Macht Wladimir Putin wirklich ernst? Die Anzeichen sollen sich verstärken, dass sich der Kreml-Chef früher als erwartet auf einen Krieg mit der Nato vorbereitet, analysieren die Experten einer US-Denkfabrik.
Seit Beginn des Ukraine-Krieges vor mehr als zwei Jahren schwingt eine Sorge stets mit: eine Ausweitung der Kämpfe und ein Putin-Angriff auf ein Nato-Land. Die Anzeichen dafür sollen sich der US-amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) zufolge zuletzt verstärkt haben. Laut ISW könnte sich Wladimir Putin früher als erwartet auf einen Krieg mit der Nato vorbereiten, analysieren die Experten in einem neuen Bericht.
Wladimir Putin bereitet sich auf großen Konflikt mit der Nato vor
In einer neuen Einschätzung schreibt das Institute for the Study of War, dass "mehrere finanzielle, wirtschaftliche und militärische Indikatoren darauf hindeuten, dass Russland sich auf einen groß angelegten Konflikt mit der Nato vorbereitet, zwar nicht unmittelbar, aber wahrscheinlich in kürzerer Zeit, als einige westliche Analysten ursprünglich angenommen haben". Überschreitet Wladimir Putin wirklich diese rote Linie?
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Das ISW hat bereits früher vor Anzeichen gewarnt, dass sich Russland auf einen Krieg mit dem Militärbündnis vorbereiten könnte. Im vergangenen Monat erklärte die Denkfabrik, ein neuer Militärerlass Putins, der zwei Militärbezirke wieder einrichtet, deute darauf hin, dass er sich auf einen möglichen Konflikt mit der Nato vorbereite.
Putin will Russlands Finanzen für Nato-Krieg stabilisieren
Das ISW schreibt weiter, Putin habe sich zudem kürzlich mit den Vorsitzenden der Fraktionen der russischen Staatsduma getroffen, um die Prioritäten für seine fünfte Amtszeit als Präsident zu erörtern. Berichten zufolge sprach er über "die Bedeutung der Entwicklung der russischen Wirtschaft und die Ausweitung der Sozialprogramme", die er im vergangenen Monat angekündigt hatte. Putin hat auch die Fraktionsvorsitzenden der Staatsduma aufgefordert, im Interesse des Staates zu handeln und sich nicht von Unternehmen oder Parteien beeinflussen zu lassen.
Nach Ansicht des ISW deuten diese Schritte darauf hin, dass Putin "wahrscheinlich versucht, Russlands langfristige Finanzlage auf einem höheren Niveau der Staatsausgaben zu stabilisieren." Indem er das Risiko eingehe, seine Beziehungen zu wohlhabenden Russen zu beschädigen, "sind Putins Versuche, Bedingungen zur Stabilisierung der russischen Wirtschaft und Finanzen festzulegen, höchstwahrscheinlich Teil der finanziellen und innenpolitischen Vorbereitungen Russlands auf einen potenziellen künftigen Konflikt mit der Nato und nicht nur auf einen langwierigen Krieg in der Ukraine", so die Denkfabrik.
Große Personal-Veränderungen beim Putin-Militär
Das russische Militär unternimmt laut ISW zudem strukturelle Schritte, um den Krieg in der Ukraine weiter zu unterstützen und gleichzeitig Russlands Fähigkeiten für den Fall eines groß angelegten Krieges mit der Nato auszubauen. Dazu gehören angeblich personelle Veränderungen innerhalb des russischen Verteidigungsministeriums.
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rut/news.de
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