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Keine Antworten auf die Sorgen der Deutschen: Geheimes Krisen-Papier der Grünen offenbart parteiinterne Probleme

Nach der Europawahl-Pleite analysieren auch die Grünen ihr katastrophales Wahlergebnis. Ein internes Krisen-Papier macht deutlich, dass die Ampel-Partei sich dessen bewusst ist, auf die größten Sorgen der Deutsche keine Antworten zu haben.

Die Grünen setzen sich intern mit ihrem schlechten Wahlergebnis auseinander. (Foto) Suche
Die Grünen setzen sich intern mit ihrem schlechten Wahlergebnis auseinander. Bild: picture alliance/dpa | Britta Pedersen
  • Grüne mit 11,9 Prozent als große Verlierer der Europawahl (- 8,6 Prozentpunkte)
  • Partei analysiert nach Wahldebakel schlechtes Ergebnis
  • Internes Krisen-Papier zeigt Schwachstellen der Ampel-Partei
  • Grüne wissen: Sie haben keine Antworten auf die größten Sorgen der Deutschen

Kantersieg für die Union, Klatsche für die Ampel und deutliche Gewinne für die AfD: Bei der Europawahl ist Deutschland nach rechts gerückt. Die AfD landete nach Auszählung aller 400 Kreise bundesweit auf Platz zwei - im Osten sogar auf Platz eins. Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP mussten hingegen massive Verluste einstecken und kamen zusammen nur auf ein knappes Drittel der Wählerstimmen.

Absturz auf 11,9 Prozent - Grüne als große Verlierer der Europawahl

Vor allem die Grünen gehen aus der Europawahl als große Verlierer hervor. Die Partei fiel auf 11,9 Prozent und musste somit einen Verlust von 8,6 Prozentpunkten hinnehmen. Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang reagierte enttäuscht auf die Stimmenverluste ihrer Partei. "Das ist nicht der Anspruch, mit dem wir in diese Wahl gegangen sind, und wir werden das gemeinsam aufarbeiten", sagte die Co-Parteichefin nach der Wahl in der ARD.

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Geheimes Krisen-Papier der Grünen entlarvt Probleme der Partei

Und mit der angekündigten Aufarbeitung scheinen die Grünen wenige Tage nach der Wahl direkt begonnen zu haben. So berichtet die "Bild"-Zeitung aktuell von einem 19-seitigen Krisen-Papier, welches dem Boulevardblatt angeblich vorliegt, und in dem die Grünen schonungslos mit sich selbst ins Gericht gehen und analysieren, warum die Deutschen sie nicht gewählt haben.

Grüne geben zu: Partei hat keine Antworten auf größte Sorgen der Deutschen

Demnach geben die Grünen in der internen Partei-Analyse offen zu, auf die größten Sorgen der Deutschen keine Antworten zu haben. Dazu gehören laut Meinungsforschungsinstitut infratest dimap:

  • die Zunahme der Kriminalität
  • die Gefahr durch den Klimawandel
  • zu viele Fremde in Deutschland
  • der wachsende Einfluss des Islam
  • die Angst vor einer Veränderung der Lebensweise in Deutschland
  • die gefühlte Meinungsunfreiheit

Schlechte wirtschaftliche Situation Deutschlands wird mit Robert Habeck und den Grünen assoziiert

"Auf diese Sorgen können die Grünen nur bedingt mit ihrer Themenagenda und ihren Positionen Antworten bieten bzw. Zutrauen bei den Bürger*innen auslösen", heißt es laut "Bild" in dem Krisen-Papier der Grünen. Für die Ampel-Partei daher der Hauptgrund für das Europawahl-Debakel. Erschwerend kommen die "hohe Unzufriedenheit mit der Bundesregierung" und die "schlechte Grundstimmung im Land" hinzu. Auch für die aktuell schlechte Bewertung der wirtschaftlichen Situation machen 75 Prozent der Deutschen laut infratest dimap die Grünen, die mit Robert Habeck aktuell den Wirtschaftsminister stellen, direkt verantwortlich.

Grüne empfinden Ampel-Koalition als "herausfordernde Klammersituation"

Weiteres besorgniserregendes Fazit der internen Partei-Analyse: Die "Sorgenagenda" der Deutschen stelle "für die Grünen eine besondere Herausforderung" dar, weil Klimaschutz "und damit die Kernkompetenz massiv an Bedeutung verloren hat". Besonders interessant: Die Ampel-Koalition nehmen die Grünen selbst als Belastung wahr und bezeichnen diese als "herausfordernden Klammersituation".

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/news.de/dpa

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