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Sonntagsfrage Brandenburg vom 08.4.2024: Wird Brandenburg unregierbar? 

Egal wie man es dreht und wendet, keine der üblichen Koalitionen könnte Brandenburg regieren. Selbst die aktuelle Koalition aus SPD, CDU und Grünen käme einer Umfrage zufolge aktuell nicht auf eine Mehrheit der Sitze. Das liegt vor allem an der nach wie vor starken AfD. 

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Wahlumfrage heute: Wer würde gewinnen?  Bild: Adobe Stock / Stockfoto-MG

Aktuelle Wahlumfrage für Brandenburg am 08.4.2024: AfD, SPD und CDU vorn

Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl in Brandenburg wäre, würde die AfD daraus als stärkste Kraft hervorgehen. Das geht aus einer Umfrage vom 08.4.2024 hervor. Die Partei käme auf 27 Prozent und läge damit 6 Prozentpunkte vor der SPD, die mit 21 Prozent zweitstärkste Kraft würde. Anschließend folgt in der Umfrage die CDU mit 15 Prozent, die Bündnis Sahra Wagenknecht käme aktuell auf 9,5 Prozent. Die Grünen würden 7 Prozent der Stimmen bekommen. Die BVB/FW läge den aktuellen Prognosen zufolge bei 5,5 Prozent, würde also ebenfalls ins Parlament einziehen.

ParlamentBrandenburgischer Landtag
Institut Institut Wahlkreisprognose
Auftraggeber keiner
Befragte 1.100
Art der Befragung Telefon & Online
Veröffentlichungsdatum 08.4.2024
Befragungszeitraum 28.3.2024 bis 07.4.2024

Teilweise führen Forschungsinstitute Wahlbefragungen auch ohne Auftrag aus, so wie in diesem Fall. Die Verbreitung der Ergebnisse soll dann der Werbung für das Institut dienen.

Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Brandenburg: Veränderung zur letzten Prognose

Am 2. November 2023 hatte das gleiche Institut bereits eine Umfrage durchgeführt. Im Vergleich zu dieser Erhebung musste die AfD deutliche Verluste hinnehmen. Sie verliert 5 Prozentpunkte. In der letzten Umfrage hatte die Partei noch 32 Prozent erreicht. An Zustimmung verloren hat auch die SPD, sie muss 6 Prozentpunkte abgeben. Die CDU schneidet 1,5 Prozentpunkte besser ab als bei der Umfrage zuvor, das Bündnis Sahra Wagenknecht gewinnt 9,5 Prozentpunkte.

Parteiaktuelle UmfrageUmfrage vom 2. November 2023Differenz in Prozentpunkten
AfD 27 % 32 % -5
SPD 21 % 27 % -6
Christlich Demokratische Union 15 % 13,5 % 1,5
Bündnis Sahra Wagenknecht 9,5 % x % 9,5
Bündnis 90/Die Grünen 7 % 6,5 % 0,5
Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler 5,5 % 6 % -0,5
Die Linke 5,5 % 7 % -1,5
Freie Demokratische Partei 2 % 2,5 % -0,5

Aktuelle Umfragewerte in Brandenburg und letzte Wahlergebnisse im Vergleich

Aktuell würde die CDU etwas schlechter abschneiden als bei der vergangenen Wahl im Jahr 2019. Mit 15,6 Prozent erzielten sie damals ein um 0,6 Prozentpunkte höheres Ergebnis. Die SPD verlöre ebenfalls Stimmen und käme nun auf 21 Prozent nach 26,2 Prozent bei der letzten Wahl. Das würde ein Minus von 5,2 Prozentpunkten bedeuten. Die FDP müsste 2,1 Prozentpunkte abgeben, bei der Wahl hatte sie 4,1 Prozent erreicht, Bündnis90/Die Grünen würde 3,8 Prozentpunkte verlieren.

Parteiaktuelle UmfrageWahl 2019Differenz in Prozentpunkten
CDU 15 % 15,6 % -0,6 Prozentpunkte
SPD 21 % 26,2 % -5,2 Prozentpunkte
FDP 2 % 4,1 % -2,1 Prozentpunkte
Grüne 7 % 10,8 % -3,8 Prozentpunkte
AfD 27 % 23,5 % 3,5 Prozentpunkte
Linkspartei 5 % 10,7 % -5,7 Prozentpunkte
Bündnis Sahra Wagenknecht 9,5 % x x

Welche Koalitionen wären möglich?

Die aktuelle Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen hätte demnach keine Mehrheit. Gemeinsam erreichen die drei Parteien 43 Prozent der Stimmen und rund 47 Prozent der Sitze.
Eine große Koalition aus SPD und CDU käme aktuell auf gemeinsam 36 Prozent. Da nicht alle Parteien ins Parlament einziehen würden, entspräche das rund 40 Prozent der Sitze, die Koalition hätte also keine Mehrheit.

Grund dafür ist neben der Stärke der AfD auch der Erfolg des Bündnis Sahra Wagenknecht. Wollen SPD, CDU und Grüne nicht mit AfD, Linkspartei oder BSW koalieren, bleibt nur die Möglichkeit, das bisherige Dreibündnis um die Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler zu erweitern.

KoalitionBeteiligte ParteienStimmanteil gesamtgeschätzter Anteil SitzeKoalition möglich?
Große Koalition CDU, SPD 36 % 40 % nein
Kenia-Koalition CDU, SPD, Grüne 43 % 47 % nein
Rot-Rot-Grün SPD, Linkspartei, Grüne 33 % 36 % nein

Wie funktionieren Wahlumfragen?

