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Verluste für russische Luftwaffe: Verfolgt Russland nach Flugzeugabschüssen eine neue Taktik?

Die russische Luftwaffe soll immer mehr Verluste verzeichnen. Laut Berichten nimmt Russlands Militär die Abschüsse jedoch in Kauf. Alles aus strategischen Gründen. Derweil hofft die Ukraine dadurch auf einen strategischen Vorteil.

Wladimir Putin lobte die russische Luftwaffe, während sie Verluste verzeichnete. (Foto) Suche
Wladimir Putin lobte die russische Luftwaffe, während sie Verluste verzeichnete. Bild: picture alliance/dpa/AP | Vitaliy Timkiv

Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs verzeichnet das russische Militär auf personeller und materieller Ebene erhebliche Verluste. Die Kriegspläne Russlands haben sich mittlerweile auf den Osten fokussiert, dort soll ukrainischen Truppen ein Schlag gegen Russlands Luftwaffe gelungen sein.

Wladimir Putin lobt Russlands Luftwaffe trotz Verlusten

Russlands Präsident Wladimir Putin schweigt zu den Berichten und lobt stattdessen die Luftstreitkraft. "Die Heeresfliegerei, die heute sehr ernste, sehr notwendige Aufgaben auf dem Schlachtfeld erfüllt, verdient natürlich höchstes Lob und Respekt", sagte der russische Präsident vor Absolventen der Höheren Militärfliegerschule in Krasnodar, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtete. Derweil nimmt die Zahl der zerstörten und verlorenen Flugzeuge der russischen Luftwaffe zu. Das ukrainische Militär sprach am Donnerstag (7. März) von347 Flugzeugen. Diese Zahl lässt sich nicht unabhängig verifizieren. Das Nachrichtenportal "Newsweek" hat das russische Verteidigungsministerium um eine Stellungnahme gebeten. Bislang blieb diese Anfrage unbeantwortet.

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Russland habe seit Anfang Februar 15 Flugzeuge verloren, sagte der ukrainische Präsident Wolodomyr Selenskyj in einer Videoansprache am 3. März. "Allein in dieser Woche ist es uns gelungen, sieben russische Militärflugzeuge abzuschießen", so Selenskyj. Unter den abgeschossenen Flugzeugen sollen Su-34-Kampfflieger, Su-35-Kampfflugzeuge und ein luftgestütztes Frühwarn- und Kontrollflugzeug vom Typ A-50U sein.

Russland ändert Strategie im Ukraine-Krieg: Militär nimmt Flugzeugabschüsse in Kauf

Anders als noch vor einigen Wochen hat Russland eine Kehrtwende gemacht. Am 20. September sagte der ukrainische Luftwaffensprecher Juri Ihnat, dass die russischen Luftstreitkräfte aufgrund der Verluste weniger Flugzeuge einsetzen. Danach sieht es aktuell nicht aus. Russland sei im Osten der Ukraine bereit wegen "taktischer Gewinne" "weitere Verluste in der Luftfahrt zu riskieren". Darüber berichtete das Institute for the Study of War (ISW) am 2. März. "Die russischen Streitkräfte versuchen wahrscheinlich, diese begrenzte und örtlich begrenzte Luftüberlegenheit wiederherzustellen, um taktische russische Vorstöße in Richtung Avdiivka zu unterstützen, und haben entschieden, dass die Fortsetzung der Offensivoperationen mit Luftunterstützung das Risiko des Verlusts weiterer Flugzeuge überwiegt", so die Experten der US-amerikanischen Denkfabrik. 

Können Abschüsse im Ukraine-Krieg Putins Militär verunsichern?

Die ukrainische Denkfabrik Centre for Defence Strategies schrieb ebenfalls, dass Russland die Verluste gezielt in Kauf nehme. "Der Feind hat die Angst vor dem Einsatz von Flugzeugen direkt über dem Schlachtfeld überwunden." Genau diese Taktik bietet aber der Ukraine Vorteile, so die Experten. "Die Ukrainer haben die Hoffnung, dass die Abschüsse Russland verunsichern, sodass sie vorsichtiger werden und ihre Kampfflugzeuge zurückhalten. Das gelingt teilweise. Zum Beispiel im Süden haben die russischen Luftoperationen wieder stark abgenommen", erklärte Militärexperte Gustav Gressel im Interview mit "t-online".

Durch die abgeschossenen Flugzeuge will das ukrainische Militär auch Erkenntnisse gewinnen, wie sich der Luftraum noch besser schützen lässt. Laut "Kyiv Post" haben sich westliche und ukrainische Experten die Trümmerteile - und im Besonderen - die Avionik, die elektronischen Steuer- und Abwehrinstrumente, näher angeschaut. 

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