Wer hat in der AfD das Sagen? Tino Chrupalla und Alice Weidel leiten gemeinsam die Partei und die Bundestagsfraktion. Doch können sie sich auch durchsetzen?
Als Co-Vorsitzende von Partei und Fraktion sind Alice Weidel und Tino Chrupalla die Gesichter der AfD. Dass die beiden maßgeblich den Kurs der Partei prägen, glaubt jedoch nur eine Minderheit, wie aus den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervorgeht. Lediglich 19 Prozent der Wahlberechtigten vermuten danach, dass die beiden Co-Vorsitzenden sehr viel Einfluss auf den Kurs der AfD haben. 31 Prozent der Deutschen sind laut Umfrage überzeugt, Weidel und Chrupalla hätten "eher viel Einfluss" auf die Ausrichtung der Partei.
Jeder Fünfte (20 Prozent) geht davon aus, dass die Vorsitzenden eher wenig Einfluss haben. Dass Weidel und Chrupalla sehr wenig Einfluss auf den Kurs der AfD haben, denken fünf Prozent der Teilnehmer der Umfrage. Jeder vierte Befragte traute sich - anders als Marine Le Pen vom Rassemblement National - in dieser Frage kein Urteil zu.
Die französische Rechtspopulistin hatte im Mai, nachdem ihre Partei den Bruch mit der AfD verkündet hatte, gesagt, bei der AfD reihe sich eine Provokation an die nächste. Sie habe zudem den Eindruck, die AfD sei eine Bewegung, die nicht geführt werde. Kurz darauf wurden die AfD-Abgeordneten im EU-Parlament aus der rechten ID-Fraktion ausgeschlossen. Im Februar hatte Weidel bei einem Treffen mit Le Pen in Paris noch versucht, die Wogen zu glätten. Le Pen hatte unter anderem an Aktionen und Äußerungen des AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, Anstoß genommen.
Bei der Sonntagsfrage hat die AfD Federn gelassen. Sie liegt laut mehreren Umfragen in der Wählergunst aktuell mit rund 15 Prozent inzwischen nur noch auf Platz drei hinter Union und SPD.
Krah und Petr Bystron, der Zweitplatzierte auf der AfD-Kandidatenliste für die Europawahl an diesem Sonntag sind seit Wochen wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken in den Schlagzeilen. Staatsanwaltschaften prüfen laut Medienberichten mögliche Geldzahlungen an die beiden Politiker. Ein Mitarbeiter Krahs wurde zudem wegen des Verdachts der Spionage für China verhaftet.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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