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Die Beteiligung bei der Europawahl in Deutschland hat mit 64,8 Prozent einen neuen Höchstwert seit der Wiedervereinigung erreicht. Das teilte die Bundeswahlleiterin am Montagmorgen bei Bekanntgabe des vorläufigen amtlichen Ergebnisses der Direktwahl der 96 Abgeordneten des Europaparlaments aus Deutschland mit. Damit lag die Wahlbeteiligung um 3,4 Prozentpunkte höher als 2019 (61,4 Prozent) - und so hoch wie nie seit der Einheit. Der Anteil der ungültigen Stimmen betrug nach Auszählung aller 400 Wahlkreise 0,8 Prozent (2019: 1,1 Prozent).
Bei der ersten gesamtdeutschen EU-Wahl 1994 lag die Beteiligung bei genau 60,0 Prozent, bei späteren Abstimmungen nur zwischen 40 und 50 Prozent. Bisheriger Spitzenreiter im Zeitraum seit der Wiedervereinigung war die vergangene Europawahl 2019: 61,4 Prozent der Wahlberechtigten gaben vor fünf Jahren ihre Stimme ab. Die höchste Beteiligung bei einer EU-Wahl in Deutschland gab es gleich bei der Premiere 1979 mit 65,7 Prozent - damals aber nur in Westdeutschland. Zum Vergleich: Bei Bundestagswahlen gaben bisher nie weniger als 70 Prozent der Berechtigten Stimmzettel ab.
Das Europaparlament hat 720 Abgeordnete. Nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis gewann die Union die Europawahl in Deutschland mit großem Abstand - vor der AfD, die zweitstärkste Kraft wurde. Demnach legten CDU und CSU zusammen auf 30,0 Prozent (29 Sitze) zu. Die AfD verbesserte sich deutlich auf 15,9 Prozent (15 Sitze). Die regierenden Parteien der Ampel-Koalition mussten alle Einbußen hinnehmen: Die SPD fiel auf 13,9 Prozent (14 Sitze) und erzielte damit ihr schlechtestes Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl, die Grünen stürzten noch stärker ab auf 11,9 Prozent (12 Sitze), die FDP erlitt mit 5,2 Prozent (5 Sitze) leichte Einbußen.
Das neu gegründete linke Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kam aus dem Stand auf 6,2 Prozent (6 Sitze), die Linke auf 2,7 Prozent (3 Sitze). Auch die Parteien Freie Wähler (3 Sitze), Volt (3 Sitze), Die Partei (2 Sitze), ÖDP (1 Sitz), Tierschutzpartei (1 Sitz) und Familienpartei(1 Sitz) errangen Mandate. Der Bundeswahlausschuss wird das endgültige amtliche Ergebnis 3. Juli bekanntgeben, wie es weiter hieß.
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