Die genauen Todesumstände von Alexej Nawalny sind immer noch nicht geklärt. Eine von Nawalnys Unterstützerinnen sprach in einem Video über ein mögliches Motiv. Dabei gab sie Wladimir Putin die Schuld am Tod des Kremlgegners.
Der Tod von Alexej Nawalny († 47) wirft immer noch Fragen auf. Unter welchen Umständen kam der Kremlgegner ums Leben? Mehrere Politiker, darunter der ukrainische Präsident Wolodomyr Selenskyj, machten Wladimir Putin für Nawalnys Tod verantwortlich. Nawalnys Unterstützerin und Chefin von Nawalnys "Anti-Korruptionsfonds" Maria Pewtschich sprach in einem YouTube-Video, warum Putin den Politiker ermordet haben soll.
Nawalny-Vertraute offenbart: Nawalny sollte gegen Tiergartenmörder ausgetauscht werden
Der im russischen Straflager ums Leben gekommene Kremlgegner Alexej Nawalny hätte Angaben seines Teams zufolge gegen den in Deutschland inhaftierten Tiergartenmörder ausgetauscht werden können. "Nawalny sollte in den nächsten Tagen freikommen, weil wir eine Entscheidung zu seinem Austausch erreicht hatten", sagte die politische Direktorin des Nawalny-Fonds für die Bekämpfung der Korruption, Maria Pewtschich, am Montag, 26. Februar, in einem auf YouTube veröffentlichten Video. Nawalny soll in der "finalen Phase" der Verhandlungen" gestorben sein. "Ich habe die Bestätigung bekommen, dass die Verhandlungen liefen und sie am Abend des 15. Februar in der finalen Phase waren. Ab 16. Februar wurde Alexej ermordet."
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Schock-Enthüllung im Video: Ordnete Putin Nawalnys Tötung persönlich an?
Anfang Februar sei Kremlchef Wladimir Putin ein Angebot unterbreitet worden, wonach der im Dezember 2021 in Deutschland verurteilte Tiergartenmörder Wadim K. an Russland übergeben hätte werden können - im Austausch gegen Nawalny und zwei US-Amerikaner. Wer genau an der Ausarbeitung dieser vermeintlichen Austauschpläne beteiligt gewesen sein soll und wie konkret sie waren, sagte Pewtschich nicht. Sie warf Putin vor, daraufhin persönlich die Tötung Nawalnys angeordnet zu haben. Er habe Nawalny um keinen Preis freigeben wollen. Er habe erkannt, dass der Westen bereit sei, Wadim K. auszutauschen und dann entschieden, Nawalny als Tauschobjekt loszuwerden, vermutet Pewtschich. "Das ist das absolut unlogische, irrationale Verhalten eines verrückten Mafiosi", sagte sie.
Sie "taten nichts": Nawalny-Vertraute erhebt schwere Vorwürfe gegen Deutsche Beamte
Insgesamt dauerten die Verhandlungen zwei Jahre. Nawalnys Team bemühte sich. Ihnen wurde bewusst, "dass Putin vor nichts halt machen würde". Es gab ein Problem. Alexej Nawalny war russischer Staatsbürger und westliche Länder waren nicht für ihn zuständig. Deshalb einigte man sich auf einen "humanitären Austausch". Doch westliche Länder "taten nichts" so Pewtschich. "Amerikanische und deutsche Beamte nickten verständnisvoll mit dem Kopf und sagten, wie wichtig es sei, Nawalny und den politischen Inhaftierten zu helfen."
Enthüllungen zum Nawalny-Tod: So reagiert die Bundesregierung
Von der Bundesregierung gab es auf Fragen keine weiteren Auskünfte. Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann verwies auf frühere Äußerungen und sagte: "Und ich kann dazu jetzt auch nichts anderes antworten, als dass wir uns dazu nicht äußern können." Auf Nachfrage sagte sie: "Jetzt im Moment kann ich mich dazu nicht äußern."
Wadim K. hat 2019 in Berlin einen Exil-Tschetschenen ermordet. K. soll den Mord im Auftrag staatlicher russischer Stellen verübt haben. Immer wieder war spekuliert worden, dass Putin ihn im Zuge eines Gefangenenaustauschs freibekommen wollte. Zuletzt hatte er dies in einem Interview mit dem US-Talkmaster Tucker Carlson quasi bestätigt.
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bos/bua/news.de/dpa