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Ukraine-Krieg aktuell: Verheerender Drohnenangriff -  russisches Öllager in Flammen

Nachdem Russland Anfang der Woche verheerende Luftangriffe auf ukrainische Städte startete, übte Kiew nun offenbar Vergeltung. Bei eigenen Drohnenangriffen wurde ein Öldepot in der russischen Region Wolgograd getroffen. Videos zeigen das ganze Ausmaß der Zerstörung.

Kremlchef Wladimir Putin wurde in der Nacht zu Dienstag offenbar von ukrainischen Drohnenangriffen überrascht. Dabei geriet unter anderem ein Öllager in Kalatsch am Don in Brand. (Foto) Suche
Kremlchef Wladimir Putin wurde in der Nacht zu Dienstag offenbar von ukrainischen Drohnenangriffen überrascht. Dabei geriet unter anderem ein Öllager in Kalatsch am Don in Brand. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alexander Zemlianichenko
  • Video zeigt mutmaßlichen ukrainischen Drohnenangriff auf russisches Öllager
  • Depot in Kalatsch am Don, Wolgograd, in Flammen
  • Anwohner wollen Explosionen gehört haben
  • Bislang keine Reaktion aus Kiew oder Moskau

Tod und Zerstörung gehören in der Ukraine seit der russischen Invasion am 24. Februar 2022 zum Alltag. Erst am Montag hat es einen weiteren schockierenden Raketenangriff auf die Hauptstadt Kiew gegeben. Dabei wurde auch eine Kinderklinik getroffen. Mindestens 27 Menschen - darunter drei Kinder - sind laut Angaben der Militärverwaltung in Kiew ums Leben gekommen, 82 Menschen wurden verletzt. Bei Luftangriffen auf andere ukrainische Städte gab es weitere Opfer. Übte die Ukraine nun Vergeltung? Am Dienstagmorgen tauchten Aufnahmen von einem brennenden Öllager in der russischen Region Wolgograd auf.

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Ukraine-Krieg aktuell: Video zeigt russisches Öllager in Kalatsch am Don in Flammen

Videos, die zunächst auf Telegram verbreitet wurden, zeigen, wie das Depot in Brand steckt. Meterhohe Flammen steigen in die Luft. Riesige Rauchwolken bedecken den Himmel. Es ist auch zu sehen, wie ein Flugobjekt über das Gelände fliegt. Kurz darauf gibt es einen lauten Knall. Anton Geraschtschenko, Berater des ukrainischen Innenminister, teilte die Aufnahmen am Dienstag auf der Plattform X (vormals Twitter) und schrieb dazu: "Russische Telegram-Kanäle berichten von einem Drohnenangriff auf ein Öldepot in Kalatsch am Don, Region Wolgograd, Russland, in der vergangenen Nacht. Russische Propagandisten schrieben, die Drohnen seien eine nach der anderen geflogen und die Anwohner hätten etwa zehn Explosionen gehört. Ferner wird berichtet, dass zwei Transformatoren in einem Umspannwerk in der russischen Region Rostow Feuer gefangen haben."

Ukrainischer Drohnenangriff auf Region Wolgograd - laut russischen Angaben keine Verletzten

Auch die Schweizer Tageszeitung "Blick" berichtete über den mutmaßlichen Drohnenangriff. Laut "Express.co.uk" hat sich der Gouverneur der Region der Wolograd, Andrej Botscharow, bereits zu dem Vorfall geäußert. Ihm zufolge seien die Brände durch herabfallende Trümmer verursacht worden. Die russische Luftabwehr habe zuvor Drohnen abgeschossen. Bei den Angriffen auf das Öllager und das Umspannwerk habe es keine Verletzten gegeben. Das Verteidigungsministerium des Kremls bestätigte weitere ukrainische Drohnenattacken auf russisches Gebiet in der Nacht zu Dienstag auf Telegram. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben fand bislang nicht statt und ist derzeit schwer.

Warum das wichtig ist: Die Ukraine nimmt seit einigen Monaten Ziele auf russischem Gebiet ins Visier. Im Westen wurde lang eine hitzige Debatte darüber geführt, ob dabei auch von Nato-Staaten zur Verfügung gestellte Waffen zum Einsatz kommen dürfen. Ende Mai wurde dafür - unter anderem auch von Deutschland - eine begrenzte Erlaubnis erteilt. So soll die Ukraine diese Waffen nur zur Verteidigung der Region Charkiw im Nordosten nutzen. Wladimir Putin und seine Verbündeten reagierten daraufhin empört. Der Kremlchef drohte unter anderem mit "ernsten Konsequenzen" sowie Waffenlieferungen an andere Staaten, die dann wiederum westliche Ziele angreifen könnten. Ob bei dem Angriff auf das Öllager in Kalatsch am Don im Westen Russlands auch Nato-Waffen eingesetzt worden, ist aktuell völlig unklar.

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