Die Beerdigung von Alexej Nawalny soll Wladimir Putin besorgt haben. Angeblich hat er seine Behörden gezielt angewiesen hart gegen die Trauernden vorzugehen. Laut einem Medienbericht will er nicht, dass sich die Geschichte wiederholt.
Tausende Menschen nahmen am 1. März in Russland und weltweit Abschied von Alexej Nawalny, trotz der zuvor geteilten Befürchtungen, dass die Trauernden Schikanen und Gewalt durch die russischen Behörden erleben müssen. Landesweit wurden über 100 Menschen festgenommen. Ein neuer Bericht geht nun davon aus, dass Wladimir Putin seine Leute gezielt hart gegen die Trauernden vorgehen ließ.
Alexej Nawalny beerdigt: Putin-Regime geht knallhart gegen Trauernde vor
Der Kreml-Despot soll alles getan haben, um die Aufmerksamkeit auf die Beerdigung von Nawalny so klein wie möglich ausfallen zulassen. Das Internet wurde gedrosselt, staatliche Medien sollten nicht berichten und es sollen sogar Aufnahmen in der Kirche verboten worden sein. Doch in den sozialen Medien gingen Videos und Fotos von in der Schlange stehenden Menschen um die Welt, die dem Kremlgegner seine letzte Ehre erweisen wollen. Viele Genau das wollte Putin verhindern. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow warnte im Vorfeld der Beerdigung davor, dass jede nicht genehmigte Demonstration zur Unterstützung Nawalnys als Gesetzesverstoß betrachtet wird.
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Treffen mit Geheimdienst: Hat Putin Angst vor Nawalnys Trauergäste?
Die Beerdigung bereitete Wladimir Putin offenbar bereits seit Wochen Sorgen. Der russische Präsident traf sich deshalb mit mit hochrangigen Generälen des russischen Geheimdiensts FSB und des Innenministeriums, erklärten russische Beamten gegenüber der "Moscow Times". "Nawalnys Beerdigung ist ein Stresstest für die russischen Behörden", sagte der Beamte. Putin könnte sein fragiles Regime bewusst sein, die Proteste gegen ihn reißen nicht ab. Außerdem erinnere ihn Nawalnys Beisetzung an eine andere historische Beerdigung. "Der Kreml möchte nicht, dass sich ein ähnliches Bild ergibt wie bei der Beerdigung von [dem sowjetischen Dissidenten Andrei] Sacharow. [...] Die Führung braucht keine Wiederholung." "Deshalb arbeiten die Sonderdienste nach ihrem Plan." Sie wurden beauftragt, eine "Operation" zum "Schutz der verfassungsmäßigen Ordnung vor Bedrohungen" durchzuführen.
Fragiles Regime: Putin will keine Wiederholung der Sacharow-Geschichte
Andrei Sacharow ist der Erfinder der sowjetischen Wasserstoffbombe. Der Physiker und Bürgerrechtler wandte sich vom Kommunismus ab und versuchte in Russland eine Demokratie zu etablieren. 1975 erhielt Sacharow den Friedensnobelpreis. Das damalige Regime verbannte ihn. Er wandte sich in einem Brief 1985 an den früheren sowjetischen Führer Michail Gorbatschow. Der beantragte seine Begnadigung. Das darauf folgende Telefonat ging in die Geschichtsbücher ein. Sacharow wurde begnadigt. Als Duma-Abgeordneter versuchte er 1989 eine neue Verfassung unter dem Namen "Föderation der freien Republiken Europas und Asiens" durchzusetzen. Dadurch sollte die Kommunistische Partei keine Macht bekommen. Der Physiker starb am 14. Dezember 1989. Auf seiner Beerdigung war die Anteilnahme ebenso groß wie bei Nawalny.
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bos/news.de
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