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Björn Höcke vs. Mario Voigt: Die wichtigsten Momente im TV-Duell zwischen CDU-Mann und AfD-Kandidat

Bevor die Landtagswahl in Thüringen ansteht, liefern sich CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt und AfD-Mann Björn Höcke am 11. April 2024 ein TV-Duell. Schon im Vorfeld kocht heftige Kritik hoch, doch welcher Politiker wird die Oberhand gewinnen?

Am 11. April 2024 treten Mario Voigt (CDU) und Björn Höcke (AfD) als Spitzenkandidaten zur Landtagswahl in Thüringen im TV-Duell gegeneinander an. (Foto) Suche
Am 11. April 2024 treten Mario Voigt (CDU) und Björn Höcke (AfD) als Spitzenkandidaten zur Landtagswahl in Thüringen im TV-Duell gegeneinander an. Bild: Montage news.de / picture alliance/dpa | Martin Schutt / picture alliance/dpa | Bodo Schackow

Am 1. September 2024 wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt - Mario Voigt, der Spitzenkandidat der CDU, liebäugelt mit dem Posten des Ministerpräsidenten, doch in aktuellen Umfragen liegt der Rechtsextremist Björn Höcke von der AfD vorn. Am Donnerstag, dem 11. April 2024, treffen die beiden Politiker in einem Fernseh-Duell aufeinander. Übertragen wird der politische Showdown knapp fünf Monate vor der thüringischen Landtagswahl ab 20.15 Uhr beim Nachrichtensender Welt sowie im Live-Stream.

Björn Höcke vs. Mario Voigt im TV-Duell vor Thüringen-Wahl

CDU-Politiker und AfD-Mann - wer wird im TV-Duell die Oberhand behalten und den Gegner inhaltlich stellen? Schon vorab hat Mario Voigt für seine Zusage zum TV-Duell mit Björn Höcke heftige Kritik kassiert - dem CDU-Spitzenkandidaten wird vorgeworfen, dem als Rechtsextremisten beobachteten Höcke mit der TV-Debatte eine nationale Bühne zu geben. Auch der Sender Welt stand deshalb in der Kritik. Politikwissenschaftler Oliver Lembcke sieht im TV-Duell hingegen eine Chance für Voigt. "Wenn man hinten liegt, muss man angreifen", sagte Lembcke der Deutschen Presse-Agentur.

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+++ "Sie haben Mett gesagt" - Ramelow schaltet sich in Hack-Streit ein +++

Es war eine Szene im Fernsehduell zwischen Thüringens CDU-Chef Mario Voigt und AfD-Kontrahent Björn Höcke wie gemacht für das Zeitalter kurzer Social-Media-Clips - und sie zog am Freitag noch ein paar Kreise: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) präsentierte sich als lachender Dritter mit besonderer Kenntnis im Bereich Hackfleisch. Was war passiert? Im Fernsehduell ging es um das sogenannte Lieferkettengesetz. Höcke wollte die seiner Auffassung nach negativen Auswirkungen des Gesetzes an einem Beispiel darstellen. Dabei entspann sich folgender Dialog:

Das Gesetz bedeute, sagte Höcke, "dass ein Eisenacher Fleischermeister, der nach Opel liefern will, seine Gehacktesbrötchen, seine Mettbrötchen, um mal was Handfestes als Beispiel anzuführen, dass der..." Voigt: "In Thüringen heißt das Gehacktes, wenn Sie sich (Stelle unverständlich) auskennen würden..." Höcke: "Ich hab' gerade gesagt, Gehacktesbrötchen..." Voigt: "Nee, Sie haben Mett gesagt." Höcke: "Das ist doch völlig egal. Im Eichsfeld sagen wir Gehacktes. Ich hab' dann auch nochmal übersetzt Mett, weil nicht jeder Gehacktes versteht, das wollen Sie mir doch zugestehen, Herr Kollege."

