Die ostukrainische Region Charkiw wird seit Wochen massiv von russischer Seite beschossen. Nun schlugen laut Behörden Raketen in einem Erholungsgebiet ein. Doch auch in Wladimir Putins Armee sind die Verluste verheerend.
- Russische Charkiw-Offensive tobt weiter
- Russen-Attacke auf Erholungsgebiet fordert mindestens sechs Todesopfer
- Wladimir Putin verliert 1.200 Soldaten binnen 24 Stunden
Bei russischen Raketenangriffen sind in einem Erholungsgebiet nahe der ostukrainischen Stadt Charkiw mindestens sechs Menschen getötet und weitere 27 verletzt worden.
Charkiw-Offensive der russischen Armee tobt weiter
Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow sprach am 19. Mai von "Terror gegen friedliche Bewohner, gegen unser Recht auf Leben, gegen alles Menschliche und Gerechte". Unter den Toten sei auch eine schwangere Frau, hieß es. Die Region Charkiw, die an Russland grenzt, wird seit Wochen massiv beschossen.
Wladimir Putins Armee bombardiert Erholungsgebiet bei Charkiw - mindestens 6 Tote
Ukrainische Medien veröffentlichten Fotos von unkenntlich gemachten Körpern auf dem Boden. Die Menschen sollen den Pfingstsonntag zur Erholung dort genutzt haben, als die Raketen einschlugen. Die Behörden weisen immer wieder auf die Lebensgefahr im Kriegsgebiet hin. Bei Angriffen ertönt Luftalarm, bei dem sich Menschen in Sicherheit bringen sollen.
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Der ukrainische Generalstab meldete am Pfingstsonntag eine Intensivierung der Kampfhandlungen in der Region Charkiw. Demnach verstärkte Russland seine Angriffe deutlich. Medien berichteten, dass Tausende Menschen bei Evakuierungsaktionen in Sicherheit gebracht worden seien. Bürgermeister Terechow rief die Menschen auf, vorsichtig zu sein.
1.200 Soldaten binnen 24 Stunden verloren: Bittere Bilanz für Wladimir Putin in Charkiw
Auch auf russischer Seite blieb die Charkiw-Offensive nicht ohne einschneidende personelle Verluste. Wie die britische "Sun" berichtet, habe Wladimir Putin binnen 24 Stunden mehr als 1.200 Soldaten in der umkämpften Region eingebüßt. Zudem seien 16 russische Panzer sowie 48 Artilleriesysteme in Schutt und Asche gelegt worden, gaben hochrangige ukrainische Militärs an.
Yesterday Russia had not a good day as it "only" lost app 1210 soldiers, many in Kharkiv region. The APCs, artillery, tanks & tankers were again lost mostly in the north & east. The UAVs were Shaheds. The cruise missiles were allegedly Kh-101s. pic.twitter.com/24617dXTQ1
— raging545 (@raging545) May 19, 2024
Wolodymyr Selenskyj: Russische Militärs verfehlen Ziele
Die jüngste Offensive russischer Truppen im Nordosten der Ukraine hat nach Meinung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ihr Ziel verfehlt. "Tatsächlich erreicht der Besatzer nicht sein Ziel, unsere Kräfte zu überdehnen und damit die Ukraine auf breiter Front von Charkiw bis zur Region Donezk zu schwächen", sagte Selenskyj am 19.05.2024 in seiner abendlichen Videoansprache. Nach Darstellung der ukrainischen Militärführung ist die russische Offensive in der Region Charkiw nach anfänglichen Gebietseroberungen inzwischen zum Stillstand gekommen. Auch weiter südlich, bei Tschassiw Jar in der Region Donezk, seien schwere Angriffe der russischen Truppen abgeschlagen worden.
Allerdings lagen Charkiw und andere ukrainische Orte weiter unter russischem Beschuss. "Der brutale russische Beschuss und die täglichen Raketen- und Gleitbombenangriffe gehen weiter", sagte Selenskyj. Das ukrainische Militär hat bisher keine Mittel zur Abwehr der Gleitbomben gefunden, die von russischen Kampfflugzeugen aus weiter Entfernung auf ihre Ziele abgeworfen und ferngelenkt werden.
Ukraine-Krieg tobt seit mehr als zwei Jahren - Region Charkiw stark unter Beschuss
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Russland hatte zuletzt seine Angriffe besonders auch auf die Region Charkiw ausgedehnt. Nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin, der die Invasion am 24. Februar 2022 begonnen hatte, plant Moskau in dem Gebiet die Einrichtung einer Pufferzone, um die Angriffe aus der Region Charkiw auf russisches Gebiet zu unterbinden. Die russischen Grenzregionen werden von ukrainischer Seite ebenfalls seit Monaten verstärkt angegriffen - Kiew will mit diesem Verteidigungskampf die Nachschubwege des Feindes zerstören.
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loc/news.de/dpa