Es ist eine unverhohlene Drohung. Beim Putin-Verbündeten Belarus wittert man einen möglichen Angriff der Ukraine. Der belarussische Generalstabs-Chef will mit einem Atomwaffen-Einsatz antworten. "Wir haben gelernt, mit diesen Waffen umzugehen", erklärt er.
- Verbündeter von Wladimir Putin droht mit Atomwaffeneinsatz
- Belarus garantiert Ukraine Angriff wenn Unabhängigkeit bedroht ist
- Was im Ukraine-Krieg gerade wichtig ist
Bei einem der engsten Putin-Verbündeten wird wieder einmal gegen den Westen gedroht. Angesichts der zunehmenden Spannungen an der Grenze zur Ukraine hat Belarus (früher Weißrussland) jetzt den Einsatz von nicht-strategischen Atomwaffen ins Spiel gebracht, wenn seine Souveränität und Unabhängigkeit bedroht seien. Die Äußerungen kamen von Pawel Murawetiko, seit Mai Chef des Generalstabs der belarussischen Streitkräfte und erster stellvertretender Minister.
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Putin-Verbündeter droht mit Atomwaffeneinsatz gegen den Westen
Wie die staatliche belarussische Nachrichtenagentur BelTA erklärt, führte Pawel Murawetiko in einem Interview mit einmal Lokalsender jetzt aus:
- "Wir haben gelernt, mit diesen Waffen umzugehen. Wir wissen, wie wir sie zuverlässig einsetzen können. Wir sind in der Lage, sie einzusetzen. Und Sie können sicher sein: Wir werden es tun, wenn die Souveränität und Unabhängigkeit unseres Landes bedroht ist."
Zuvor hatte es Vorwürfe aus Belarus gegeben, wonach die Ukraine ihre Streitkräfte an die Grenze verlegt habe, um "das Land in den Krieg hineinzuziehen". Die Grenztruppen der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik haben nach eigenen Angaben zusätzliche Einheiten an der Grenze zur Ukraine aufgestellt. Begründet wurde die Maßnahme auch mit angeblichen Spionage- und Sabotagevorbereitungen durch die Ukraine. Zudem soll nach Angaben aus Minsk ein Waffenversteck im Grenzgebiet gefunden worden sein. Zugleich gebe es Informationen darüber, dass in der Gegend russische Legionäre, die aufseiten Kiews kämpften, aktiv seien.
Ukraine widerspricht geplanten Angriffen auf Belarus
Die Ukraine hat den Befürchtungen über mögliche Vorstöße über die gemeinsame Grenze widersprochen. Die Ukraine stelle keine Bedrohung dar, sondern verstärke vielmehr ihre Verteidigungslinien entlang der Grenze, teilte Grenzschutz-Sprecher Andrij Demtschenko mit.
- "Die eigentliche Bedrohung geht von Belarus aus, dort sind genug russische Truppen stationiert", sagte auch Andrij Kowalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation im Nationalen Sicherheitsrat. Vielmehr versuche das russische Militär, ukrainische Kräfte an der Grenze zu Belarus zu binden.
Was aktuell im Ukraine-Krieg wichtig ist: Wladimir Putin führt seit Februar 2022 offen Krieg gegen die Ukraine und hält derzeit rund ein Fünftel seines Nachbarlandes besetzt. Putin hatte als Bedingung für ein Ende der Kampfhandlungen von der Ukraine den vollständigen Verzicht auf die Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson, Saporischschja und die Schwarzmeer-Halbinsel Krim gefordert. Belarus gilt als enger Verbündeter Russlands. Machthaber Alexander Lukaschenko ist wirtschaftlich, finanziell, politisch und militärisch stark vom Kreml abhängig. Zwar nimmt Minsk nicht offiziell am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine teil, doch bei Kriegsbeginn nutzten russische Truppen auch belarussisches Territorium für ihren Vorstoß auf die Ukraine.
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rut/news.de/dpa
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