Sinnbildlich ging es dabei um Heimatverbundenheit, denn Voigt ist Thüringer, während Höcke aus Nordrhein-Westfalen stammt. Aber wenn sich zwei streiten, freut sich der dritte - und so ließ es sich Ramelow am Freitag nicht nehmen, darauf hinzuweisen, wer aus seiner Sicht der wahre Hack- und Mett-Experte ist. Beim Besuch einer Berufs- und Ausbildungsmesse im thüringischen Neuhaus am Rennweg erzählte er von seiner Ausbildung im Lebensmitteleinzelhandel 1970. Später sei er selbst Ausbilder geworden, "(...) und ich könnte jetzt fachlich den Unterschied zwischen Gewiegtem, Gehacktem und Mett erläutern, falls jemand Bedarf dazu hat." Bei X (vormals Twitter) postete er außerdem ein Bild von sich in Aktion mit Fleischerwerkzeug über einem Haufen Hackfleisch und Schürze mit dem Aufdruck "Thüringer Wurstmanufaktur".

"Die einen lamentieren laut und heftig darüber - andere machen es!", schrieb Ramelow dazu und ergänzte: "Thüringen auf Mett oder Hack zu reduzieren, ist ein Fehler. Thüringen ist Vielfalt: Hackepeter, Thüringer Mett, Gewiegtes, Brät, Hackfleisch, Mett, Hack und natürlich seit 620 Jahren BRATWURST."

+++ Merz: TV-Duell mit Höcke war richtig +++

CDU-Chef Friedrich Merz hat Thüringens CDU-Landeschef Mario Voigt für seinen Auftritt im Fernsehduell mit dem AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke gelobt. Voigt habe das sehr, sehr gut gemacht und klargestellt, wo die Gefährdung für Demokratie und Volkswirtschaft liege, wenn Höcke und andere in Deutschland noch mehr politischen Einfluss bekämen, sagte Merz am Freitag bei "ProSieben Newstime".

"Es war richtig. Ich habe von Anfang an gesagt, es ist richtig, sich jetzt auch inhaltlich mit der AfD sehr viel stärker auseinanderzusetzen, als wir das bisher getan haben." Höcke habe entlarvt, was die AfD wolle. Mit der Bundesrepublik habe das nichts mehr zu tun. "Das geht gegen unsere Demokratie, das geht gegen die marktwirtschaftliche Ordnung unseres Landes. Das geht gegen die Mitgliedschaft in der Nato und vor allen Dingen die Mitgliedschaft in der Europäischen Union", sagte Merz. Die Unterschiede seien sehr deutlich geworden.

Der CDU-Chef forderte SPD, Grüne und FDP dazu auf, ebenso die direkte Auseinandersetzung mit der AfD zu suchen. "Diese Partei darf in Deutschland nicht noch mehr Einfluss bekommen. Wir gehen da voran, aber ich fordere andere auf, uns da zu folgen."

+++ Ramelow: Voigt verschafft Höcke Aufmerksamkeit +++

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat das TV-Duell zwischen CDU-Landeschef Mario Voigt und dem AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke kritisiert. "Um sich selbst bekannter zu machen, hat ein Christdemokrat gestern einem Rechtsextremen ein deutliches Plus an Aufmerksamkeit verschafft", sagte Ramelow dem Nachrichtenportal t-online am Freitag. Höcke habe so Raum für seine Erzählungen in einer Welt bekommen, die er zutiefst verachte und bekämpfe. "Und das an einem Tag, an dem wir in Thüringen an die Befreiung des KZ Buchenwald erinnerten und der Opfer gedachten. Das ist und bleibt verwerflich." Eine positive Bewertung des Duells kam dagegen vom Zentralrat der Juden.

"Das TV-Duell zwischen Björn Höcke und Mario Voigt hat gezeigt, dass AfD-Funktionäre immer wieder mit ihren radikalen Ansichten konfrontiert werden müssen", sagte Zentralrats-Präsident Josef Schuster der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Dann kann es auch helfen, wenn jemand wie Höcke im Fernsehen sich bis zur Selbstaufgabe herauszureden versucht und ein trauriges Bild abgibt." Man dürfe nicht dabei stehen und zuschauen, wie sich die AfD einem bürgerlichen Publikum als vermeintlich gemäßigte Partei präsentieren will, "denn das ist sie nicht", sagte Schuster.

