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Ukraine-Krieg aktuell: Im Wert von rund 800 Millionen Euro - Kiew bekommt Waffen von Putin-Freund

Im Ukraine-Krieg erhält Kiew auch Waffen aus dem mit Russland befreundeten Serbien. Wie Präsident Aleksandar Vucic in einem Interview enthüllte, kommen diese wohl über Drittstaaten in die Konfliktregion. Der Kreml will das Thema "untersuchen".

Serbien-Präsident Aleksandar Vucic (r.) pflegt eine freundschaftliche Beziehung zu Kreml-Chef Wladimir Putin (l.). Über Drittstaaten liefert er dennoch Waffen an die Ukraine. (Foto) Suche
Serbien-Präsident Aleksandar Vucic (r.) pflegt eine freundschaftliche Beziehung zu Kreml-Chef Wladimir Putin (l.). Über Drittstaaten liefert er dennoch Waffen an die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa | -

Wladimir Putin ist seit seiner Invasion in der Ukraine in Europa ziemlich isoliert. Als enger Verbündeter gilt lediglich das benachbarte Belarus. Daneben pflegte zuletzt noch der Balkan-Staat Serbien freundschaftliche Beziehungen zu Russland. Den westlichen Sanktionen gegen Moskau schloss man sich beispielsweise nicht an. Doch jetzt enthüllte Serbiens Präsident Aleksandar Vucic, dass sein Land bereits Waffen im Wert von mehreren hundert Millionen Euro an die Ukraine geliefert habe.

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In einem Interview mit der "Financial Times" gab Aleksandar Vucic zu, dass Kiew vor allem an Artillerie-Granaten und Raketen kommt. Die Waffenlieferung - bislang im Wert von etwa 800 Millionen Euro - erfolgt dabei nicht direkt, sondern über Drittstaaten. "Das ist Teil unseres wirtschaftlichen Aufschwungs und wichtig für uns. Ja, wir exportieren unsere Munition", so der Serbien-Präsident. Derartige Verträge gebe es unter anderem mit den Amerikanern, Spaniern und Tschechen. "Was sie damit (den Waffen, Anmerkung der Redaktion) am Ende machen, ist ihre Sache."

Präsident Aleksandar Vucic betont auch freundschaftliche Beziehung zu Russland und Wladimir Putin

Serbien habe laut Vucic sowohl "Freunde" in Kiew und Moskau. Er bezeichnet diese außerdem als "unsere slawischen Brüder". Der Kreml habe laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung bereits auf das Interview reagiert. So sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow dazu: "Wir werden dieses Thema in Kontakten mit unseren serbischen Freunden untersuchen."

Hintergrund: Aleksandar Vucic ist seit 2017 Präsident von Serbien. Er steht unter anderem wegen dem Abbau von Pressefreiheit in der Kritik. Dennoch gilt sein Land weiter als Beitrittskandidat für die Europäische Union. Wohl auch deshalb wahrte Vucic zuletzt eher Distanz zu Putin, warnte aber gleichzeitig vor dem Ausbruch des dritten Weltkriegs, falls der Westen weiter auf einen ukrainischen Sieg im Kampf gegen Russland bestehen sollte. Serbien hat zudem seit vielen Jahren eine kritische Haltung gegenüber der Nato, nachdem das Land beim Jugoslawienkrieg in den 90er-Jahren durch das westliche Militärbündnis bombardiert wurde.

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