In einem Interview kündigte Annalena Baerbock an, dass sie auf eine Kanzlerkandidatur verzichten werde. Während Parteikollegen diese Entscheidung mit Respekt zollen, erntet die Außenministerin von ihren Kritikern reichlich Spott.
- Annalena Baerbock verzichtet auf Kanzlerkandidatur
- Außenministerin konzentriert sich auf internationale Krisen
- Spott über Entscheidung der Grünen-Politikerin
Nach monatelangen Spekulationen herrscht nun Klarheit: Annalena Baerbock tritt bei der Bundestagswahl 2025 nicht wieder als Kanzlerkandidatin der Grünen an. Angesichts der internationalen Krisen wolle sie ihre ganze Kraft ihren aktuellen Aufgaben statt einer Kanzlerkandidatur widmen.
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Annalena Baerbock verzichtet auf erneute Kanzlerkandidatur
Annalena Baerbock will sich voll auf ihre Arbeit als Außenministerin konzentrieren und strebt daher keine erneute Grünen-Kanzlerkandidatur an, erklärte sie in einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNN am Rande des Nato-Gipfels in Washington. "Die Welt ist offensichtlich eine ganz andere als zur letzten Bundestagswahl", sagte Baerbock laut offizieller Übersetzung des Auswärtigen Amts. "Im Lichte des russischen Angriffskriegs und nun auch der dramatischen Lage im Nahen Osten braucht es nicht weniger, sondern mehr Diplomatie. Sonst füllen die Lücke andere." Und weiter: "Daher bedeutet in diesen extremen Zeiten staatspolitische Verantwortung als Außenministerin für mich: Statt in einer Kanzlerkandidatur gebunden zu sein, meine Kraft weiterhin voll und ganz meiner Aufgabe zu widmen, Vertrauen, Kooperation und verlässliche Strukturen zu bilden - für und mit so vielen Partnern weltweit und in Europa, die darauf bauen."
Hier ist Baerbocks Ankündigung, dass sie auf eine erneute Kanzlerkandidatur verzichtet >>> pic.twitter.com/Pf5fsN65hc
— _horizont_ (@hori_____zont) July 10, 2024
Bitterböse Reaktionen nach Baerbock-Ankündigung
Derzeit scheint es äußerst abwegig, dass die Grünen den nächsten Kanzler oder die nächste Kanzlerin stellen. In aktuellen Umfragen kommt die Partei lediglich auf 11 Prozent. Im Netz sorgt die Ankündigung von Baerbock neben Anerkennung auch für reichlich Spott und Häme:
- "Chapeaux@ABaerbock.So geht Verantwortung, so geht Eigentreue. Die deutsche Außenministerin verzichtet auf eine erneute Kanzlerkandidatur, um sich im extremen Zeiten auf weltweite Krisen zu konzentrieren. Diese Größe würde ich einigen männlichen Kollegen weltweit auch wünschen", schreibt JournalistinDüzen Tekkal in einem Tweet.
- "So ist@ABaerbock. Verantwortung für das Ganze, eine Teamspielerin durch und durch. Das wissen wir alle und das schätzt unsere Partei so an ihr. Sie zeigt große Verantwortung, in dieser krisenhaften Zeit und Weltlage ihr Engagement voll und ganz der Außenpolitik zu konzentrieren", schreibt Britta Haßelmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, auf X.
- "Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung von Annalena Baerbock. Sich angesichts der großen globalen Herausforderungen ganz der Außenpolitik zu widmen, zeigt wofür auch die Grünen stehen: Verantwortung übernehmen. Annalena, du bist und bleibst ein Riesenvorbild. Danke", heißt es in einem Tweet von Grünen-Politikerin Terry Reintke.
- "Die Tatsache, dass Baerbock keine zweite Kanzlerkandidatur unternehmen wird, führt einmal mehr zu boshaften Kommentaren aus dem konservativen Lager. Würde Merz verzichten, ich hätte keinerlei hämischen Kommentar. Ich würde mich lediglich bedanken u das aufrichtig.", ist in einem weiteren Tweet zu lesen.
- "Lustiger wird's heute nicht mehr! Das Mitglied einer 11% Partei verzichtet auf die Kanzlerkandidatur. Und der ÖRR macht eine Meldung draus", amüsiert sich ein X-Nutzer.
- "Wie soeben gemeldet wird, hat auch der Hund meiner Nachbarin auf die #Kanzlerkandidatur verzichtet. Das ist sehr schade, denn ihm hätte ich das Amt durchaus zugetraut", heißt es in einem weiteren Tweet.
- "Wen interessieren Personalquerelen dieser Minderheitenpartei?", fragt sich ein X-Nutzer.
- "Lach mich schlapp! Eine Grünen Niete überlässt der anderen Grünen Niete den Vortritt, bei der Kanzlerkandidatur. Die Grünen sind an Dummheit & Arroganz nicht zu überbieten", heißt es in einem Tweet.
- "Merke: Wenn du so überschwänglich von Parteikollegen dafür gelobt wirst, etwas NICHT getan zu haben, dann ist insgeheim jeder froh drum!", merkt ein X-Nutzer an.
- "Wer öffentlich etwas 'aufgibt', was er nie bekommen hätte, ist kein Held, sondern zelebriert seinen Größenwahn", ist in einem Tweet zu lesen.
- "Wie man bei 11%, maximaler Unbeliebtheit und maximal angerichteten Schaden überhaupt darüber nachdenken kann", fragt sich ein X-Nutzer.
- "Zur Zeit haben #dieGrünen EIN Thema: die Verzichtskanzlerin #Baerbock. Wann verzichten die Grünen auf Baerbock?", heißt es in einem Tweet.
Aber wer weiß: Mit 43 Jahren ist Baerbock noch jung für eine Politikerin. Vielleicht erhält sie in ein paar Jahren erneut die Chance, fürs Kanzleramt zu kandidieren.
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bua/bos/news.de/dpa
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