Ramelow meinte: "Mag Herr Voigt persönlich an Bekanntheit gewonnen haben, so bleibt die Erkenntnis, dass er den Ansehensverlust Thüringens dabei billigend in Kauf genommen hat." Ramelow, der bei der Landtagswahl im September erneut antritt, bezeichnete Höcke als Nazi und Voigt als einen Ministerpräsidentenanwärter, "der sich weiter vor der Frage drückt, ob er sich mit den Stimmen der AfD ins Amt wählen lassen würde oder nicht". Voigts Glaubwürdigkeit habe Schaden genommen, weil die CDU im Thüringer Landtag mit der AfD "immer wieder gemeinsame Sache machte und dabei auf die Stimmen der AfD angewiesen war".

+++ Wissenschaftler: Höcke im TV-Duell streckenweise entzaubert +++

Nach Ansicht des Dresdner Politikwissenschaftlers Hans Vorländer ist AfD-Rechtsaußen Björn Höcke im TV-Duell mit Thüringens CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt vor allem in der Europa- und Migrationspolitik demaskiert worden. "Es ist deutlich geworden, wie rassistisch, nationalistisch und völkisch Höcke argumentiert - und dass solche Positionen dem Land schaden und nicht nützen", sagte Vorländer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Dem völkischen Nationalismus des wohl umstrittensten AfD-Politikers habe Voigt einen Thüringer Patriotismus entgegengesetzt. "Man kann Patriot sein, ohne nationalistisch zu sein."

Das Duell auf dem TV-Sender Welt am Donnerstagabend ist politisch umstritten - Kritiker befürchten, Höcke sei damit ein bundesweites Podium geboten worden. Auch er sei im Vorfeld sehr skeptisch gewesen und habe die Sorge geteilt, dass Höcke durch das Duell auf Augenhöhe mit einem demokratischen Politiker daherkomme. Diese Sorge habe sich nicht bestätigt, sagte der Dresdner Politik-Professor. Die AfD mit ihrem Chef Höcke wird in Thüringen seit 2021 vom Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextrem eingestuft und beobachtet.

"Der Versuch Höckes, sich als lammfromm und ebenbürtig zu zeigen, ist nicht aufgegangen", schätzte Vorländer ein. Er sei von den Moderatoren und Voigt mit Zitaten aus Reden und seinem Buch konfrontiert worden. Höcke hätte sich plötzlich an Namen nicht erinnern können, sei zeitweise nervös geworden und haben den umstrittenen Begriff "Remigration" vor allem als die Rückholung von deutschen Auswanderern aus dem Ausland interpretiert. In der Regel meinen Rechtsextremisten mit "Remigration", dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.

Ob man mit einem solchen Duell potenzielle AfD-Wähler für demokratische Parteien zurückgewinnen könne, sei Spekulation, sagte der Politikwissenschaftler. "Wer in Versuchung steht, wegen der Unzufriedenheit mit anderen Partei die AfD zu wählen, der könnte ins Grübeln gekommen sein." Vorländer wertete das Duell als "Klärungsversuch zwischen CDU und AfD" und letztlich zwischen den Spitzenkandidaten beider Parteien für die Landtagswahl am 1. September, bei der nach den Umfragen die AfD weit vorn liegt und eine schwierige Regierungsbildung droht.

+++ Telekom-Anwälte prüfen Höcke-Aussage +++

Die Deutsche Telekom widerspricht einer Aussage des AfD-Politikers Björn Höcke zu einem angeblichen früheren Werbeslogan des Unternehmens und prüft rechtliche Schritte. Der AfD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Thüringen hatte in einem TV-Duell gegen den CDU-Politiker Mario Voigt beim Sender Welt am Donnerstagabend behauptet, dass die Telekom vor einigen Jahren den Satz "Alles für Deutschland" als Werbespruch verwendet habe. "Die Behauptung ist falsch. Wir geben das an unsere Anwälte", sagte ein Sprecher des Unternehmens am Freitag.

