Der Blick aufs Konto dürfte einigen Seniorinnen und Senioren einen Schrecken eingejagt haben: Plötzlich gibt's weniger Rente! Hinter dem Renten-Minus steckt eine Beitragserhöhung der Krankenkassen - das können Rentner jetzt tun.
Wenn sich ein Monat seinem Ende zuneigt, gehört es für viele Rentnerinnen und Rentner dazu, den Kontostand zu prüfen, sobald die monatliche Rentenzahlung aufs Konto kommt. Doch die Summe, die Ende März eintrudelte, dürfte manche Seniorin und manchen Senior verdutzt und mit der Frage zurückgelassen haben, wieso die Rente plötzlich magerer ausfällt als in den Monaten zuvor.
Weniger Rente für Deutschlands Senioren: Höhere Krankenkassen-Beiträge schmälern Rentenbezüge
Die Antwort liegt in einer Gesetzesänderung, die bereits im Januar 2024 eingeführt wurde, bei Deutschlands Rentnerinnen und Rentnern jedoch erst im März spürbar wurde: Viele deutsche Krankenkassen haben ihre Zusatzbeiträge hochgeschraubt, was sich nun bei der Rente bemerkbar macht. Wie die "Bild" berichtet, sind die höheren Abzüge für die gesetzliche Krankenversicherung je nach Krankenkasse für jährliche Renteneinbußen bis zu 96 Euro pro Jahr verantwortlich.
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Knapp 100 Euro pro Jahr futsch: Diese Krankenkassen drehen an der Preisschraube
Besonders unerbittlich schlägt die Beitragserhöhung bei den Krankenkassen bei Seniorinnen und Senioren ins Kontor, die in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bei der AOK Nordost krankenversichert sind. Die Krankenkasse hat ihre Zusatzbeiträge von 1,9 auf 2,7 Prozent hochgeschraubt - wer monatlich 2.000 Euro Rente bekommt, büßt somit 96 Euro im Jahr ein, bei Rentenbezügen von 1.200 Euro monatlich beläuft sich das Minus auf 57,60 Euro jährlich. Auch die Barmer Ersatzkasse hat an der Preisspirale gedreht und die Zusatzbeiträge auf 2,19 Prozent erhöht, was Rentnerinnen und Rentnern, die sonst 2.000 Euro Rente erhalten, 82,80 Euro pro Jahr weniger einbringt, während sich die monatliche Rente von 1.200 Euro übers Jahr gerechnet um 49,68 Euro verringert.
So sichern Sie sich trotz Beitragserhöhung der Krankenkassen mehr Rente
Rentnerinnen und Rentner, die die erhöhten Zusatzbeiträge nicht hinnehmen möchten, können selbst aktiv werden und wie im aktuellen Fall ihr Sonderkündigungsrecht wahrnehmen, um in eine günstigere Krankenversicherung zu wechseln. Zudem gibt es einen anderen Silberstreif am Renten-Horizont: Schon in wenigen Monaten gibt's für Deutschlands Seniorinnen und Senioren wieder mehr Geld.
Glänzende Aussichten für Deutschlands Senioren: Rente wird ab Juli 2024 kräftig erhöht
Zum 1. Juli 2024 steigen die Rentenbezüge um 4,57 Prozent. Grund für die kräftige Rentenerhöhung seien "der starke Arbeitsmarkt und gute Lohnabschlüsse", sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) Ende März. Zum ersten Mal gehen die Renten in Ost und West in gleichem Ausmaß in die Höhe. Eine Rente von 1.000 Euro steigt damit um 45,70 Euro, womit die Erhöhung stärker ausfällt als bislang prognostiziert. Noch im Herbst 2023 waren Schätzungen von einer Rentensteigerung von bundesweit rund 3,5 Prozent im Juli ausgegangen.
Der Bundesarbeitsminister verwies darauf, dass die bevorstehende Rentenanpassung "deutlich" über der Inflationsrate liege. Im vergangenen Jahr war die Rentenerhöhung dahinter zurückgeblieben. Im Februar 2024 hatte sich die Inflation weiter abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen noch um 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Bereits in der Vergangenheit seien die Renten im Durchschnitt stärker gestiegen als die Verbraucherpreise, betonte die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach.
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loc/news.de/dpa
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