Annalena Baerbock denkt offenbar darüber nach, bei der Bundestagswahl 2025 wieder als Kanzlerkandidatin der Grünen anzutreten. Dazu äußerte sie sich in einem aktuellen Interview. Zunächst will sich die Außenministerin aber auf anderes konzentrieren.
- Annalena Baerbock schließt erneute Kanzlerkandidatur bei Bundestagswahl 2025 nicht aus
- Favorit für den Posten bei den Grünen ist aktuell wohl Robert Habeck
- Außenministerin warnt vor vorzeitigem Ende der Ampel-Koalition
Bereits bei der Bundestagswahl 2021 wurde Annalena Baerbock von den Grünen als Kanzlerkandidatin ins Rennen geschickt. Doch diesen Posten bekam letztendlich Olaf Scholz von der SPD. Baerbock wurde Außenministerin in seinem Kabinett. Im kommenden Jahr steht erneut eine Bundestagswahl an. Die Grünen haben mittlerweile leicht in Umfragen eingebüßt, erlitten eine weitere Schlappe bei der Europawahl am 9. Juni 2024. Dennoch denkt Annalena Baerbock offenbar weiterhin darüber nach, wieder als Kanzlerkandidatin bei der Bundestagswahl 2025 anzutreten.
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Annalena Baerbock bei Bundestagswahl 2025 wieder Kanzlerkandidatin der Grünen?
Auf die Frage nach der Kanzlerkandidatur der Grünen und den Hinweis, dass ihr Parteikollege und Wirtschaftsminister Robert Habeck dafür als Favorit gelte, sagte Baerbock in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (SZ): "Als Außenministerin habe ich gelernt, dass alles möglich ist." Dennoch wollte sie nicht weiter auf das Thema eingehen und fügte hinzu, dass es ihr Job und der des Wirtschaftsministers sei, "die akuten Probleme zu lösen, nicht öffentlich Personaldebatten zu führen." In den sozialen Medien räumen Nutzer aktuell beiden möglichen Kandidaten keine realistische Chance auf einen Wahlsieg ein.
Hintergrund: Mit Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin holten die Grünen bei der Bundestagswahl 2021 ein Rekordergebnis. Sie bekamen 14,8 Prozent der Zweitstimmen und damit so viel wie noch nie zuvor. Bereits im Vorfeld dieser Wahl galt auch Robert Habeck als möglicher Kanzlerkandidat. In den vergangenen Monaten gerieten sowohl Baerbock als auch Habeck aber immer mehr in die öffentliche Kritik. Ihr Umgang mit Krisen wie dem Ukraine-Krieg oder ein umstrittenes Heizungsgesetz sorgten für Unmut bei einigen Bürgern. Baerbock wurde teilweise sogar übel verhöhnt. Dennoch verloren die Grünen in jüngsten Umfragen am wenigsten im Vergleich zu den beiden Koalitionspartnern SPD und FDP, bekommen immer noch zwischen 11 und 14 Prozent. Ob es für eine weitere Regierungsbeteiligung nach der Wahl 2025 reicht wird wohl auch davon abhängig sein, ob die Union (CDU, CSU - aktuell stärkste Kraft mit rund 30 Prozent) mit den Grünen zusammenarbeiten will.
Annalena Baerbock warnt vor Ende der Ampel-Koalition und spricht sich für Unterstützung der Ukraine aus
Ein vorzeitiges Ende der Ampel-Koalition kommt für Annalena Baerbock nicht in Frage. Im SZ-Interview warnte sie auch eindringlich davor, diese wegen des Haushaltsstreits platzen zu lassen. "Den größten Gefallen, den wir den Feinden der liberalen Demokratie im In- und Ausland tun könnten, wäre, dass noch eine europäische Demokratie vorzeitig in Neuwahlen geht", sagte die Grünen-Politikerin. "Unser verdammter Job als Regierung ist es, auch in schwierigen Zeiten Probleme miteinander zu lösen."
Sie vertraue sehr in die Dreierrunde aus Kanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP), sich wie geplant bis 3. Juli auf einen Haushaltsentwurf für das kommende Jahr zu einigen.
Annalena Baerbock plädierte außerdem für eine weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland, warnte in diesem Zusammenhang auch vor neuen Fluchtbewegungen. Das gesamte SZ-Interview ist hier zu lesen.
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gom/fka/news.de/dpa
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