Bei dem Satz handelt es sich um eine verbotene Losung der sogenannten Sturmabteilung (SA), der paramilitärischen Kampforganisation der NSDAP. Weil Höcke die Parole in einer Rede verwendet haben soll, muss er sich kommende Woche vor dem Landgericht in Halle wegen des Vorwurfs des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen verantworten.

Die Telekom war im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben bereits gegen die AfD-Bundessprecherin Alice Weidel vorgegangen. Diese hatte in einem Interview ebenfalls gesagt, dass der Konzern den betreffenden Satz in der Vergangenheit als Werbeslogan verwendet habe. "Wir haben im Sommer Frau Weidel aufgefordert, das zu unterlassen. Sie hat zugesagt, die Behauptung künftig zu unterlassen", teilte die Telekom mit.

Höcke, der Geschichtslehrer ist, hatte in dem TV-Duell seine Wortwahl gerechtfertigt und behauptet, er habe während der Rede nicht gewusst, dass es sich um eine SA-Parole handelte. Es sei ein "Allerweltsspruch", sagte er.

+++ TV-Duell Voigt gegen Höcke beschert Welt TV Zuschauerrekord +++

Das TV-Duell zwischen AfD-Rechtsaußen Björn Höcke und dem Thüringer CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt hat dem Privatsender Welt TV deutschlandweit das größte Publikum seiner Geschichte beschert. Insgesamt 1,03 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer schalteten am Donnerstagabend ab 20.15 Uhr die viel diskutierte Fernsehdebatte ein.

In der jüngeren Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen war das Interesse mit 6,2 Prozent größer als im Gesamtpublikum (4,2 Prozent). Das Format sei somit die "reichweitenstärkste Primetime-Sendung von Welt TV aller Zeiten" gewesen, berichtete der Sender am Freitag gestützt auf Messungen der AGF Videoforschung.

+++ Mann greift Welt-TV-Reporter vor Thüringer Landtag an +++

Ein Reporter des TV-Senders Welt ist vor dem Thüringer Landtag von einem Mann angegriffen worden. In einer Liveschalte am Freitagmorgen in Erfurt war zu sehen, wie der Angreifer dem Journalisten Steffen Schwarzkopf zuerst gegen den Kopf schlug und ihm dann mit dem Finger gegen das Ohr schnalzte. Ein weiterer Mann ging dazwischen. Die Liveschalte im Nachklapp zum TV-Duell zwischen AfD-Mann Björn Höcke und CDU-Politiker Mario Voigt wurde daraufhin abgebrochen.

Die Polizei in Erfurt bestätigte den Vorfall. Sie ermittle wegen des Verdachts auf Körperverletzung und Beleidigung gegen einen 42-jährigen Mann, wie eine Sprecherin sagte.

+++ Nach TV-Duell: Voigt schließt weitere Runde nicht aus +++

Nach seinem TV-Duell mit AfD-Rechtsaußen Björn Höcke schließt Thüringens CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt weitere öffentliche Konfrontationen mit Höcke nicht aus. "Ich strebe erstmal nichts an, aber wir weichen keiner Debatte aus", sagte Voigt am Freitag auf die Frage, ob er sich ein weiteres solches Duell vorstellen könne. Der Druck sei groß, aber die Entscheidung für die Auseinandersetzung richtig gewesen. "Es hat die Unterschiede deutlich gemacht, etwa in der Wirtschaftspolitik und der Migration", sagte Voigt. Demokratie brauche die Auseinandersetzung. Es werde im Wahlkampf immer wieder Streitgespräche geben. "Am 2. September möchte ich nicht dastehen und mir die Frage stellen müssen: Hast du nicht alles versucht?"

In dem TV-Duell beim Sender Welt waren sich Höcke und Voigt teils hart angegangen. Themen waren unter anderem die EU, Migration, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und Erinnerungskultur. Auf Voigt habe Höcke "fahrig und wackelig" gewirkt. "Die Konfrontation führt die AfD an Klippen, wo ihre Argumente nach dem ersten Obersatz nicht mehr weitergehen", sagte er.

