Deutsche Politiker werden immer wieder stark angefeindet. Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby erhält rassistische Hassnachrichten und sogar Morddrohungen. Eine davon hat er jetzt veröffentlicht.
- Karamba Diaby veröffentlicht Morddrohung gegen sich und sein Team auf Instagram
- SPD-Bundestagsabgeordneter beklagt neues Ausmaß an Hass und Hetze gegen Politiker
- Diaby wirft AfD vor, Klima in der Gesellschaft zu vergiften
- Solidaritäts-Zuspruch für im Senegal geborenen Politiker
Hass gegen Politiker ist nach den jüngsten Angriffen auf Helfer und Kandidaten im Wahlkampf ein brandaktuelles Thema. Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby (62) ist davon betroffen. Zwar wurde der in Afrika geborene Politiker nicht körperlich attackiert, doch er erhielt eine weitere Morddrohung per Mail. Jetzt geht Diaby selbst in die Offensive und veröffentlichte das geschmacklose Schreiben auf seinem Instagram-Profil.
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Karamba Diaby veröffentlich Morddrohung gegen sich auf Instagram
"Ich lasse mich nicht einschüchtern. Ich wehre mich", leitet Karamba Diaby seinen Instagram-Post ein. Deshalb habe er sich entschieden, "die letzte der vielen Drohungen und rassistischen Hassnachrichten gegen mich zu veröffentlichen". Er versieht seinen Post zudem mit einer Triggerwarnung. Menschen, die von Gewalt oder rassistischer Sprache betroffen sind, sollten sich demnach die veröffentlichte Morddrohung nicht oder nicht alleine an sein. Zudem verweist der SPD-Politiker auf Hilfs- und Gesprächsangebote. Die Droh-Mail ist mit dem Betreff "Jagd in Schellroda 2024" gekennzeichnet. Davor ist ein Teil geschwärzt - ebenso wie weitere Textstellen und Namen.
SPD-Bundestagsabgeordneter attackiert AfD wegen Hass in der Gesellschaft
Karamba Diaby beklagt weiterhin, dass der Ton rund um Politiker rauer geworden sein. "Für mich hat das Ausmaß an Hass und Hetze ein neues Niveau erreicht. Mir begegnet es inzwischen täglich in Nachrichten und Kommentaren, aber auch im Deutschen Bundestag." Der Bundestagsabgeordnete schreibt weiter: "Mit dieser letzten Drohung gegen mich ist eine neue rote Linie überschritten. Auch meine Mitarbeiter:innen werden namentlich bedroht und erpresst. Ein Fakt, der mich nur schwer weitermachen lässt." Den Hass in der Gesellschaft würde "auch die AfD mit ihren menschenfeindlichen Narrativen" tagtäglich sehen. Dieser würde sich in konkreter psychischer und physischer Gewalt niederschlagen. "Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft." Er beendete seinen Post mit dem Aufruf, am Sonntag wählen zu gehen.
SPD-Politiker sichern Karamba Diaby Solidarität zu - Instagram-Nutzer bezeichnen Drohungen als "widerlich"
Unter dem Post zollen viele Follower:innen Karamba Diaby für die Veröffentlichung der Morddrohung und sichern ihm Solidarität zu. So schreibt unter anderem sein SPD-Kollege und Parteivorsitzender Lars Klingbeil: "Wir stehen hinter dir lieber Karamba!". Weitere Kommentare dazu lauten:
- "Danke für Ihren Mut und Ihre Standhaftigkeit! Ich habe größten Respekt vor Ihnen und Ihrer Arbeit. Lassen Sie sich bitte nicht einschüchtern- wir stehen zusammen".
- "Sehr gut, dass Sie das veröffentlicht haben. Man muss genau hinschauen, darf nicht ignorieren,, was hier läuft."
- "Wie schrecklich. Diese Drohungen sind so widerlich. Es tut mir so leid, dass Sie so bedroht werden.....für Liebe und Zusammenhalt".
Bereits mehrfach ist Diabys Wahlkreisbüro in Halle (Saale) Ziel eines Angriffs geworden, im Mai 2023 stand etwa eine Tür in Flammen. Der im Senegal geborene Politiker ist im Bundestag unter anderem im Auswärtigen Ausschuss aktiv.
Warum das wichtig ist: Im Vorfeld der Europawahl und Kommunalwahlen am 9. Juni hatte es in den vergangenen Wochen mehrere tätliche Angriffe gegeben. Bundesweit Schlagzeilen machte dabei die Attacke auf den SPD-Spitzenkandidaten Matthias Ecke (41) in Dresden, der beim Wahlplakate aufhängen krankenhausreif geprügelt wurde. In der sächsischen Landeshauptstadt kam es zu einem weiteren Angriff auf die Grünen-Politikerin Yvonne Mosler (47). Auch AfD-Politiker wurden während des Wahlkampfs in Dresden attackiert. Erst am Samstag, 8. Juni, soll ein Mann dem Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Zickler (70) an einem Infostand unvermittelt ins Gesicht geschlagen haben. Die Polizei bestätigte den Vorfall, es wurde Anzeige erstattet. Es kam allerdings auch zu Attacken auf Politiker in anderen deutschen Städten, zum Beispiel in Speyer. Mehr dazu lesen Sie hier.
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gom/news.de/dpa
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