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Zwangsdeportation: Russland entführt ukrainische Kinder und bietet sie im Internet an

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine wurden Tausende Kinder nach Russland verschleppt. Nun wurden mehrere Kinder auf einer Adoptionsseite im Internet entdeckt.

Tausende ukrainische Kinder sollen nach Russland verschleppt worden sein. (Foto) Suche
Tausende ukrainische Kinder sollen nach Russland verschleppt worden sein. Bild: AdobeStock / Vasile
  • Russland verschleppt ukrainische Kinder
  • Entführte Kinder zur Adoption angeboten
  • Internationale Haftbefehle gegen Wladimir Putin wegen Zwangsdeportation

Seit Beginn des Krieges vor fast zwei Jahren sollen Tausende Kinder aus der Ukraine von den Russen verschleppt worden sein. Nun liefert ein Medienbericht einen weiteren Beweis für derartige Praktiken.

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Ukrainische Kinder nach Russland verschleppt und zur Adoption angeboten

Wie die "Financial Times" berichtet, seien mehrere entführte ukrainische Kinder auf der russischen Adoptionsseite "usynovite.ru" aufgetaucht. Demnach wurden vier Kinder im Alter von acht bis 15 Jahren identifiziert, die zu Beginn der Invasion nach Russland verschleppt und nun zur Adoption freigegeben wurden. Laut dem Medienbericht hatte eines der Kinder einen neuen russischen Namen und ein anderes Alter als in den ukrainischen Dokumenten. Bei einem weiteren Kind wurde der Name leicht verändert. Keine der Angaben auf der Webseite deuten daraufhin, woher die Kinder wirklich stammen. Die ukrainische Kinderschutzorganisation CPRC soll die Identität der Kinder bereits bestätigt haben. Aus Angst, eine mögliche Rückkehr zu verhindern, wollten die Angehörigen nicht öffentlich Stellung nehmen, heißt es in dem Bericht.

200 Euro pro Jahr: So viel Geld gibt es für die Adoption von ukrainischen Kindern

Das ukrainische Außenministerium beschuldigte Russland bereits im August 2022, Kinder zu verschleppen. Mehr als Tausend Kinder sollen in der besetzten Hafenstadt Mariupol "illegalerweise" Fremden in Tjumen, Irkutsk, Kemerowo und Altaj übergeben worden sein, schreibt die "Bild". Laut einem Bericht der ukrainischen Nachrichtenseite "Pravda" soll die russische Bevölkerung für die Adoption der entführten Kinder mit Geld geködert worden sein. Demnach soll es für Familien eine einmalige Zahlung von Mutterschaftsgeld und staatliche Hilfen geben sowie für jedes adoptierte Kind eine jährliche Zahlung von rund 200 Euro.

Haftbefehle gegen Wladimir Putin wegen Zwangsdeportation

Der Internationale Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag hat bereits Ermittlungen eingeleitet und internationale Haftbefehle gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie die russische Beauftragte für Kinderrechte, Maria Lwowa-Belowa, wegen angeblicher Zwangsdeportation ukrainischer Kinder erlassen. Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine sollen mindestens 19.500 Kinder verschleppt worden sein. Bislang sind jedoch nur weniger als 400 zurückgekehrt.

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/gom/news.de/dpa

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