+++ Voigt: Entscheidung für TV-Duell mit Höcke war richtig +++

Der Thüringer CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt ist überzeugt, dass das TV-Duell mit Thüringens AfD-Chef Björn Höcke Wähler beeinflusst hat. "Der große Zuspruch, den ich auch im Nachgang erfahren habe von Leuten, die jetzt nichts mit der Union zu tun haben, zeigt mir einfach, dass es richtig war, die Unterschiede offenzulegen", sagte Voigt in der Sendung Frühstart von RTL/ntv. "Deswegen bin ich mir sehr, sehr sicher, dass sich etwas verändert hat."

Knapp fünf Monate vor der Landtagswahl in Thüringen waren Voigt und AfD-Rechtsaußen Höcke am Donnerstagabend zum Fernsehduell angetreten. Im Studio des TV-Senders Welt lieferten sie sich in Erfurt einen heftigen Schlagabtausch. Höcke wird vom Landesverfassungsschutz als Rechtsextremist gewertet.

"Die Menschen wünschen sich Debatte", sagte Voigt am Freitag. "Es ist offensichtlich geworden, dass es deutliche Unterschiede gibt zwischen einer CDU, die in der Mitte steht, und einer rechtsextremen Truppe um Björn Höcke."

Die Linken-Bundestagsabgeordnete Martina Renner warf Voigt hingegen vor, dass es ihm beim TV-Duell mit Höcke nur darum gegangen sei, seine Bekanntheit zu steigern. Es sei von vornherein klar gewesen, dass Höcke dieses Podium für "seine Phrasen" nutzen werde, sagte Renner im rbb24 Inforadio. "Das war der Grundfehler dieses ganzen Ansinnens."

+++ CDU-Generalsekretär nach TV-Duell: Voigt kann Ministerpräsident +++

Die CDU-Spitze hat sich zufrieden mit dem Auftritt von Thüringens CDU-Landeschef Mario Voigt beim Fernsehduell gegen AfD-Landeschef Björn Höcke gezeigt. "Mario Voigt hat heute Abend gezeigt, dass er Ministerpräsident kann", sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann der "Rheinischen Post". Er bezeichnete Voigts Auftritt am Donnerstagabend als unaufgeregt, kompetent und nah bei den Thüringern. "Sein mutiger Kurs, die Rechtsextremen inhaltlich zu stellen, hat sich als goldrichtig erwiesen."

Linnemann sagte, ihm sei es eiskalt den Rücken hinuntergelaufen, als Höcke vorgegeben habe, die von ihm verwendete SA-Parole nicht zu kennen. "Fakt ist: Er hatte sie wenige Wochen später wiederholt. Solche Menschen dürfen keine Sekunde Verantwortung in unserem Land tragen."

Der AfD-Landeschef steht ab dem 18. April wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung in Halle vor Gericht. Ihm wird zur Last gelegt, 2021 in einer Rede eine verbotene Losung der sogenannten Sturmabteilung (SA), der paramilitärischen Kampforganisation der NSDAP, verwendet zu haben. Der Politiker soll gewusst haben, dass es sich beim letzten Teil der Formel "Alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschland" um einen verbotenen Ausspruch handele. Höcke hatte in dem TV-Duell bestritten, dies gewusst zu haben.

+++ Heftiger Schlagabtausch im Studio: Voigt gegen Höcke im TV-Duell +++

Europa, Wirtschaft, Migration: In einem Fernsehduell hat sich der Thüringer CDU-Chef Mario Voigt einen heftigen Schlagabtausch mit dem AfD-Rechtsaußen Björn Höcke geliefert. Die beiden Spitzenkandidaten für die Landtagswahl in Thüringen warfen sich dabei am Donnerstagabend im TV-Sender Welt gegenseitig vor, Deutschland und der deutschen Wirtschaft zu schaden.

Sie attackierten sich auch persönlich. "Sie sind Gift für das Land, das meine Heimat ist", warf Voigt dem AfD-Politiker vor, der vom Landesverfassungsschutz als Rechtsextremist gewertet wird. Höcke konterte, Voigt äußere sich populistisch und verstehe seine Argumente nicht. Beim Thema Migration ging Höcke Voigt frontal an: "Sie riskieren jetzt hier die große Lippe".

