Uhr

Fußball-EM News: Fußball-EM: Justizminister erwartet schnelle Strafen für Krawallmacher

Zwölf Millionen Besucher werden auf den Fanmeilen erwartet und viele Hunderttausend in den Stadien: Die Fußball-EM in Deutschland stellt auch die Sicherheitsbehörden vor eine Mammutaufgabe.

Der EM-Spielball für die UEFA EURO 2024 liegt auf dem Rasen. (Foto) Suche
Der EM-Spielball für die UEFA EURO 2024 liegt auf dem Rasen. Bild: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

Rund zweieinhalb Monate vor der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland fordert Justizminister Marco Buschmann (FDP) harte Konsequenzen für Chaoten. "Auch Hooligans und Krawalltouristen werden sich auf den Weg nach Deutschland machen. Wenn Straftaten begangen werden, sollte dort, wo es möglich ist, die Strafe auf dem Fuße folgen", sagte er der "Bild am Sonntag".

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) setzt bei der Absicherung des Turniers auch auf eine Zusammenarbeit mit dem Nachbarland Frankreich. "Deutsche Polizeikräfte werden mit bei Olympia in Paris im Einsatz sein, französische Polizei bei der Euro in Deutschland", sagte die SPD-Politikerin dem "Handelsblatt". Die Fußball-EM in Deutschland startet am 14. Juni, die Olympischen Spiele beginnen am 26. Juli in Paris.

Zuletzt hatte der islamistische Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau mit mehr als 140 Toten die Sorgen vor Attacken auch hierzulande befeuert. Faeser kündigte an, dass sich die deutschen Sicherheitsbehörden für alle Bedrohungen wappnen. "Das reicht vom Schutz vor Islamisten und anderen potenziellen Gewalttätern bis zur Sicherheit unserer Netze vor Cyberangriffen."

Faeser verteidigte die bereits angekündigten Grenzkontrollen während der Fußball-EM bis in den Juli hinein. Vorübergehende Kontrollen an allen deutschen Grenzen seien unumgänglich, um Gewalttäter an der Einreise hindern zu können. "Wir tun alles dafür, dass sich Kontrollen auf Pendler oder den Handelsverkehr so wenig wie möglich auswirken", sagte sie. Die Ministerin betonte aber zugleich: "Die Sicherheit der Fußball-Europameisterschaft bei uns in Deutschland hat höchste Priorität."

Gespielt wird in zehn deutschen Großstädten: Berlin, Hamburg, München, Köln, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt sowie in Gelsenkirchen, Leipzig und Stuttgart. Laut Bundesregierung werden bis zu 2,7 Millionen Fans in den Stadien und bis zu zwölf Millionen Besucher auf den Fanmeilen im ganzen Land erwartet. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) für den Bereich Bundespolizei, Andreas Roßkopf, sagte der "BamS": "Aus den Erfahrungen wissen wir, dass gerade auch gewaltbereite Fußballfans sowie Hooligans solche Großveranstaltungen wie die EM nutzen, um sich treffen."

GdP-Vize Alexander Poitz sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, angesichts der Terrorgefahr und zum besseren Schutz vor Cyberangriffen müssten die Sicherheitsbehörden deutlich gestärkt werden. "Der Weg muss sein, den Sicherheitsschild unseres Landes so stabil zu schmieden, dass Deutschland für Terroristen unattraktiv wird." Aktuell sei man davon weit entfernt, erklärte Poitz unter Verweis auf fehlendes Personal, schleichende Digitalisierung, mangelnde Vernetzung der Behörden und Datenschutzhürden. Zudem fehle es an gesetzlichen Grundlagen für Technik wie Videoüberwachung mit KI-gestützter Gesichtserkennungssoftware.

Das Bundesministerium des Innern arbeitet nach eigenen Angaben vor und während der EM eng mit den Bundesländern, den Gastgeberstädten, dem DFB und den Stadionbetreibern zusammen. Auch werden internationale Kooperationen verstärkt, etwa mit Sicherheitsbehörden der Teilnehmer-, Nachbar- und Transitstaaten, aber auch mit der Europäischen Union. Um für die Aufgaben gewappnet zu sein, wird ein internationales Polizei-Kooperationszentrum in Neuss in Nordrhein-Westfalen eingerichtet. Dort werden sicherheitsrelevante Informationen rund um das Turnier gebündelt und weitergeleitet.

Weitere Nachrichten zum Thema Fußball-EM lesen Sie hier:

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, YouTube und WhatsApp? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

roj/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.

Bleiben Sie dran!

Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.