Spekulationen über den Gesundheitszustand des russischen Präsidenten Wladimir Putin sind genau das, was der Kreml will, meint ein Russland-Experte, der den Gesundheitszustand des 71-Jährigen für ein "Paradoxon" hält.
Über Wladimir Putins Gesundheitszustand wird nach wie vor viel diskutiert. Allein in den vergangenen Monaten wurden dem Kreml-Chef gleich mehrere Krankheiten nachgesagt. Demnach soll der russische Präsident nicht nur an Parkinson leiden, sondern auch an Krebs erkrankt sein. Ein Account meldete sogar, dass Putin tot sei und ein Doppelgänger das Ruder übernommen habe. Putin selbst bestreitet derartige Gerüchte. Was also ist dran an den Spekulationen?
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Ist Wladimir Putin wirklich krank? Russland-Experte klärt über Spekulationen um Gesundheitszustand auf
Der britische Professor Stephen Hutchings erklärt im Gespräch mit "Metro", dass die Gerüchte über den angeblich schlechten Gesundheitszustand von Wladimir Putin "vom Kreml gewollt" sind. "Es ist paradox. Diejenigen, die Putin umgeben, sind froh, dass diese Gerüchte kontrolliert in Umlauf gebracht werden, denn es zeigt, wie mächtig er ist und wie besorgt die Menschen darüber sind, wie er diese Macht ausübt", zitiert das britische Portal den Russland-Experten.
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Professor Stephen Hutchings warnt vor falschen Gerüchten über Putins-Zustand
Allerdings, so Hutchings weiter, habe das Alter des Despoten seinen Tribut gefordert. Professor Hutchings ist der Meinung, dass der Kreml-Chef nicht mehr so geistesgegenwärtig ist wie früher. "Ja, er ist jetzt in seinen 70ern, aber ich kann nicht sagen, dass ich das Gefühl hatte, er sei nicht mehr so gut drauf oder unfähig. Er stolpert manchmal mehr über seine Worte als früher." Dies habe jedoch keinerlei Auswirkungen auf sein Handeln, so der Experte.
Putin-Diktatur "nicht stabil genug": Kreml versucht, weitere Spekulationen zu unterbinden
Obwohl Spekulationen über den Gesundheitszustand des russischen Präsidenten bis zu einem gewissen Grad hilfreich sein können, sind Insider bestrebt, weitergehende Spekulationen zu unterbinden, da die von Putin geführte Diktatur "nicht stabil genug" ist, führt der Professor für Russlandstudien an der Universität von Manchester weiter aus.
Professor Hutchings fügte hinzu: "Ich glaube nicht, dass sie wollen, dass die Leute zu sehr in seiner Vergangenheit und jedem Aspekt seines Auftretens und Verhaltens wühlen, denn trotz der Tatsache, dass es sich um eine repressive Diktatur handelt, ist sie nicht völlig stabil." Er behauptete auch, dass die meisten Online-Diskussionen über Putins Gesundheit von jungen Russen stammten, die "in einem repressiven Regime leben", da der Kreml "in diesem digitalen Zeitalter nicht in der Lage ist, alle Meinungsverschiedenheiten und Spekulationen zu unterbinden."
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sba/bua/news.de