Was verraten diese Truppenbewegungen über die nächsten Schritte von Wladimir Putin und seiner Armeeführung im Ukraine-Krieg? Denn plötzlich zieht der Kreml seine Soldaten von der Grenze zu einem Nato-Land ab.
- Wladimir Putin zieht Truppen von Nato-Grenze ab
- Was hinter dem Plan von Wladimir Putin stecken könnte
- Das ist im Ukraine-Krieg aktuell wichtig
Es ist ein überraschender Schritt, der vielleicht mehr über die Situation der russischen Truppen in der Ukraine verraten kann. Einem Bericht zufolge hat Wladimir Putin nahezu sein komplettes Arsenal von einer Nato-Grenze abgezogen, um es schnellstmöglich zu verlagern.
Lesen Sie außerdem:
- Analyse macht Wladimir Putins Flotten-Verlust deutlich
- Video zeigt: Putin-Tanklager brennt lichterloh
- Putin-Botschafter nennt Datum für Kriegsende - doch das scheint völlig unrealistisch
- Wladimir Putins geheimer Plan scheitert - Soldaten ergreifen die Flucht
- Geheimer Nordkorea-Eklat: Kreml-Chef angeblich "erschüttert"
Wladimir Putin zieht Truppen und Ausrüstung von Finnland-Grenze ab
Wie "Yle" aus Finnland aktuell berichtet und mit einer Grafik unterlegt, die mittlerweile auch beim Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) zu finden ist, hat Wladimir Putin fast alle seine Truppen an der Grenze zu Finnland in die Ukraine verlegt.
- "Im Durchschnitt wurden 80 Prozent der Ausrüstung und der Soldaten in den Krieg in der Ukraine verlegt", hat eine Quelle des finnischen Militärgeheimdienstes gegenüber "Yle" bestätigt.
- In einigen Stützpunkten wurde die veraltete Ausrüstung größtenteils auf dem Gelände zurückgelassen. In einigen Garnisonen ist nur noch ein Fünftel des Militärpersonals übrig. In anderen sogar noch weniger, schreibt "Yle".
- Der Quelle zufolge ist die gesamte Grundausstattung bereits in die Ukraine verlegt worden. Auch alte Ausrüstung soll nach Reparaturen wieder in Dienst gestellt worden sein.
- "Nach unseren Maßstäben ist die Ausrüstung ziemlich schlecht, aber nach russischen Maßstäben könnte sie noch in Ordnung sein", so die Geheimdienstquelle gegenüber "Yle".
Russia has redeployed almost all of its troops near the Finland border to Ukraine - Yle
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) June 19, 2024
"On average, 80% of equipment and soldiers have been redeployed to the war in Ukraine," a senior Finnish military intelligence source tells Yle.
At some bases, outdated equipment was mostly… pic.twitter.com/xSTJbU6qai
Gehen Wladimir Putin die Soldaten aus im Ukraine-Krieg?
Weshalb Wladimir Putins Armeechefs die Truppen von der Grenze mit einem Nato-Land abziehen, um sie in der Ukraine kämpfen zu lassen, könnte in Russland kontrovers diskutiert werden. Propaganda-Quellen werden nicht müde, die Nato als enorme Bedrohung Russlands darzustellen, die nach Kreml-Auslegung auch direkt am Ukraine-Krieg beteiligt ist. Derweil wird die "militärische Sonderoperation" in der Ukraine, so die offizielle Bezeichnung Putins, immer wieder als Erfolg verkauft.
Zwei Fragen bleiben also offen, weshalb Wladimir Putin seine Finnland-Truppen plötzlich in die Ukraine beordert:
- Gehen Wladimir Putin aufgrund von Rückschlägen die Soldaten im Ukraine-Krieg aus?
- Plant der Kreml mit den Extra-Truppen einen weiteren Offensiv-Versuch im Osten des Landes?
Ukraine-Krieg aktuell: Nach Putin-Angebot kein Frieden in Sicht
Was aktuell im Ukraine-Krieg wichtig ist: Wladimir Putin führt seit Februar 2022 offen Krieg gegen die Ukraine und hält derzeit rund ein Fünftel seines Nachbarlandes besetzt. Die Ukraine betont immer wieder, dass der Abzug russischer Truppen von ihrem Staatsgebiet eine Bedingung für dauerhaften Frieden sei.
- Wladimir Putin hatte unmittelbar vor der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz, zu der Russland nicht eingeladen worden war, als Bedingung für ein Ende der Kampfhandlungen von der Ukraine den vollständigen Verzicht auf die Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson, Saporischschja und die Schwarzmeer-Halbinsel Krim gefordert. Das ukrainische Außenministerium wies das als absurd und manipulativ zurück. Viele Staatschefs schlossen sich an.
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte Russlands Offensive auf die östliche Grenzregion Charkiw vorerst für gescheitert. Die USA hatten zuletzt ein neues Sanktionspaket als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgelegt und auch weitere Waffen geliefert.
Frankreich schätzt die Verluste Russlands insgesamt auf 500.000, darunter 150.000 Tote. Die britische Regierung beziffert die Zahl der russischen Toten und Verwundeten auf 450.000. Britische Verteidigungsbeamte schätzten außerdem, dass Putins Armee während der Kämpfe im Mai täglich 1.200 Soldaten verlor.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
rut/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.