Annalena Baerbock hat sich im Internet zu dem Hamas-Angriff auf Israel vor genau sechs Monaten geäußert. Sie forderte unter anderem die Terroristen dazu auf, alle Geiseln freizulassen. Die Außenministerin wird für ihren Beitrag scharf kritisiert - von verschiedenen Seiten.
Bei der vergangenen Bundestagswahl trat Annalena Baerbock für die Grünen noch als aussichtsreiche Kanzlerkandidatin auf. Als Außenministerin in der Regierung von SPD-Kanzler Olaf Scholz machte sich die 43-Jährige aber in den vergangenen Monate viele Feinde. Immer wieder wurde sie für zum Teil unglückliche öffentliche Auftritte scharf kritisiert. So sorgte sie zuletzt auch durch ein Treffen mit Palästinenser-Präsident Abbas für Empörung. Denn dieser fiel unter anderem schon durch Holocaust-Leugnung und Antisemitismus auf. Dabei macht sich die Außenministerium auch weiter für den Frieden in Nahost stark.
Annalena Baerbock erinnert an Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel
Sechs Monate nach dem brutalen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 teilte Annalena Baerbock auf X (vormals Twitter), um an die Gräueltaten der palästinensischen Terror-Organisation zu erinnern. "Heute vor 6 Monaten war ein schwarzer Tag. Die Terroristen der Hamas überfielen Israel. Sie misshandelten, vergewaltigten und ermordeten unschuldige Kinder, Frauen & Männer mit brutalster Gewalt - aus Hass auf Jüdinnen & Juden und aus Hass auf alle Menschen, die in #Israel leben", schrieb die Grünen-Politikerin. Sie forderte die Hamas außerdem dazu auf, die mehr als 100 "unter unmenschlichen Bedingungen" gefangen gehaltenen Geiseln freizulassen und die Waffen niederzulegen. Bei ihrem Treffen mit Abbas hatte sich Annalena Baerbock bereits ähnlich geäußert.
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Heute vor 6 Monaten war ein schwarzer Tag. Die Terroristen der Hamas überfielen Israel. Sie misshandelten, vergewaltigten und ermordeten unschuldige Kinder, Frauen & Männer mit brutalster Gewalt - aus Hass auf Jüdinnen & Juden und aus Hass auf alle Menschen, die in #Israel leben.
— Außenministerin Annalena Baerbock (@ABaerbock) April 7, 2024
Scharfe Kritik an Annalena Baerbock: "Personifizierte Heuchelei"
Der Tweet von Annalena Baerbock kommt aber nicht bei allen gut an. Dieses Mal wird die Außenministerin dafür kritisiert, dass sie die palästinensischen Opfer im Gazastreifen nicht erwähnt. Dort führt die israelische Armee seit dem Massaker im Oktober vor sechs Monaten Krieg gegen die Hamas. Dieser forderte bereits zahlreiche zivile Opfer. Ähnliche Kritik musste sich Annalena Baerbock in der vergangenen schon im ZDF-Talk "Markus Lanz" gefallen lassen. Ihr wurde vorgeworfen, Israels Kriegsverbrechen nicht klar als solche zu benennen.
Andere X-Nutzer werfen Annalena Baerbock hingegen mit Blick auf das Abbas-Treffen vor, dass sie eigentlich auf der Seite der Palästinenser stehen würde. "Sie müssen jetzt nicht unter falscher Flagge segeln und Anteilnahme heucheln - wem Ihre Sympathie tatsächlich gehören haben Sie seit Monaten mehr als deutlich gemacht. Das Leid der Israelis hat sie nie wirklich interessiert - Ihre Zuneigung zu Aggressoren ist deutlich sichtbar", heißt es in einem weiteren Kommentar zum neuesten Tweet der Außenministerin. Und ein weiterer Nutzer ätzt: "Die personifizierte Heuchelei. Widerlich. #Baerbock".
Wird Robert Habeck Kanzlerkandidat bei den Grünen?
Während die Kritik an Annalena Baerbock nicht abebbt, könnte sich laut "Bild" ein Machtkampf bei den Grünen anbahnen. Hintergrund ist die Frage, wer für die Partei bei der nächsten Bundestagswahl als Kanzlerkandidat ins Rennen geschickt wird. Dem Bericht des Boulevardblatts zufolge könnten sowohl Baerbock als auch Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (54) diese Position für sich in Anspruch nehmen wollen. Ein namentlich nicht genannter Insider sagte der "Bild": "Auch parteiintern lässt Habeck keine Zweifel daran, dass er sich definitiv zutraut, das Kanzleramt zu holen, Scholz und Merz zu schlagen. Nach dem verstolperten Wahlkampf von Annalena findet Robert, dass er an der Reihe ist." Die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur soll bis Ende des Jahres fallen, im Streitfall könnte laut "Bild" möglicherweise Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (58) vermitteln, der sowohl zu Baerbock als auch zu Habeck ein gutes Verhältnis habe.
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