Droht eine weitere Eskalation im Ukraine-Krieg? Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge sei der Kreml auch auf eine direkte militärische Konfrontation mit der Nato vorbereitet. Der Putin-Freund kritisierte außerdem eine geplante Friedenskonferenz.
- Russischer Außenminister spricht über möglichen militärischen Konflikt mit Nato
- Sergej Lawrow dazu bereit, Ukraine-Konflikt auf Schlachtfeld zu lösen
- Wie wahrscheinlich ist eine Konfrontation?
Die Spannungen zwischen dem Westen und Russland verschärfen sich weiter. Während der Kreml seinen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine unablässig fortsetzt, bleibt die Rhetorik von Präsident Wladimir Putin und dessen Verbündeten gegenüber der Nato scharf. Jetzt zeigte sich der russische Außenminister Sergej Lawrow auch für einen direkten militärischen Konflikt mit dem westlichen Militärbündnis gerüstet.
Sergej Lawrow droht der Nato: Russland sei bereit für Konflikt auf dem Schlachtfeld
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti sagte Lawrow, Russland sei bereit, die Ukraine-Krise mit dem Westen auch im Kampf zu lösen."Das ist ihr Recht, wenn sie (die Ukraine-Frage - Anm. d. Red.) auf dem Schlachtfeld lösen wollen, dann wird das auf dem Schlachtfeld geschehen." Gleichzeitig kritisierte der russische Außenminister die für Juni geplante Ukraine-Konferenz für mögliche Friedenslösungen in der Schweiz. Diese würde nur dazu dienen, ein neues Ultimatum an Russland zu stellen. Russland selbst wird nicht an der Konferenz teilnehmen.
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Premierminister Ulf Kristersson sprach über Atomwaffen in Schweden
Lawrows Drohungen folgen auch auf jüngste Äußerungen des schwedischen Premierministers Ulf Kristersson. Diese zeigte sich in einem Radio-Interview offen dafür, im Kriegsfall Atomwaffen im eigenen Land zu stationieren. Schweden ist erst seit März 2024 Mitglied der Nato. Der Beitritt erfolgte auch als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine.
Wie wahrscheinlich ist eine direkte Konfrontation zwischen Russland und der Nato?
Die Gefahr einer Eskalation zwischen dem westlichen Militärbündnis und Russland wächst seit dem Überfall der Kreml-Truppen auf die Ukraine am 24. Februar 2022. Moskau ist die Unterstützung der Nato mit Waffen für Kiew ein Dorn im Auge. Es stuft gelieferte F-16-Kampfjets mittlerweile als "nukleare Bedrohung" ein. Immer wieder wurde auch im russischen Staats-TV mit dem Einsatz eigener Atomwaffen gedroht, um den Krieg zu gewinnen. Präsident Wladimir Putin beteuerte bislang keinen Angriff auf die Nato vorzubereiten. Er ließ allerdings vor wenigen Tagen auch Übungen seiner Streitkräfte mit taktischen Atomwaffen anordnen. Unter Experten wird vermutet, dass es sich dabei aber auch nur um einen weiteren Versuch handeln könnte, die Unterstützung für die Ukraine zu brechen. Wie weit diese noch gehen soll, darüber gibt es unter Nato-Mitgliedsstaaten geteilte Meinungen. Während zum Beispiel der französische Präsident Emmanuel Macron bereits die Entsendung eigener Bodentruppen in die Ukraine ins Spiel brachte, zeigt sich der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz seit Monaten sehr zurückhaltend. Unter anderem lehnte der SPD-Politiker die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern, mit denen möglicherweise auch Ziele in Russland getroffen werden könnten, an Kiew, ab. Unklar bleibt, wie weit Putin noch gehen wird, um den Krieg in der Ukraine für sich zu entscheiden.
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gom/news.de
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