Wie fast alle Wahlumfragen beruht auch diese des Meinungsforschungsinstituts Institut Wahlkreisprognose auf einer Stichprobe. Befragt werden also nicht alle Wahlberechtigte, sondern nur ein Teil dieser sogenannten Grundgesamtheit, in diesem Fall 1.100 Menschen. Damit das Ergebnis aussagekräftig ist, muss diese Gruppe die Gesamtbevölkerung möglichst gut abbilden, also beispielsweise in Bezug auf Alter und Geschlecht ähnlich zusammengesetzt sein. Diese Stichprobe wurde dann sowohl per Telefon als auch online befragt.
Die Tabelle schlüsselt die Wahlberechtigten der Bundestagswahl 2021 nach Alter und Geschlecht auf. Angegeben sind die Werte jeweils in Prozent. So waren 21,7 Prozent der Wahlberechtigten über 70 Jahre alt. Allein über 70-jährige Frauen stellten 12,4 Prozent der Wahlberechtigten.

AlterMännerFrauenGesamt
18 - 29 7,3 6,9 14,2
30-39 7,2 7,0 14,2
40-49 6,8 6,7 13,5
50-59 9,7 9,6 19,3
60-69 8,3 8,8 17,1
70 und älter 9,2 12,4 21,7
Gesamt 48,5 51,5 100

Die Angaben basieren auf Daten der Bundeswahlleiterin. Weil die Zahlen gerundet wurden, sind Abweichungen zwischen den angegebenen Summen und der rechnerischen Summe aus den Einzelgrößen möglich.

Wie zuverlässig sind Wahlumfragen?

Auch wenn die Sozialstruktur der Befragten derjenigen der Bevölkerung entspricht, sind Abweichungen zwischen der Prognose und dem tatsächlichen Wahlergebnis möglich. Nicht alle Menschen haben die gleiche Bereitschaft, an einer Umfrage teilzunehmen. Denkbar wäre, dass Anhängerinnen und Anhänger radikaler Parteien wie der AfD und der Linkspartei eher an Umfragen teilnehmen als solche von Mitte-Parteien. Außerdem antworten die Befragten nicht immer mit der Wahrheit. Sie könnten etwa bewusst eine radikale Partei nennen, um damit den regierenden Parteien einen "Denkzettel" zu verpassen, diese später aber nicht wählen.
In den 1970er-Jahren formulierte die damalige Leiterin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Elisabeth Noelle-Neumann zudem die Theorie von der Schweigespirale. Sie geht davon aus, dass Menschen vor allem Überzeugungen äußern, die in ihrem Umfeld als gesellschaftlich akzeptiert gelten. Noelle-Neumann äußerte damals die Vermutung, dass vor allem die CDU in den 1970er-Jahren unter diesem Phänomen litt.
Bis zur Wahl kann sich politische Stimmung aber noch deutlich verändern. Politische Ereignisse, aber auch wirtschaftliche Veränderungen, etwa bei der Konjunktur oder den Arbeitslosenzahlen, können die Prognosen schnell über den Haufen werfen.

Wie genau waren die Wahlprognosen in der Vergangenheit

Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Wahl zum Bayerischen Landtag vom 8. Oktober 2023 und die jeweils letzte Prognose vor der Wahl von fünf ausgewählten Forschungsinstituten.

InstitutCSUSPDFDPGrüneAfDLinksparteiFW
Wahlergebnis 37,0 8,4 3,0 14,4 14,3 1,5 15,8
Institut Wahlkreisprognose 37,5 8,0 3,0 15,5 14,0 1,0 15,0
Forschungsgruppe Wahlen 37 9 3 16 14 nicht erhoben 15
INSA 36 9 4 15 14 2 15
Civey 37 9 4 15 14 1 15
Durchschnittliche Abweichung +0,1 -0,4 -0,5 -1,0 +0,3 x +0,8

Das Institut Wahlkreisprognose gibt als einziges der hier aufgeführten in seiner Prognose auch halbe Prozent an, beispielsweise 37,5 Prozent. Daher sind hier die Daten mit einer Nachkommastelle aufgeführt. Die durchschnittliche Differenz zum Wahlergebnis wurde auf eine Nachkommastelle gerundet.
Tatsächlich schneidet die CDU nach Analysen des Portals dawum bei allen untersuchten Forschungsinstituten in den Umfragen schlechter ab als später bei der Wahl. Dort übertraf sie das von den Instituten Wahlkreisprognose und INSA vorhergesagte Ergebnis um durchschnittlich 1,5 Prozentpunkte. Bei den anderen Instituten war die Differenz geringer, aber auch die Forschungsgruppe Wahlen, Infratest dimap und Civey unterschätzten das spätere Wahlergebnis um durchschnittlich 0,9 bis 1,3 Prozentpunkte. Die Differenz könnte aber auch daran liegen, dass die Unionsparteien in einem Großteil des beobachteten Zeitraums die Kanzlerin stellten. Die Befragten könnten in Umfragen zunächst ihrer Unzufriedenheit Luft gemacht, sie aber später dennoch gewählt haben.
Deutlich schlechter als vorhergesagt, schnitten dagegen Linkspartei und AfD ab. Auch die FDP war in vielen Umfragen erfolgreicher als später bei der Wahl. Möglicherweise wählten viele FDP-Anhänger die Partei in vielen Bundesländern nicht, weil klar war, dass sie unter der 5-Prozent-Hürde bleiben würde.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf aktuellen Daten des Portals dawum automatisch erstellt. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 09.04.2024, 08:22 Uhr. +++

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