der Binnengrenzkontrollen
Die Einführung von Binnengrenzkontrollen hat sich nach Darstellung des Innenministeriums als wirksame Maßnahme erwiesen. Vom 7. Juni bis zum 15. Juli seien dabei 1.112 Haftbefehle vollstreckt und rund 8.300 unerlaubte Einreisen registriert worden. Die Polizei habe mehr als 100 Hooligans an der Einreise gehindert.
Keine größeren Ausschreitungen durch Hooligans
Zu den vorab befürchteten größeren Auseinandersetzungen mit Hooligans sei es nicht gekommen. Zwar seien Hooligans vor Ort gewesen, aber das Auftreten der Polizisten des Bundes und der Länder und vor allem robuster Bereitschaftspolizeikräfte habe weitgehend alle Versuche unterbunden, Gewalttaten zu verüben. Als abschreckend habe sich auch erwiesen, dass im Fall von Straftaten während des Turniers in Deutschland den Tätern ein Stadionverbot in ihren Heimatländern angedroht wurde.
Bilanz der Straftaten
Während des Fußballturniers registrierte die Polizei von Bund und Ländern nach Angaben des Bundes- und des nordrhein-westfälischen Innenministeriums rund 2340 Straftaten mit EM-Bezug. Darunter seien etwa 700 Körperverletzungsdelikte, rund 120 Diebstähle und ungefähr 200 Fälle von Hausfriedensbruch gewesen. Es habe 140 Gewaltdelikte gegen Polizisten gegeben. Die Polizei habe rund 170 Festnahmen, etwa 320 Gewahrsamnahmen und fast 1.000 Gefährderansprachen vorgenommen.
Kraftakt für die Polizei
Für die Polizei und die Helfer war die am Sonntag zu Ende gegangene Europameisterschaft den Angaben zufolge ein Kraftakt. Allein die Bundespolizei hatte demnach jeden Tag 22 000 Beamtinnen und Beamte im Einsatz. Es war der größte Einsatz ihrer Geschichte. Das Technische Hilfswerk habe die austragenden Städte und andere Behörden mit etwa 13.000 überwiegend ehrenamtlichen Kräften unterstützt. Etwa 2,6 Millionen Menschen hätten die 51 Spiele in den zehn Stadien verfolgt, rund 6 Millionen Menschen die Fanzonen besucht.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de