Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew sprach sich bereits mehrfach für ein noch härteres Vorgehen gegen die Ukraine und den Westen. Jetzt veröffentlichte er eine weitere Hasstirade. Dabei griff er auch den Internationalen Strafgerichtshof und Nichtregierungsorganisationen an.
- Dmitri Medwedew greift Unterstützer der Ukraine an
- Putin-Freund kündigt "rücksichtsloseres und tödlicheres" Vorgehen an
- Medwedew wird für neuen Social-Media-Post
Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew nutzte in den vergangenen Monaten die sozialen Netzwerke, um üble Drohungen gegen den Westen auszusprechen. Der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin sprach dabei auch offen über einen möglichen Atomwaffen-Einsatz gegen Nato-Staaten. Am Wochenende ließ er sich zu einer weiteren Hasstirade auf der Plattform X (vormals Twitter) hinreißen. Dieses Mal nahm er dabei auch den unabhängigen Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (Niederlande) sowie Nichtregierungsorganisationen (NGOs), welche die Ukraine unterstützen, ins Visier.
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Dmitri Medwedew droht Ukraine-Unterstützern mit rücksichtsloserem und tödlicherem Vorgehen
Dmitri Medwedew schrieb die wütenden Worte: "Wie großartig ist es, Anerkennung für die Wirksamkeit unserer gemeinsamen Anstrengungen gegen das Neonazi-Regime in Kiew zu erhalten! Diese Anerkennung kam von schäbigen Organisationen wie NGOs des widerlichen alten Knackers Soros, der sich wegen unserer bescheidenen Arbeit an den ICC (Internationaler Strafgerichtshof, Anmerkung der Redaktion) wandte.Solche NGOs und ihre Herren sind Komplizen der Terroristen, die erst gestern mehr als 20 unserer friedlichen Bürger getötet haben." Damit spielte Dmitri Medwedew laut "Newsweek"auf ukrainische Angriffe auf Dörfer in den besetzten Gebieten Charkiw und Luhansk an, bei denen laut Kreml-Angaben auch Zivilisten ums Leben gekommen sein sollen. Dmitri Medwedew führt in seinem Social-Media-Post weiter aus: "Das motiviert uns wirklich, weiter gegen die widerliche Nazi-Clique zu arbeiten. Wir werden noch wütender, noch rücksichtsloser und tödlicher sein, während wir alle möglichen A***löcher und F***en des Bandera-Regimes und seiner Gönner entlarven."
How great it feels to receive acknowledgement of the effectiveness of our combined effort against the neonazi regime in Kiev! It came from bastardly organisations such as NGOs belonging to the disgusting old geezer Soros, who turned to the ICC over our humble work.
— Dmitry Medvedev (@MedvedevRussiaE) June 8, 2024
Such NGOs…
Das muss man zu Dmitri Medwedews Worten wissen: Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hatte am 17. März 2023 Haftbefehl gegen Wladimir Putin erlassen. Hintergrund waren mutmaßliche Kriegsverbrechen Russlands. Speziell ging es um die Deportation von ukrainischen Kindern aus den besetzten Gebieten. Der ebenfalls in Medwedews Post erwähnte US-amerikanische Investor und Philanthrop George Soros gründete wiederum dieOpen Society Foundations - einen Zusammenschluss von Stiftungen, die weltweit Einzelpersonen und unabhängige Organisationen unter anderem im Kampf für Menschenrechte unterstützt. Die Open Society Foundations forderte in einer Mitteilung vom 20. Mai 2024, die Unabhängigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs zu respektieren. Konkret ging es dabei um jüngste Haftbefehle gegen israelische und Hamas-Beamte. Dabei wurde aber auch noch einmal die Unterstützung der US-Regierung für den Haftbefehl gegen Wladimir Putin hervorgehoben. Medwedews Verweis auf das Bandera-Regime bezieht sich wiederum auf einen ehemaligen nationalistischen Politiker der Ukraine namens Stepan Bandera. Er wird von manchen Historikern als Faschist eingestuft, von machen Ukrainern aber heute noch verehrt. Die russische Propaganda nutzt ihn gern, um die eigene Invasion sowie das Kriegsziel "Entnazifizierung" zu rechtfertigen.
Dmitri Medwedew verspottet nach neuer Hasstirade auf X
Auf X bekommt Dmitri Medwedew für seine wütenden Worte auch viel Gegenwind. Wie schon bei früheren Posts werfen dem Ex-Präsidenten einige Nutzer vor, beim Verfassen seiner Zeilen betrunken gewesen zu sein. Andere wundern sich, dass er dieses Mal keine Atomwaffen-Drohung aussprach. Weitere Reaktionen auf die wütenden Sätze lauten:
- "Die einzigen Nazis seid ihr Russen. Warum zieht ihr euch nicht aus der Ukraine zurück, bevor ihr noch hunderttausende weitere Soldaten verliert?"
- "Unschuldige Zivilisten waren das Ziel eurer Invasion – keine militärischen Ziele – keine Nazis, denn die gab es nicht. Die Ukraine ist nur ein weiteres Ziel auf Putins Wunschliste."
- "Haltet euch von anderen Ländern fern. Was ist daran schwierig?"
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