Während Teile von Bayern in gewaltigen Flutmassen versinken, muss sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder harsche Kritik gefallen lassen. Hat er beim Hochwasserschutz geschlampt?
Gebrochene Dämme, überflutete Orte, gesperrte Straßen: Mehrere Gemeinden in Bayern haben bereits den Katastrophenfall ausgerufen. Die Hochwasserlage ist dramatisch. Von einer Jahrhundertflut ist die Rede. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) besuchte am Sonntag (02.06.2024) gemeinsam mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Reichertshofen im Landkreis Pfaffenhofen. Im Netz sorgt dieser Auftritt für reichlich Spott.
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Jahrhundertflut in Bayern: Markus Söder besucht Hochwassergebiet
Auf der Plattform X (ehemals Twitter) dokumentiert Markus Söder seinen Besuch im Hochwassergebiet. "Danke allen Einsatzkräften für ihren unermüdlichen #Einsatz und das gute Management in dieser großen Not. Leider ist in der Nacht ein Feuerwehrmann in den Fluten ums Leben gekommen. Wir alle trauern hier gemeinsam", schreibt der CSU-Chef zu vier Fotos, die ihn in blauer Regenjacke zeigen. "Es geht zunächst darum, die akute Notsituation sicher zu überstehen und Leib und Leben zu schützen. Danach kümmern wir uns um die Schäden. Wir hoffen, dass auch der Bund bei der Bewältigung der Schäden finanziell helfen wird."
Lagebesprechung im Hochwassergebiet im Landkreis #Pfaffenhofen an der Ilm in #Oberbayern: Danke allen Einsatzkräften für ihren unermüdlichen #Einsatz und das gute Management in dieser großen Not. Leider ist in der Nacht ein Feuerwehrmann in den Fluten ums Leben gekommen. Wir alle… pic.twitter.com/Ajy8ylGdqF
— Markus Söder (@Markus_Soeder) June 2, 2024
"Ändern Sie Ihre Politik, Herr Söder!" Netz kritisiert CSU-Chef scharf
Die Reaktionen auf diesen Beitrag sind teils vernichtend.
- "Diese Selbstinszenierung ist einfach nur peinlich und für die Situation unangemessen. Sie sollten sich schämen", schreibt ein X-Nutzer.
- "Das ist das Ergebnis der CSU Politik. Erst den Hochwasserschutz kürzen und dann jammern", heißt es in einem Tweet.
- "Das war keine Lagebesprechung, das war ein Fototermin für den Wahlk(r)ampf eines unverbesserlichen Selbstdarstellers. 4 Bilder, 4 Söder", wettert ein X-Nutzer.
- "Bin ich mal gespannt was die Lösungen vom Captain Wurstwasser sein werden. Und vor allem wer schuld ist....die Grünen? Oder doch die Kiff-Junkies? Oder Windräder?", ist in einem Tweet zu lesen.
- "Lieber Herr @Markus_Soeder, wieso sollte #der Bund' unterstützen, wenn Sie Sich aktiv gegen Hochwasserschutz entschieden haben? Ist das nicht irgendwas mit 'Freiheit' und 'Bayrische Art# usw.?", fragt ein X-Nutzer.
- "Der Robert muss sich wohl heute ganz schön zusammenreißen, Ihnen nicht alle paar Minuten ein 'Ich hab's euch ja gesagt' um die Ohren zu hauen", heißt es in einem Tweet.
- "Na zum Glück haben Sie viel Geld durch eingesparte Hochwasserschutzmaßnahmen gespart! Und zum Glück gibt es auch keine Umweltkatastrophe! Sonst wär das jetzt echt unangenehm... und es wird nicht das letzte Mal bleiben", schreibt ein X-Nutzer.
- "Ändern Sie Ihre Politik, Herr Söder", ist in einem Tweet zu lesen.
(Anmerkung der Redaktion: Grammatik- und Rechtschreibfehler wurden in den Kommentaren übernommen)
How it started... how it ends...#Söder #Hochwasser pic.twitter.com/dUnqIdlPjQ #soeder macht lieber Wahlkampf GEGEN die @gruenen mit Lügen über Weißwurt und Bratwurst
Jetzt steht ihm das Wasser bis zum Hals und das wird nicht das letzte Mal sein.
Aber verlangt ihr ruhig den Verbrenner bis 2050, ihr Deppen#Merz Motto die Welt geht morgen nicht unter pic.twitter.com/OKQAsBUEtF
CSU und Freie Wähler strichen Hochwasserschutz 2018 zusammen
Aus einem Bericht der "Welt" von 2018 geht hervor, dass die bayerische Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern den Hochwasserschutz zusammengestrichen und Sparmaßnahmen umgesetzt hat. In den vergangenen Jahren wurden im Freistaat mehrere Hochwasserschutzprojekte gestoppt oder verschoben. Aufgrund der Belastungen der Staatshaushalte durch die Corona-Krise, den Ukraine-Krieg, Inflation und Migrationsproblemen würden die "Gelder nicht vorliegen", erklärte Josef Feuchtgruber, Behördenleiter des Wasserwirtschaftsamtes Regensburg, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.
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