Olaf Scholz und Marie-Agnes Strack-Zimmermann werden wohl keine Freunde mehr. In einem neuen Interview hatte die FDP-Politikerin heftig gegen den Kanzler ausgeteilt. Er sei ein "krasser Rechthaber" mit "autistischen Zügen", polterte sie. Nun entschuldigte sich die FDP-Frau für ihre Äußerungen.
- Marie-Agnes Strack-Zimmermann rechnet mit Olaf Scholz ab
- FDP-Politikerin bezeichnet Kanzler als "krassen Rechthaber"
- Strack-Zimmermann: Scholz hat "geradezu autistische Züge"
- Nach Forderung der SPD: Strack-Zimmermann entschuldigt sich
Die FDP-Spitzenkandidatin zur Europawahl, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (66), hat scharfe und sehr grundsätzliche Kritik am Politikstil von Kanzler Olaf Scholz (65) geäußert. Dem SPD-Politiker dürften die teils scharfen Aussagen keinesfalls gefallen.
Olaf Scholz ein "krasser Rechthaber"? Marie-Agnes Strack-Zimmermann rechnet mit Bundeskanzler ab
Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte Strack-Zimmermann: "Man erreicht ihn nicht, weil er ein krasser Rechthaber ist." Und das war noch längst nicht alles, was die FDP-Politikerin über den Bundeskanzler zu berichten hatte. "Nach drei Jahren stelle ich fest, dass er geradezu autistische Züge hat, sowohl was seine sozialen Kontakte in die Politik betrifft als auch sein Unvermögen, den Bürgern sein Handeln zu erklären." Rumms, das hat gesessen.
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Strack-Zimmermann kritisiert Scholz für Zögerlichkeit bei Waffenlieferungen an Kiew
Strack-Zimmermann ist bislang Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag und eine lautstarke Befürworterin einer weitreichenden Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland. In diesem Zusammenhang ist sie immer wieder mit harter Kritik an Scholz aufgefallen, dem sie wiederholt Zögerlichkeit bei den Waffenlieferungen an Kiew vorwarf. Die FDP-Verteidigungsexpertin betonte nun, ihre Kritik beziehe sich nicht nur auf den Ukraine-Kurs des Kanzlers. "Das betrifft alle Belange und wird mir auch von seinen Parteifreunden bestätigt."
"Total-Ausfall" SPD fordert Entschuldigung von Strack-Zimmermann
Die SPD zeigte sich empört über die Aussagen von Strack-Zimmermann. SPD-Chef Lars Klingbeil hat der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann nach ihrer heftigen Kritik an Kanzler Olaf Scholz (SPD) eine Entschuldigung nahegelegt. "Das ist eine verbale Entgleisung, die ich absolut unanständig finde. Wenn Frau Strack-Zimmermann Anstand hat, entschuldigt sie sich beim Bundeskanzler", sagte Klingbeil der "Bild" (Donnerstag).
Man habe sich unter den demokratischen Parteien auf einen fairen Europawahlkampf verständigt. "Ich gehe fest davon aus, dass das auch für die FDP-Spitzenkandidatin gilt." Auch der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Wiese bezeichnete die Äußerungen als "Total-Ausfall". Sie seien abwertend gemeint, unwürdig und befremdlich.
Strack-Zimmermann entschuldigt sich für Autismus-Vergleich
Nach zunehmender Kritik hat sich Marie-Agnes Strack-Zimmermann am Donnerstag für ihre Äußerungen über Kanzler Olaf Scholz (SPD) entschuldigt. Sie habe sich zu einem unpassenden Vergleich hinreißen lassen und Menschen mit Autismus verletzt, sagte die Spitzenkandidatin ihrer Partei der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Donnerstag. "Das tut mir sehr leid und dafür bitte ich um Verzeihung. Mit vielen Betroffenen stehe ich bereits in Kontakt."
Sie bedauere es, dass sie mit ihren Worten über das Ziel hinausgeschossen sei, betonte Strack-Zimmermann. "Seit vielen Jahren setze ich mich selbst für Kinder, Jugendliche und Menschen mit besonderen Fähigkeiten und Bedürfnissen ein. Diese dürfen besonders von der Politik eine hohe Sensibilität erwarten." Sie fügte hinzu: "Ich bedaure, dass ich dem hier nicht gerecht geworden bin und verspreche, achtsamer zu sein und auch hier dazuzulernen."
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sba/news.de/dpa
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