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Sergej Rjabkow: Putin-Vertrauter will russischen Atomplan schärfen

Für den russischen Vize-Außenminister Sergej Rjabkow steht außer Frage, dass die Nato die Moskauer Nuklear-Warnungen nicht ernst nehmen würde. Um das zu ändern, will der Putin-Vertraute jetzt aktiv werden.

Sergej Rjabkow, stellvertretender Außenminister von Russland, will die Moskauer Atomdoktrin ändern. (Foto) Suche
Sergej Rjabkow, stellvertretender Außenminister von Russland, will die Moskauer Atomdoktrin ändern. Bild: picture alliance/dpa/AP | Richard Drew
  • Was aktuell im Ukraine-Krieg wichtig ist
  • Vize-Außenminister warnt vor nuklearer Bedrohung
  • Was Wladimir Putin über den Einsatz von Atomwaffen sagt

Was aktuell im Ukraine-Krieg wichtig ist: Wladimir Putin führt seit Februar 2022 offen Krieg gegen die Ukraine und hält derzeit rund ein Fünftel seines Nachbarlandes besetzt. Die Ukraine betont immer wieder, dass der Abzug russischer Truppen von ihrem Staatsgebiet eine Bedingung für dauerhaften Frieden sei. Wladimir Putin hatte als Bedingung für ein Ende der Kampfhandlungen von der Ukraine den vollständigen Verzicht auf die Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson, Saporischschja und die Schwarzmeer-Halbinsel Krim gefordert.

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An Drohungen von russischer Seite mangelte es in den vergangenen zwei Jahren nicht - immer wieder konnten aus dem Kreml und seinem Umfeld auch Warnungen vor dem Atomwaffenarsenal Russlands vernommen werden. Jetzt hat Sergej Rjabkow, einer von zehn stellvertretenden russischen Außenministern, einmal mehr Öl ins Feuer gegossen. Er erklärte jüngst, die Nato würde die nuklearen Bedrohungen durch Russland unterschätzen. Beim russischen staatlichen Fernsehsender Rossija 1 sagte er laut Nachrichtenagentur Tass demnach:

  • Der Ukraine-Krieg habe gezeigt, dass die Moskauer Nukleardoktrin "unzureichend" sei.
  • Die Nato-Mitgliedstaaten würden "unser Potenzial in diesem Bereich ignorieren".
  • Die "zu allgemeinen Formulierungen, die in unseren Kerndokumenten zur Nukleardoktrin verankert sind", seien laut Rjabkow unzureichend.
  • Die Nato glaube nicht daran, dass die Dinge in einem Worst-Case-Szenario enden könnten, "egal wie sehr sie [die Nato, Red.] den gesunden Menschenverstand verhöhnen."
  • Deshalb sei es "notwendig, klarer, deutlicher und präziser zu sagen, was passieren kann, wenn sie darauf beharren."

Wladimir Putin behauptete im Frühjahr in einem TV-Interview, sein Land sei sowohl militärisch als auch technisch auf einen möglichen Atomkrieg vorbereitet, allerdings bestehe derzeit kein Anlass, die Waffen abzufeuern. Russlands Atomwaffenarsenal sei dennoch eines der modernsten weltweit, betonte Putin weiter.

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