Wladimir Putin musste zuletzt erhebliche Rückschläge im Ukraine-Krieg verzeichnen. Und dennoch denkt der Kreml-Chef nicht daran, den Krieg zu beenden. Ein Experte erklärt nun, warum sich Putin so verzweifelt an die Macht klammert.
Seit über zwei Jahren tobt der von Wladimir Putin entfesselte Krieg in der Ukraine bereits. Und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Allerdings verläuft der Krieg anders als von Putin erhofft. Und genau das soll den russischen Präsidenten zunehmend nervös machen, behauptet ein Russland-Experte.
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Wladimir Putin zunehmend nervös wegen zahlreicher Fehlschläge im Ukraine-Krieg
Schuld daran seien die zahlreichen Fehlschläge, die Putin im Ukraine-Krieg zuletzt erleben musste, behauptet Mark Galeotti im Gespräch mit "Times Radio". Im Krieg in der Ukraine wurden Tausende russische Soldaten getötet und die Wirtschaft des Landes ist durch westliche Sanktionen bedroht. Galeotti sagt, dass Putins derzeitige Situation Ähnlichkeiten mit der Endphase der Sowjetunion vor ihrem Zusammenbruch in den frühen 1990er Jahren aufweist.
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Putin klammert sich verzweifelt an die Macht, weil er Nachfolger nicht traut
"Ich denke, die Wahl ist ein Signal für einen Prozess, der seit der Invasion im Februar 2022 im Gange ist. So sehen die späten Putinschen Verhältnisse aus, in denen Wahlen nur noch scheinbare bürgerliche Rituale sind. Eine immer älter werdende Führung klammert sich an die Macht, wohl wissend, dass man, wenn man die Macht abgibt, sein ganzes Schicksal und Vermögen in seinen Nachfolger legt. Sie (Kreml-Führung) trauen ihren Nachfolgern nicht", zitiert der britische "Express" aus Galeottis Interview.
Er ist sich sicher: "Russland steht unter dem Druck der Militärausgaben und rutscht langsam in die wirtschaftliche Stagnation, kann sich aber im Moment noch halten. Das alles erinnert auf erschreckende und deprimierende Weise an die Endzeit der Sowjetunion."
Putin wird Nato weiter mit Drohungen bombardieren
Gleichzeitig warnte Galeotti auch davor, dass Putin seine Drohungen gegen die Nato nicht aufgeben werde, was bedeute, dass sich die Spannungen zwischen Moskau und dem Westen in Zukunft wohl kaum beruhigen werden. Galeotti ist sich sicher, dass der Ukraine-Krieg nicht so schnell beendet wird. "Es ist nicht notwendig, dass der Krieg ewig andauert, aber Putin und Russland haben wahrscheinlich zwei Jahre oder wahrscheinlich wesentlich länger im Tank", schätzt der Russland-Kenner. Gleichzeitig der Experte warnt, dass Putin Russland auf einem "ständigen Kriegsfuß halten muss", da dies seine einzige Möglichkeit ist, an der Macht zu bleiben.
Kreml soll bereits 400.000 Soldaten im Ukraine-Krieg verloren haben
Trotz erheblicher Verluste werde Putin weiter über seine großen Triumphe im Ukraine-Krieg prahlen, ist sich Galeottis sicher. "Der Putinismus ist jetzt eine permanente Kriegssituation, die er nicht aufgeben kann." Die kürzlich von den ukrainischen Streitkräften veröffentlichten Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache. Demnach soll Putins Armee seit Februar 2022 über 400.000 Männer im Krieg verloren haben. Unabhängig überprüfen lassen sie die Zahlen jedoch nicht.
Zu viele Tote: Ukraine-Truppen können Leichen nicht mehr bergen
Auch Kiew hat bei den Kämpfen viele Männer verloren. Ein ukrainischer Soldat sagte Anfang der Woche, dass sie so viele Männer verlieren, dass es unmöglich ist, die Leichen zu bergen. "Sie verlieren so viele Menschen, es gibt so viele Leichen, dass wir sie nicht einmal alle zurückbringen können", zitiert die "Times" den ukrainischen Soldaten. Er fügte hinzu, dass sie Situation an der Frontlinie "schrecklich" sei und dass die Kiewer Truppen "kaum die Linien halten können".
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sba/hos/news.de