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Bauernproteste in Brüssel: Traktor-Randale, Gülle-Flut und Co.! Gehen die "besorgten Bauern" zu weit?

Erschreckende Szenen in Brüssel: Am Montag eskalierten die Bauernproteste erneut. Die Landwirte durchbrachen mit ihren Traktoren Barrikaden, zündeten Reifen an und schütteten Gülle auf die Straßen. Gehen die Bauern mit ihrem Protest zu weit?

Gehen die Bauernproteste zu weit? (Foto) Suche
Gehen die Bauernproteste zu weit? Bild: picture alliance/dpa/AP | Sylvain Plazy

Während sich die EU-Agrarminister in Brüssel getroffen haben, um über die Probleme der Landwirtschaft zu beraten, sind die Bauernproteste erneut eskaliert. Wütende Bauern schütteten Getreide und Gülle auf die Straße und steckten Reifen in Brand. Aufnahmen zeigen außerdem, wie Traktoren die Barrikaden der Polizei durchbrechen. Im Netz entfachte der Protest eine heftige Diskussion.

Bauernproteste in Brüssel eskalieren: Traktoren durchbrechen Barrikade

Wie die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Polizei berichtet, blockierten etwa 900 Traktoren die Straßen im EU-Viertel in Brüssel. In einem Video sieht man einen Landwirt, der mit der Schaufel seines Traktors eine Stacheldraht-Absperrung zur Seite schiebt. Ein zweiter Traktor rast schließlich hindurch. Ein Polizist stellt sich dem Trecker in den Weg. Zwar legt der Bauer eine Vollbremsung hin, jedoch fährt er wieder an und drängt den Polizisten dadurch zur Seite. Es folgen weitere Traktoren. Die Ordnungshüter haben keine Chance, die Barrikade zu halten. "Es sieht aus wie ein Bürgerkrieg", sollen EU-Beamte laut dem Journalisten James Kanter gesagt haben.

"Traktor-Terroristen!" Empörung über Umgang mit Bauernprotesten

Die Reaktionen auf den Bauernprotest sind gespalten. Während einige den Landwirten beipflichten und loben, kritisieren andere den Protest aufs Schärfste. "Verhaftet sie alle, das ist kein Protest", ist in einem Tweet zu lesen. "Ich habe die Nase voll von diesen 'Bauern'. Kein EU-Geld mehr für diese Kriminellen, denn das sind sie. Jeder EU-Bürger zahlt für diese Jammerlappen, es wird Zeit, dass sie das begreifen", wettert ein X-Nutzer. "Diese Landwirte müssen auf eine weniger kontraproduktive Art und Weise protestieren; das ist so unnötig destruktiv", heißt es in einem Tweet. "Was kommt als Nächstes? Soldaten, die mit Panzern für ihre Ziele demonstrieren?", fragt sich ein anderer X-Nutzer. "Die Traktorterroristen von Brüssel diskreditieren jeden legitimen Bauernprotest. Demokratie endet dort wo Gewalt beginnt", ist in einem Tweet zu lesen. "Die "besorgten Bauern" in #Brüssel jagen Polizisten mit ihren tonnenschweren Landmaschinen in die Flucht und durchbrechen Strassensperren.....mir fehlen die Worte", kritisiert ein X-Nutzer.

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Einige zeigen sich angesichts der Härte, mit der der Staat gegen Klimaaktivisten vorgeht, im Vergleich zum Umgang mit den Bauernprotesten regelrecht empört. "Die "#KriminelleVereinigung" der "#terroristisch|en" #LastGeneration erzeugte in Deutschland andere Bilder von #Polizeieinsätzen als der #Bauernprotest in #Brüssel", heißt es in einem Tweet. "Protestmittel im Vergleich: Sekundenkleber: Transportverbot, Präventivhaft, Haftstrafen und Schnellverfahren. Traktor: völlig i.O. bei sog. #Bauernprotest obwohl es sich um eine potenzielle Waffe handelt und damit jede Straßensperre der Polizei durchbrochen werden kann", merkt ein X-Nutzer an. "Wenn die Demonstranten in Brüssel Klimaaktivisten gewesen wären, würden FDP & CDU jetzt aus Prinzip drei Kohlekraftwerke bauen wollen, aus dem Kanzleramt würde man die Beschmutzung europäischer Werte rügen, die BILD würde Selbstjustiz bewerben", schreibt Klimaaktivistin Luisa Neubauer in einem Tweet. Ich bin gespannt, welche Worte jetzt denjenigen einfallen, für die Sekundenkleber-Protest zuletzt noch Klima-Terrorismus war."

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