Die CDU wäre nach einer aktuellen Umfrage wieder die Nummer 1 in Sachsen. Grund dafür ist vor allem der Wechsel von Wählern von der AfD zum Bündnis Sahra Wagenknecht.
Aktuelle Wahlumfrage für Sachsen am 03.4.2024: CDU, AfD und BSW vorn
Bei der aktuellen Wahlumfrage zur Landtagswahl in Sachsen schneidet die CDU wieder als stärkste Kraft ab. Das zeigt eine Umfrage vom 03.4.2024. 31 Prozent würden die Partei den Umfragen zufolge wählen. Sie läge damit 1 Prozentpunkte vor der AfD, die mit 30 Prozent zweitstärkste Kraft würde.
Grund dafür ist allerdings kein Stimmenzuwachs bei der Union, sondern ein deutlicher Verlust bei der AfD. Die vergangene Umfrage des Instituts Civey im Auftrag der Sächsischen Zeitung am Jahresanfang hatte nämlich das Bündnis Sahra Wagenknecht noch nicht berücksichtigt. Das startete direkt mit 10 Prozent, die überwiegend von der AfD kamen.
Die Grünen kämen aktuell auf 6 Prozent, die SPD würde 6 Prozent der Stimmen bekommen. Mit rund 5 Prozent müsste die Linkspartei um den Einzug in den Landtag bangen, auch sie gehört zu den Verlierern im Vergleich zur letzten Umfrage.
Parlament | Sächsischer Landtag |
---|---|
Institut | Civey |
Auftraggeber | Sächsische Zeitung |
Befragte | 3.002 |
Art der Befragung | Online |
Veröffentlichungsdatum | 03.4.2024 |
Befragungszeitraum | 19.3.2024 bis 02.4.2024 |
Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Sachsen: Veränderung zur letzten Prognose
Bereits am 1. Januar 2024 hatte das Meinungsforschungsinstitut Civey die Menschen in Sachsen nach ihren Wahlabsichten befragt. Damals erreichte die CDU 33 Prozent, verlor also seitdem zwei Prozentpunkte. Hauptverlierer ist aber die AfD mit einem Minus von sieben Prozentpunkten. Auch die Linkspartei muss drei Prozentpunkte abgeben, dagegen können SPD und FDP drei beziehungsweise zwei Prozentpunkte gewinnen. Die Grünen bleiben vergleichsweise stabil und verlieren nur einen Prozentpunkt.
Partei | aktuelle Umfrage | Umfrage vom 1. Januar 2024 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
CDU | 31 % | 33 % | -2 |
AfD | 30 % | 37 % | -7 |
Bündnis Sahra Wagenknecht | 10 % | x % | 10 |
Bündnis 90/Die Grünen | 6 % | 7 % | -1 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 6 % | 3 % | 3 |
Die Linke | 5 % | 8 % | -3 |
Freien Wähler | 3 % | 3 % | 0 |
Freie Demokratische Partei | 3 % | 1 % | 2 |
Aktuelle Umfragewerte in Sachsen und letzte Wahlergebnisse im Vergleich
Wenn jetzt Wahl wäre, würde die CDU etwas schlechter abschneiden als bei der vergangenen Wahl im Jahr 2019. Mit 32,1 Prozent erzielten sie damals ein um 1,1 Prozentpunkte höheres Ergebnis. Die SPD verlöre ebenfalls Stimmen und käme nun auf 6 Prozent nach 7,7 Prozent bei der letzten Wahl. Das würde ein Minus von 1,7 Prozentpunkten bedeuten. Bündnis90/Die Grünen hatte bei der vergangenen Wahl 8,6 Prozent erreicht, müsste also 2,6 Prozentpunkte abgeben. Die FDP verlöre 1,5 Prozentpunkte.
Partei | aktuelle Umfrage | Wahl 2019 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
CDU | 31 % | 32,1 % | -1,1 Prozentpunkte |
SPD | 6 % | 7,7 % | -1,7 Prozentpunkte |
FDP | 3 % | 4,5 % | -1,5 Prozentpunkte |
Grüne | 6 % | 8,6 % | -2,6 Prozentpunkte |
AfD | 30 % | 27,5 % | 2,5 Prozentpunkte |
Linkspartei | 5 % | 10,4 % | -5,4 Prozentpunkte |
Bündnis Sahra Wagenknecht | 10 % | x | x |
Freie Wähler | 3 % | 3,4 % | -0,4 Prozentpunkte |
Welche Koalitionen wären möglich?
Die aktuelle Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen hätte der Umfrage zufolge keine Mehrheit. Gemeinsam erreichen die drei Parteien 43 Prozent der Stimmen und rund 49 Prozent der Sitze.
Eine große Koalition aus SPD und CDU käme aktuell auf gemeinsam 37 Prozent. Da nicht alle Parteien ins Parlament einziehen würden, entspräche das rund 42 Prozent der Sitze, die Koalition hätte also keine Mehrheit.
