Ungarns Regierungschef trifft in Moskau Präsident Putin, um über Russlands Krieg gegen die Ukraine zu reden. Danach informierten beide gemeinsam die Öffentlichkeit über ihre Gespräche.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat nach Gesprächen in Moskau bei einem gemeinsamen Auftritt mit Kremlchef Wladimir Putin erneut Anstrengungen für eine friedliche Lösung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gefordert. Orban sagte nach offizieller russischer Übersetzung, dass Europa inzwischen seit mehr als zwei Jahren im Schatten des Krieges in der Ukraine lebe. "Europa braucht Frieden", betonte er.
Orban war überraschend und begleitet von heftiger Kritik von EU-Vertretern, westlichen Politikern und der Ukraine zu den Gesprächen mit Putin gereist. Die EU betonte, dass der Ungar kein offizielles Mandat habe für Verhandlungen mit Russland.
Der Frieden werde nicht von selbst kommen, sondern müsse von allen Seiten erarbeitet werden, sagte Orban bei dem gemeinsamen Pressestatement mit Putin. Die Positionen Moskaus und Kiews seien aber sehr weit auseinander. "Es müssen sehr viele Schritte unternommen werden, um sich einer Beendigung des Krieges anzunähern", sagte er. Ein wichtiger Schritt sei aber mit dem Reisen getan, der Kontakt sei hergestellt. "Ich werde weiter in diese Richtung arbeiten."
Unter den EU-Regierungschefs ist Orban im Grunde der einzige, der noch einen guten Draht zu Putin hat. Beide hätten sich in den vergangenen zehn Jahren elf Mal getroffen, sagte Orban.
Er und Putin hatten im Februar 2022 vor Kriegsbeginn in Moskau Gespräche geführt und sich zuletzt auch im vergangenen Herbst in China getroffen. Putin lobt Orban immer wieder als Politiker, der für die Interessen seines Landes eintrete und sich nichts von westlichen Staatenlenkern diktieren lasse. Ungarn erhält etwa weiter vergleichsweise günstiges Pipelinegas aus Russland.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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