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Wladimir Putin: Inszenierte Kreml-Chef den Terror-Akt bei Moskau? Das sagen Experten

Was weiß der russische Präsident Wladimir Putin über den IS-Terroranschlag auf eine Moskauer Stadthalle mit über 100 Toten? Es wird sogar spekuliert, dass der Kreml-Chef den Angriff  inszeniert haben könnte. Das sagen Osteuropa-Experten dazu.

Welche Rolle spielt Wladimir Putin bei dem Terroranschlag auf eine Moskauer Konzerthalle? (Foto) Suche
Welche Rolle spielt Wladimir Putin bei dem Terroranschlag auf eine Moskauer Konzerthalle? Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Metzel

Es dauerte 19 Stunden, bis sich Wladimir Putin nach dem Terroranschlag auf eine Moskauer Konzerthalle mit weit über 100 Toten zu Wort meldete. Den Islamischen Staat, der sich zu dem Angriff bekannte, erwähnte der Kreml-Chef in seiner Rede mit keinem Wort. Stattdessen behauptete er, dass die Attentäter Verbindungen zur Ukraine gehabt hätten. Kiew widerspricht diesen Darstellungen vehement. Derweil kommen Fragen auf, ob Putin vielleicht nicht sogar selbst den Anschlag inszeniert haben könnte.

Wladimir Putin bei Terroranschlag in Moskau wohl laut Experten nicht involviert

Zu dieser Theorie äußerten sich die beiden Osteuropa-Experten Alexander Dubowy und Ulrich Schmid gegenüber dem Schweizer Boulevardblatt "20 Minuten". Dubowy schließt eine Beteiligung Putins aus, was auch durch das lange Schweigen nach dem Terroranschlag erkennbar wäre. "Dieses Mal hat er 19 Stunden lang mit der Ansprache gewartet. Er war offenbar überrascht und wollte sich seine Erzählung zurechtlegen. Dann werden Schuldige gesucht, die ihre Posten aufgeben müssen." Ulrich Schmid hingegen hält Spekulationen über eine Involviertheit des Kremls für weniger abwegig. "Die Urheberschaft für die Sprengstoffanschläge auf russische Wohnhäuser im Jahr 1999 ist immer noch nicht geklärt – waren es tschetschenische Kämpfer oder der russische Geheimdienst? Jedenfalls begründete Putin mit diesem Terroranschlag den Beginn des zweiten Tschetschenien-Kriegs." Der Politologe hält es aber für plausibel, dass der IS hinter dem Anschlag steckt. Ein Motiv der Islamisten wäre es, sich für die russischen Angriffe in Syrien 2015 zu rächen.

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Ebenso halten die beiden Experten eine Beteiligung der USA oder der Ukraine für unwahrscheinlich. Zwar habe laut Alexander Dubowy der ukrainische Geheimdienst bereits die russische Erdölindustrie angegriffen, jedoch noch keine zivilen Ziele. Dies würde nicht zur Handschrift des Geheimdienstes passen. Die Osteuropa-Kenner glauben zudem, dass der Anschlag Putins Reputation in Russland zunächst nicht schaden werde. Es könne für ihn aber noch zum Problem werden, sollte sich herausstellen, dass der Angriff hätte verhindert werden können. "Putin ist dann nicht mehr der starke Mann, der Russland schützen kann. Und Schwäche will man ihm nicht verzeihen", sagt Alexander Dubowy gegenüber "20 Minuten". Für den Ukraine-Krieg erwarten die Experten zunächst keine unmittelbaren Folgen nach dem Terroranschlag.

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