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UEFA Euro 2024: "Es kotzt mich nur noch an!" Fußballfans wegen Gratis-Tickets für Politiker entsetzt

Deutsche Politiker dürfen sich EM-Spiele derzeit kostenlos im Stadion anschauen. Die UEFA stellt ihnen bis zu 707 "Ehrenkarten" dafür zur Verfügung, wie jetzt durch einen Bericht enthüllt wurde. Fußballfans sind stinksauer.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (l.), Kanzler Olaf Scholz (Mitte) und seine Frau Britta Ernst (r.) unterstützten Deutschland im EM-Achtelfinale gegen Dänemark im Stadion. Bezahlen mussten die Politiker für ihre Tickets nichts. (Foto) Suche
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (l.), Kanzler Olaf Scholz (Mitte) und seine Frau Britta Ernst (r.) unterstützten Deutschland im EM-Achtelfinale gegen Dänemark im Stadion. Bezahlen mussten die Politiker für ihre Tickets nichts. Bild: picture alliance/dpa | Christian Charisius
  • Deutsche Politiker bekommen bis zu 707 kostenlose Tickets für UEFA Euro 2024
  • Olaf Scholz, Karl Lauterbach und Annalena Baerbock besuchten bereits Deutschland-Spiele
  • Fans sauer wegen Gratis-Karten für Regierung und Bundestag

Bundeskanzler Olaf Scholz (66), SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach (61), Außenministerin Annalena Baerbock (43) sowie NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (48, CDU) - sie alle unterstützten die deutsche Nationalelf beim EM-Achtelfinalsieg gegen Dänemark live im Dortmunder Stadion. Und auch am Freitag, 5. Juli, werden beim Viertelfinale gegen Spanien wieder Regierungspolitiker auf den Rängen erwartet. Denn die UEFA verteilt pro Spiel mehrere kostenlose "Ehrenkarten" an Scholz' Kabinett und den Bundestag. Für viele Fußball-Fans ist das ein Skandal.

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Deutsche Politiker bekommen kostenlose Tickets für die UEFA Euro 2024

Wie das Bundesinnenministerium gegenüber der "Bild" bestätigte, bekommen Bundesregierung und Bundestag bis zu 707 kostenlose Tickets für alle EM-Spiele während des Turniers zur Verfügung gestellt. Für Partien mit deutscher Beteiligung gäbe es jeweils 30 Karten (beim Eröffnungsspiel waren es sogar 35). Kommt die DFB-Elf ins Finale, würde sich das Kontingent auf 50 Tickets für unsere Politiker erhöhen. Auch für Spiele ohne deutsche Beteiligung werden Gratis-Karten verteilt, meistens zehn pro Match.

Karl Lauterbach und Annalena Baerbock zeigten sich bei EM-Achtelfinale gemeinsam im Dortmunder Stadion

Die Regierungspolitiker demonstrieren ihr Interesse für den Fußball auch auf Social-Media-Plattformen. So postete beispielsweise Gesundheitsminister Karl Lauterbach nach dem Achtelfinal-Sieg über Dänemark ein gemeinsames Jubelfoto mit Annalena Baerbock von der Tribüne. Die Außenministerin, die dabei ein Deutschland-Trikot trug, gab auf ihrem eigenen Instagram-Profil ebenfalls Einblicke zu ihrem Stadionerlebnis.

Fußballfans werfen der Bundesregierung "Korruption und Dekadenz" vor wegen Gratis-Karten

Völliges Unverständnis für die UEFA-Ticketgeschenke äußern Fußballfans auf der Plattform X (vormals Twitter). So heißt es in Kommentaren unter anderem:

  • "Ist klar, die verdienen zwischen 10.000-25.000 im Monat und kriegen Tickets geschenkt. Und der Fan muss dafür zahlen", schriebt ein Nutzer.
  • "Politiker bekommen 700 Gratis Tickets für die EM. Das wäre in jeder anderen Firma verboten. Es kotzt mich nur noch an wie selbstgerecht diese Regierung hantiert", lautet eine weitere Meinung dazu.
  • "Was haben unsere faulen Politiker getan, damit die so viele #Freikarten bekommen?!
    Gebt die Karten denen, die sie sich nicht leisten können!!"
  • "Das ist Korruption und Dekadenz hoch 10! Der gemeine Pöbel muss blechen!"

Warum das wichtig ist: Fußballfans konnten sich in mehreren Verkaufsphasen auf einem Online-Ticketportal der UEFA um Karten für die EM bewerben. Die günstigsten Tickets für Vorrundenspiele gab es für 30 Euro, in der zweitniedrigsten Preiskategorie musste man bereits 60 Euro blechen. K.o.-Runden-Spiele sind noch einmal deutlich teurer, die günstigsten Tickets für das Finale am 14. Juli in Berlin gibt es erst ab 95 Euro. Laut UEFA wurden die Eintrittskarten in einem Losverfahren vergeben. Viele Fans gingen leer aus. Es gab bereits Aufregung, als sich Prominente, die sonst eher weniger mit Fußball zu tun haben, beim Eröffnungsspiel der EM im Münchner Stadion blicken ließen.

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