Seit Jahren ranken sich Gerüchte um seinen angeblich miesen Gesundheitszustand. Wie fit ist der US-Präsident wirklich? Ein neuer Gesundheitsbericht gibt Antworten. Doch ein Arzt heizt die Spekulationen um Bidens gesundheitliche Verfassung erneut an.
Der Gesundheitszustand von Joe Biden interessiert die Weltöffentlichkeit deutlich mehr als seine Regierungsentscheidungen. Viele, besonders seine Gegner aus den republikanischen reihen, werfen ihm vor, für das Amt des US-Präsidenten physisch und geistig nicht fit genug zu sein. Angefeuert durch diverse Patzer oder Versprecher des 81-Jährigen kommen immer wieder Schlagzeilen zu seiner Verfassung auf. Zuletzt hatte noch dazu die Veröffentlichung eines Ermittlungsberichts in der Affäre um die Aufbewahrung von Geheimdokumente bei Biden für großes Aufsehen gesorgt, weil der Demokrat in dem Report als tattriger Greis dargestellt wurde. Ist er für sein Amt überhaupt fit genug? Wenn es nach seinem Arzt geht ja. Doch ein anderer Mediziner sorgt sich - trotz eines offiziellen Gesundheitsberichtes - um das Wohlbefinden des US-Präsidenten.
Neuer Gesundheitsbericht enthüllt: Joe Biden fit genug?
US-Präsident Joe Biden hat zwar mit allerlei Wehwehchen zu kämpfen, ist nach Einschätzung seiner Ärzte aber uneingeschränkt fit für seinen Job. Das Weiße Haus veröffentlichte am Mittwoch (Ortszeit) den neuesten Gesundheitscheck des 81-Jährigen. Auf sechs Seiten werden darin diverse kleinere Gebrechen aufgelistet, darunter wie schon in früheren Jahren auch wenig schmeichelhafte Dinge wie allgemeiner "Verschleiß" und ein "steifer Gang". Der 81-Jährige hat demnach mit allgemeiner Abnutzung der Wirbelsäule zu kämpfen. "Der Gang des Präsidenten ist nach wie vor steif, hat sich aber seit letztem Jahr nicht verschlechtert", schrieb der Arzt dazu. Zuletzt habe Biden bei aktiver Betätigung auch vermehrt Beschwerden in der linken Hüfte zu beklagen gehabt. Bidens Arzt bescheinigt dem ältesten US-Präsidenten aller Zeiten aber, er sei "gesund", "aktiv" und ohne Einschränkung in der Lage, die Aufgaben seines Amtes zu erfüllen.
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Schlafapnoe, steifer Gang und Co.: Krankenakte von Joe Biden aufgedeckt
Seit mehreren Monaten trägt der mächtigste Mann der Welt wegen einer Schlafapnoe außerdem "fast jede Nacht" eine Atemmaske. Das habe sich bewährt, schrieb der Arzt. Eine Schlafapnoe ist eine schlafbezogene Atmungsstörung, bei der Betroffene Atemaussetzer im Schlaf erleiden. Das führt dazu, dass Betroffene morgens nicht erholt aufwachen. Biden leidet außerdem unter einer Refluxkrankheit. Die Verdauungserkrankung hat dem Arzt nach zur Folge, dass Biden sich häufiger räuspern und husten muss. Was der Mediziner, wie in früheren Berichten, sonst noch anmerkt: Der Präsident rauche nicht, trinke keinen Alkohol und treibe an "mindestens fünf Tagen pro Woche" Sport. Er sei 1,83 Meter groß und wiege knapp 81 Kilo.
Die Ergebnisse des Berichts gleichen weitgehend den Resultaten früherer Untersuchungen. Bidens Alter ist bei der Lektüre des Bulletins dennoch omnipräsent - etwa in Bemerkungen, dass es keine Anzeichen für mögliche Schlaganfälle oder Parkinson gebe und der Präsident "keinen Tremor" (unwillkürliche, zitternde Bewegung eines Körperteils, Anm. d. Red.) aufweise.
Weißes Haus nach geistigen Patzern von Biden: "Der Präsident braucht keinen kognitiven Test"
Am Mittwoch war das Weiße Haus dennoch einmal mehr mit mehreren Nachfragen konfrontiert, warum der Präsident bei dem Routine-Gesundheitscheck nicht auch einen Test zu seiner mentalen Fitness gemacht habe, um seine kognitiven Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. "Der Präsident braucht keinen kognitiven Test", sagte Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre dazu. Das sei die einhellige Einschätzung seiner Ärzte. "Er absolviert jeden Tag einen kognitiven Test, wenn er von einem Thema zum nächsten wechselt", betonte sie. Biden habe als Präsident und Oberbefehlshaber der Streitkräfte einen sehr fordernden Job. "Und der Präsident war in den letzten drei Jahren in der Lage, diese Aufgabe jeden Tag zu erfüllen."
Nach Bidens Gesundheitscheck: Arzt zeigt sich besorgt
Obwohl Bidens Arzt ihm bescheinigt fit genug für seine Arbeit zu sein, zeigt sich ein in London praktizierender Arzt besorgt. "Wir können sehen, dass er zunehmend gebrechlich wird, er geht sehr langsam. Er hat sich letztes Jahr den Fuß gebrochen und leidet an Spondylose in der Wirbelsäule, was seine Bewegungsfähigkeit beeinträchtigt", sagtDr. Suhail Hussain gegenüber dem "Daily Express US". Beiden habe Probleme mit seinem Muskel- und Skelett-System. Wie fragil sein körperlicher Zustand sei, habe sich zum Beispiel gezeigt, als Biden vom Fahrrad fiel. Dass Biden bei öffentlichen Auftritten Dinge vergaß, besorgt den Arzt. "Er verwechselt die Länder. Manchmal weiß er nicht mehr, wo er ist oder mit wem er spricht. Er hat eindeutig einen erheblichen kognitiven Verfall", sagt Hussain. Das Weiße Haus hat sich bislang zu den Aussagen des Mediziners noch nicht geäußert.
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bos/bua/news.de/dpa