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Steuerzahlergedenktag am 11.07.2024: So stark kassiert der Staat seine Bürger ab

Verkehrsinfrastruktur, Rentensystem, politische Institutionen: Der Staat übernimmt vieles, was Einzelne nicht leisten könnten. Bis zum 11. Juli 2024 haben deutsche Steuerzahler nur für den Staat gearbeitet.

Der Bund der Steuerzahler berechnet jährlich den "Steuerzahlergedenktag". (Foto) Suche
Der Bund der Steuerzahler berechnet jährlich den "Steuerzahlergedenktag". Bild: AdobeStock / mehaniq41
  • Steuerzahlergedenktag am 11.07.2024
  • Staat kassiert mehr als die Hälfte des Einkommens
  • Kritiker bemängeln Berechnung

Deutsche Steuerzahler haben in diesem Jahr bis zum 11. Juli nur für die Staatskasse gearbeitet. Das hat der Bund der Steuerzahler berechnet. Demnach wandert von einem Euro mehr als die Hälfte an den Staat.

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Für die Berechnung des "Steuerzahlergedenktags" gilt ein fiktiver Durchschnittshaushalt mit 2,3 Personen, der sein Einkommen aus Arbeit bezieht. Für Singles liegt die Steuerbelastung höher, für Alleinerziehende beispielsweise niedriger. Der "Gedenktag" pendelte in den vergangenen Jahren um die Juli-Mitte, im vergangenen Jahr fiel er auf den 12. Juli.

Von einem Euro an Arbeitseinkommen bleiben den Angaben zufolge lediglich 47,4 Cent übrig. 31,7 Cent entfallen auf Sozialabgaben, der Rest auf diverse Steuern und Umlagen. Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer-Haushalt zahlt damit 52,6 Prozent seines Einkommens an den Staat. Für Singles ist diese Quote im europäischen Vergleich nur in Belgien höher, für Familien in Belgien und Frankreich. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Belastung den Angaben nach um rund 0,1 Prozentpunkte.

Konkret hat der Bund der Steuerzahlen Daten aus dem Jahr 2022 hochgerechnet. Neben Steuern fließen in die Quote auch Sozialabgaben und "Quasisteuern" ein. Damit meint der Verein Belastungen, denen Bürger nicht ausweichen können, obwohl sie keine Steuern sind - also zum Beispiel den Rundfunkbeitrag und die CO2-Abgaben auf Kraft- und Heizstoffe, die klimafreundlicheres Verhalten fördern sollen. Dies sei übliche Praxis und werde auch vom Statistischen Bundesamt oder der OECD so gemacht, sagte Matthias Warneke vom Deutschen Steuerzahlerinstitut.

Experten fordern "steuerliche Entlastungen"

Kritiker bemängeln jedoch, dass bei diesen Berechnungen die Gegenleistung des Staates für gezahlte Steuern und Sozialabgaben nicht berücksichtigt werde. Ohne diese müssten die Bürgerinnen und Bürger viel Geld etwa für die Krankheitsvorsorge ausgeben. Sozialabgaben flössen etwa in Form von Rente später wieder an die Zahler zurück.

Vereins-Präsident Reiner Holznagel selbst betonte, es solle nicht der Eindruck entstehen, dass alle Steuern und Abgaben bis zum 11. Juli verschwendet oder falsch ausgeben würden. "Durch die Zahlungen von Steuern und Abgaben finanzieren wir Bürger ein starkes und soziales Sicherungssystem. Deshalb fließt ein erheblicher Teil direkt durch staatliche Leistungen, durch Versorgungsansprüche und Wohlfahrt direkt an die Bürger zurück."

Allerdings sei hier einiges an "Effizienzgewinn" möglich. "Wir haben unendlich viele Krankenkassen, wir haben große Verwaltungseinheiten", sagte Holznagel. Zunächst einmal gehe es dem Bund der Steuerzahler darum, Transparenz herzustellen. Es müsse aber auch viel mehr über steuerliche Entlastungen gesprochen werden. Es müsse alles dafür getan werden, dass die Belastungsquote unter 50 Prozent sinke.

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/gom/news.de/dpa

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