BDI-Chef Russwurm hat Bundeskanzler Olaf Scholz für dessen Wirtschaftspolitik scharf kritisiert. Die bisherige Regierungszeit seien zwei verlorene Jahre gewesen, poltert der Industrie-Boss in einem Interview.
BDI-Präsident Siegfried Russwurm wirft der Ampel-Regierung Untätigkeit vor. Für den Umgang mit der aktuellen Wirtschaftskrise hat der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) vor allem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) scharf kritisiert.
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Industrie-Chef Siegfried Russwurm kritisiert Bundeskanzler Olaf Scholz scharf
Mit Blick auf die bisherige Regierungszeit der Ampel-Koalition sagte Russwurm der "Süddeutschen Zeitung": "Es waren zwei verlorene Jahre - auch wenn manche Weichen schon in der Zeit davor falsch gestellt wurden." Der Ernst der Lage werde im Kanzleramt offenbar unterschätzt, so Russwurm. Dennoch bleibe die Ampel-Regierung für die Industrie ein wichtiger Gesprächspartner.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) stünden im regelmäßigen Austausch mit Unternehmensverbänden, von Scholz höre man häufig nur das Zitat "Die Klage ist das Lied des Kaufmanns", sagte Russwurm. "So kann man unsere Analysen auch abkanzeln, zeigt aber, dass im Kanzleramt der Ernst der Lage offenbar unterschätzt wird", sagte der BDI-Chef der Zeitung.
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BDI-Boss schlägt Alarm: Deutschland verliert kontinuierliche Marktanteile
Als Ergebnis der wirtschaftspolitischen Versäumnisse sehe Russwurm ein deutlich verlangsamtes Wachstum. Deutschland verliere gegenüber vergleichbaren Ländern sowie EU-Nachbarn kontinuierliche Marktanteile.
Der BDI-Chef forderte in dem Interview eine Debatte darüber, welche Industrien sich Deutschland angesichts der veränderten Weltlage noch leisten könne. "Wenn uns strategische Souveränität wichtig ist, müssen wir in Kauf nehmen, dass auch sie ihren Preis hat und die höheren Kosten akzeptieren", sagte er. Es sei erwartbar, dass manche Industrien wie beispielsweise die Ammoniak-Herstellung mittelfristig aus Deutschland verschwinden würden, so Russwurm.
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sba/news.de/dpa
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