Koalition | Beteiligte Parteien | Stimmanteil gesamt | geschätzter Anteil Sitze | Koalition möglich? |
---|---|---|---|---|
Große Koalition | CDU, SPD | 37 % | 42 % | nein |
Schwarz-Grün | CDU, Bündnis90/Die Grünen | 37 % | 42 % | nein |
Rot-Grüne | SPD, Grüne | 12 % | 14 % | nein |
Kenia-Koalition | CDU, SPD, Grüne | 43 % | 49 % | nein |
Wahlumfragen - wer wird gefragt?
Die Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Civey beruht auf in einer persönlichen Umfrage mit Face-to-Face-Interviews. Dabei wurden 3.002 Menschen befragt. Ziel solcher Umfragen ist es, eine möglichst repräsentative Stichprobe zu erhalten. Das bedeutet, dass die Befragten in Bezug auf Alter, Geschlecht, Einkommen und Wahlverhalten möglichst genau allen Wahlberechtigten entsprechen sollen. Da 51,5 Prozent der Wahlberechtigten Frauen sind, sollte auch bei den Befragten die Mehrheit weiblich sein.
Die Tabelle schlüsselt die Wahlberechtigten der Bundestagswahl 2021 nach Alter und Geschlecht auf. Angegeben sind die Werte jeweils in Prozent. So waren 21,7 Prozent der Wahlberechtigten über 70 Jahre alt. Allein über 70-jährige Frauen stellten 12,4 Prozent der Wahlberechtigten.
Alter | Männer | Frauen | Gesamt |
---|---|---|---|
18 - 29 | 7,3 | 6,9 | 14,2 |
30-39 | 7,2 | 7,0 | 14,2 |
40-49 | 6,8 | 6,7 | 13,5 |
50-59 | 9,7 | 9,6 | 19,3 |
60-69 | 8,3 | 8,8 | 17,1 |
70 und älter | 9,2 | 12,4 | 21,7 |
Gesamt | 48,5 | 51,5 | 100 |
Die Angaben basieren auf Daten der Bundeswahlleiterin. Weil die Zahlen gerundet wurden, sind Abweichungen zwischen den angegebenen Summen und der rechnerischen Summe aus den Einzelgrößen möglich.
Wie genau sind Wahlumfragen?
Einer Untersuchung des Portals dawum zufolge lagen die großen Meinungsforschungsinstitute mit ihren Schätzungen bei den verschiedenen Wahlen in den vergangenen Jahren im Durchschnitt rund einen bis 1,75 Prozentpunkte neben dem realen Ergebnis. Vor allem die Ergebnisse der Grünen wurden überschätzt, die der CDU dagegen unterschätzt. Etwas besser waren die Institute bei der Bayernwahl im Oktober 2023. Die meisten Wahlergebnisse wurden mit einer Abweichung von maximal 0,5 Prozentpunkten vorhergesagt. Lediglich bei den Grünen und den Freien Wählern war die Abweichung größer, wobei das Ergebnis der Grünen von den Instituten zu hoch, das der Freien Wähler zu niedrig geschätzt wurde.
Bis zur Wahl kann sich politische Stimmung aber noch deutlich verändern. Politische Ereignisse, aber auch wirtschaftliche Veränderungen, etwa bei der Konjunktur oder den Arbeitslosenzahlen, können die Prognosen schnell über den Haufen werfen. Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Wahl zum Bayerischen Landtag vom 8. Oktober 2023 und die jeweils letzte Prognose vor der Wahl von fünf ausgewählten Forschungsinstituten.
Institut | CSU | SPD | FDP | Grüne | AfD | Linkspartei | FW |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Wahlergebnis | 37,0 | 8,4 | 3,0 | 14,4 | 14,3 | 1,5 | 15,8 |
Institut Wahlkreisprognose | 37,5 | 8,0 | 3,0 | 15,5 | 14,0 | 1,0 | 15,0 |
Forschungsgruppe Wahlen | 37 | 9 | 3 | 16 | 14 | nicht erhoben | 15 |
INSA | 36 | 9 | 4 | 15 | 14 | 2 | 15 |
Civey | 37 | 9 | 4 | 15 | 14 | 1 | 15 |
Durchschnittliche Abweichung | +0,1 | -0,4 | -0,5 | -1,0 | +0,3 | x | +0,8 |
Das Institut Wahlkreisprognose gibt als einziges der hier aufgeführten in seiner Prognose auch halbe Prozent an, beispielsweise 37,5 Prozent. Daher sind hier die Daten mit einer Nachkommastelle aufgeführt. Die durchschnittliche Differenz zum Wahlergebnis wurde auf eine Nachkommastelle gerundet.
Dass es zu solchen Abweichungen kommt, hat vor allem zwei große Gründe. Einerseits ist es nicht leicht, eine Stichprobe zu ziehen, die von ihrer Zusammensetzung genau der Wahlbevölkerung entspricht. Während sich Angaben wie Alter, Geschlecht und Einkommen abfragen lassen, ist die Bereitschaft unterschiedlich groß, an Wahlumfragen teilzunehmen. Außerdem antworten Befragte in Umfragen nicht immer wahrheitsgemäß.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf aktuellen Daten des Portals dawum automatisch erstellt. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 04.04.2024, 14:22 Uhr. +++
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