+++ Höcke und Voigt fetze sich zu Wirtschaftslage und Migration +++

Mit Blick auf die Wirtschaftslage warf Höcke dem CDU-Politiker Voigt vor, einer "Wohlstandsvernichterpartei" anzugehören. "Das Geld ist da, es wird nur nicht für deutsche Interessen ausgegeben", sagte Höcke.

Der CDU-Politiker Voigt zog eine harte Linie in der Migrationspolitik - ein klassisches Thema der AfD. Er sagte, illegale Migration sei ein Riesenproblem, die Lösung sei: "Null illegale Migration in Deutschland".

Höcke sprach von "Remigration", blieb aber sehr vage, wer Deutschland aus seiner Sicht verlassen solle. Stattdessen verwendete er den Begriff in einem bisher wenig gebrauchten Sinn: Es gehe um Rückholung deutscher Auswanderer zurück ins Land.

+++ TV-Duell zwischen Voigt und Höcke dauert länger als angekündigt +++

Das TV-Duell dauerte deutlich länger als die ursprünglich angesetzten 45 Minuten. Themen waren dann auch der Ukraine-Krieg und die Erinnerungskultur - also das Gedenken an die deutschen Verbrechen und den Holocaust während der NS-Zeit. Höcke hatte sich dazu in der Vergangenheit vielschichtig geäußert. Jetzt sagte er: "Der Holocaust war eine Schande. Das stellt niemand in Abrede." Er wolle aber eine positive Identität für Deutschland. "Mit einer negativen Identität kann man die Zukunft nicht gewinnen", sagte Höcke. Voigt sagte zum Thema Patriotismus: "Ich liebe mein Land, aber ich hasse keine anderen."

+++ Höcke verteidigt Nutzung von Worten aus verbotener Parole +++

Eine Woche vor Beginn eines Prozesses wegen Volksverhetzung gegen Thüringens AfD-Chef Björn Höcke hat dieser den Gebrauch der Worte "Alles für Deutschland", um die es bei dem Prozess geht, verteidigt. Er habe sie in einer freien Wahlkampfrede genutzt und letztlich "America First" von Donald Trump frei interpretierend ins Deutsche übertragen, sagte Höcke am Donnerstag im Fernsehduell mit dem Thüringer CDU-Chef Mario Voigt beim Sender Welt. Auf die Frage, ob er während der Rede nicht wusste, dass "Alles für Deutschland" eine SA-Parole sei, sagte Höcke, der früher Geschichtslehrer war, "Nein ich wusste es nicht". Es handele sich um einen Allerweltsspruch.

Der AfD-Landeschef muss sich ab 18. April vor dem Landgericht in Halle verantworten. Ihm wird vorgeworfen, am 29. Mai 2021 in einer Rede im anhaltischen Merseburg (Saalekreis) die verbotene Losung der sogenannten Sturmabteilung (SA), der paramilitärischen Kampforganisation der NSDAP, verwendet zu haben.

+++ CDU-Kandidat Voigt warnt vor Höckes Europapolitik +++

Der Thüringer CDU-Politiker Mario Voigt und sein AfD-Kontrahent Björn Höcke haben sich bei einem TV-Duell einen Schlagabtausch über die Europapolitik geliefert. Voigt warnte am Donnerstagabend vor den Folgen der europapolitischen Vorstellungen von Höcke. Er wolle, dass die Europäische Union sterbe, sagte Voigt im TV-Duell beim Sender Welt. "Das wäre eine Katastrophe für Deutschland, das wäre der Abstieg für Deutschland." Die EU sei nicht perfekt, "aber es ist ein Haus, das uns immer beschützt hat", sagte er.

Höcke sagte hingegen, Deutschland müsse raus aus der EU. Der 52-Jährige forderte dagegen einen "lockeren Bund europäischer Staaten". Höcke kritisierte Bürokratie in der EU und hohe Energiepreise. Die AfD sei auch für einen gemeinsamen Markt und den Schutz der Außengrenzen. "Ansonsten brauchen wir Selbstständigkeit", sagte er.

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