Eigentlich stand das Rentenpaket schon. Bei einer Krisensitzung im Kanzleramt sorgten interne Konflikte für Verzögerungen. Der Beschluss wurde verschoben. Für diese Entscheidung hagelt es Kritik.
- Beschluss zum geplanten Rentenpaket wird verschoben
- Bundeskanzler Olaf Scholz verspricht, dass das Rentenpaket im Mai 2024 kommt
- Christian Lindner soll den Beschluss blockiert haben
- Kritik an Verschiebung des Rentenpakets
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Scholz: Rentenpaket soll im Mai kommen
In der Bundesregierung gibt es eine neue Auseinandersetzung über die Rentenpolitik. Die Ampel-Koalition verschob am Dienstag den Beschluss ihres eigentlich schon ausgehandelten zweiten Rentenpakets - dem Vernehmen nach wegen Bedenken der FDP. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr, soll der Entwurf nun nicht am Mittwoch vom Kabinett verabschiedet werden. Man habe sich aber geeinigt, dass dies noch im Mai geschehen solle, hieß es. Kanzler Olaf Scholz versicherte: "Das Rentenpaket kommt, und es kommt im Mai."
Rentenpaket-Beschluss nach Blockade des Finanzministeriums verschoben
Die Koalitionsspitzen Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatten sich zuvor im Kanzleramt getroffen. Das sei ein lange verabredetes Gespräch zum Bundeshaushalt und zur Dynamisierung der Wirtschaft gewesen, bei dem dann auch über das Thema Rente gesprochen worden sei, sagte Scholz.
Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung blockierte das Finanzministerium eine Verabschiedung des Rentenpakets in dieser Woche. Aus dem Haus von Minister Lindner hieß es nach dem Treffen: "Aufgrund hoher Anmeldungen für den Haushalt 2025 müssen aktuelle Vorhaben neu in den Gesamtkontext eingeordnet werden." Dazu würden aktuell regierungsinterne Gespräche geführt. Der Beschluss des Rentenpakets im Kabinett sei nun "für Mai geplant", bestätigte eine Sprecherin.
Nach Informationen des "Handelsblatts" hat Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), der das Rentenpaket mit Lindner eigentlich bereits ausgehandelt hatte, besonders hohe Forderungen in den Verhandlungen zum Haushalt 2025 gestellt. Er fordere 7,6 Milliarden Euro mehr als der Finanzminister ihm zugestehen wolle, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise.
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Das plant die Bundesregierung mit dem Rentenpaket
Mit dem Rentenpaket soll wie im Koalitionsvertrag vereinbart ein Rentenniveau von 48 Prozent bis 2039 garantiert werden. Das kostet zusätzliches Geld, sodass der Beitragssatz steigen wird. Dieser Anstieg soll durch eine Milliardenanlage am Kapitalmarkt abgebremst werden. Aus den Erträgen sollen ab Mitte der 2030er-Jahre jährlich Zuschüsse an die Rentenversicherung gezahlt werden.
Die FDP hatte die Pläne auf ihrem Parteitag Ende April klar kritisiert und weitere Reformen gefordert. Das Paket erfülle "derzeit die Anforderungen an Generationengerechtigkeit und langfristige Finanzierbarkeit noch nicht", heißt es in dem Beschluss. Auch die Beiträge müssten stabilisiert werden, um junge Leute nicht über Gebühr zu belasten.
Kritik an Verschiebung des Rentenpakets
Die IG Metall kritisierte die Verschiebung als unverantwortlich. "Aufschieberitis und Parteitaktik bei elementaren sozialen Fragen wie der Rente zerstören jegliches Vertrauen", erklärte die Gewerkschaft. Auch der Sozialverband Deutschland übte Kritik. "Es ist unglaublich und unseriös, dass die FDP einmal mehr geplante sozialpolitische Vorhaben torpediert und für parteipolitische Macht- und Ränkespiele missbraucht", sagte die Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier der Funke Mediengruppe. Die langfristige Stabilisierung des Rentenniveaus sei zu wichtig, um auf ihre Kosten Machtspiele zu treiben.
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bos/news.de/dpa
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