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Michael McFaul: Ex-US-Botschafter befürchtet Eskalation: "Putin fordert die Nato heraus"

Nach den jüngsten russischen Raketenangriffen mehren sich die Befürchtungen vor einer weiteren Eskalation im Ukraine-Krieg. Der ehemalige US-Botschafter Michael McFaul forderte von der Nato eine deutliche Antwort. Es folgten erste Zusagen an Kiew.

Michael McFaul war von 2012 bis 2014 US-Botschafter in Russland. Jetzt warnt er die Nato vor einer weiteren Eskalation im Ukraine-Krieg. (Foto) Suche
Michael McFaul war von 2012 bis 2014 US-Botschafter in Russland. Jetzt warnt er die Nato vor einer weiteren Eskalation im Ukraine-Krieg. Bild: picture alliance / dpa | Yuri Kochetkov
  • Russische Raketenangriffe auf ukrainische Städte sorgten für Empörung
  • Ex-US-Botschafter Michael McFaul hofft auf angemessene Reaktion der Nato
  • Weitere Luftabwehr für Ukraine auf Nato-Gipfel versprochen

Seit fast zweieinhalb Jahren führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Kremlchef Präsident betonte zuletzt zwar mehrmals, dass er für Friedensgespräche offen sei. Doch die Ukraine lehnt dies aufgrund inakzeptabler Bedingungen ab. Zudem lässt Russland durch seine Taten keine Bereitschaft zur Deeskalation erkennen. So wurde zum Beispiel erst Anfang dieser Woche bei massiven Raketeangriffen ein Kinderkrankenhaus in der ukrainischen Hauptstadt Kiew getroffen. Nach den schweren Attacken - auch auf andere Städte - wird im Westen eine deutliche Reaktion gefordert.

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So schrieb beispielsweise der ehemalige US-Botschafter in Russland, Michael McFaul (60), auf der Plattform X (vormals Twitter) dazu: "Putin fordert die Nato heraus. Ich hoffe, dass das Bündnis in dieser Woche mit Nachdruck reagieren wird." Dazu teilte er einen Post von Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (46), in dem dieser auf die Zerstörung durch die russischen Angriffe aufmerksam macht. Selenskyj äußerte außerdem folgende Wünsche nach den Attacken: "Russische Terroristen müssen dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Bloße Besorgnis stoppt den Terror nicht. Beileid ist keine Waffe. Wir müssen russische Raketen abschießen. Russische Kampfflugzeuge müssen an ihren Standorten zerstört werden. Es müssen energische Schritte unternommen werden, um jedes Sicherheitsdefizit zu beseitigen."

Zusätzliche Luftabwehr für Wolodymyr Selenskyj auf Nato-Gipfel versprochen

Sowohl McFaul als auch Selenskyj bezogen sich mit ihren Forderungen auf den vom 9. bis 11. Juli in Washington, D.C. (USA) stattfindenden Nato-Gipfel. Mehrere Teilnehmerländer - darunter die USA, Deutschland, Rumänien, die Niederlande und Italien - haben dort mittlerweile der Ukraine "zusätzliche strategische Luftverteidigungssysteme" versprochen. Dabei handelt es sich unter anderem um Batterien für sogenannte Patriot-Systeme. Wolodymyr Selenskyj bedankte sich auf X dafür.

Joe Biden verurteilt Raketenangriffe auf ukrainische Städte

Zuvor hatte auch US-Präsident Joe Biden (81) die jüngsten Angriffe in der Ukraine als "schreckliche Erinnerung an die Brutalität Russlands" bezeichnet und kündigte weitere Maßnahmen an. Zudem teilte die estnische Premierministerin Kaja Kallas (47) Aufnahmen der zerstörten Kinderklinik auf X und schrieb dazu: "Es ist eine Erinnerung daran, warum wir die Ukraine unterstützen müssen und warum die russischen Kriegsverbrecher zur Rechenschaft gezogen werden müssen."

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/bos/news.de/dpa

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