Der Gouverneur der russischen Region Murmansk ist am Donnerstagabend Opfer eines blutigen Messerangriffs geworden. Der mutmaßliche Attentäter wurde schnell gefasst. Welches Motiv hatte der Mann für die Attacke auf den Putin-Unterstützer?
Schlägt zunehmende Unzufriedenheit mit Wladimir Putin und seinen Unterstützern jetzt in pure Gewalt um? Andrej Tschibis (45), Gouverneur der Region Murmansk im Nordwesten Russlands und Befürworter des Ukraine-Kriegs, wurde jetzt Opfer einer Messerattacke. Schwer verletzt kam er ins Krankenhaus.
Messerattacke auf Andrej Tschibis: Putin-Kumpel schwer verletzt im Krankenhaus
Über den Vorfall berichteten mehrere Medien übereinstimmend, darunter "The Moscow Times" oder der britische "Mirror". Demnach stach ein Angreifer, der mittlerweile als ein 42-jähriger Bahnangestellter identifiziert wurde, bei einem Treffen mit Einwohnern der Stadt Apatity Andrej Tschibis in den Bauch. Nationalgardisten stoppten den Täter bei der Flucht, in dem sie ihm ins Bein schossen. Der Angreifer musste ebenfalls medizinisch versorgt werden.
Eine Sprecherin des Gouverneurs sagte im russischen Staatsfernsehen, Tschibis sei nach dem Überfall noch selbst zu seinem Auto gegangen. Er sei dann ins Krankenhaus gefahren worden und habe auch seine Ehefrau selbst informiert, um sie zu beruhigen.
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Andrej Tschibis teilt Video aus Krankenbett
Andrej Tschibis überlebte die Attacke knapp, nach einer Operation sei sein Zustand aber weiter "ernst". Der Politiker meldete sich mittlerweile mit einem Video aus dem Krankenbett auf Telegram, zeigte sich zuversichtlich: "Ich werde mich jetzt erholen und dann weiterkämpfen." Er bedankte sich außerdem bei den Ärzt:innen und für die zahlreichen Genesungswünsche.
Andrej Tschibis unterstützt den Ukraine-Krieg
Andrey Tschibis unterstützt Wladimir Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine, steht deswegen auf Sanktionslisten des Westens. Er gehört der Kremlpartei Geeintes Russland an. Ihm wurde laut "Mirror" auch vorgeworfen, an der Verschleppung ukrainischer Kinder beteiligt gewesen zu sein. Ob hinter dem Attentat auf ihn allerdings ein politisches Motiv steckt, ist unklar. Der Verdächtige gab den versuchten Mord im Verhör bereits zu, er sagte dabei den Berichten zufolge allerdings lediglich, dass ihn "Stimmen" in seinem Kopf dazu verleitet hätten und er den Gouverneur nicht mochte. Die Hintergründe werden weiter untersucht. Attentate auf Vertreter des Machtapparats sind selten in Russland.
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gom/news.de/dpa
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