Die militärische und finanzielle Unterstützung der Ukraine sorgen hierzulande immer wieder für Diskussionen. Am Freitag legte das Kiel Institut für Weltwirtschaft neue Zahlen vor, wie viel Geld die Bundesregierung bislang für den Kampf gegen Wladimir Putin bewilligt hat.
Damit sie sich gegen die brutalen Invasoren aus Russland effektiv wehren kann, unterstützen westliche Staaten die Ukraine mit viel Geld und Waffen. Doch welche Rolle spielt Deutschland dabei im internationalen Vergleich? Das fand jetzt eine neue Studie des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) heraus.
Studie zu Ukraine-Hilfen: So viel zahlt Deutschland
Nach Berechnung des IfW übertreffen Ukraine-Hilfen aus Europa inklusive Zusagen mittlerweile Hilfen aus den USA. Darauf verweist das Institut in der aktuellen Analyse "Ukraine Support Tracker" vom Freitag, die militärische, finanzielle und humanitäre Hilfen, die der Ukraine zugesagt wurden, erfasst. Das jüngste EU-Paket der Ukraine garantiere den Fluss finanzieller Hilfen, aber die Lücke zwischen den EU-Zusagen über 144 Milliarden Euro und den konkret zugewiesenen Mitteln über 77 Milliarden Euro sei nach wie vor groß.
Weiter heißt es vom IfW: "Deutschland ist nach wie vor der größte europäische Geber von Militärhilfe mit einem Gesamtvolumen seit Kriegsausbruch von 17,7 Mrd. EUR, wovon 9,4 Mrd. EUR für spezifische Militärpakete an die Ukraine auch zugewiesen wurden." Insgesamt bewilligte die deutsche Bundesregierung seit Beginn des Krieges 22,06 Milliarden Euro (ohne EU-Hilfe) für die Ukraine. Hinzu kommen noch 18,94 Milliarden, die Deutschland im Rahmen der EU-Hilfe aufbringt. Zum Vergleich: Die USA steuerten bislang insgesamt 67,71 Milliarden Euro bei, alle EU-Institutionen zusammen 77,2 Milliarden.
Bislang lag der Schwerpunkt der Analyse der IfW-Ökonomen auf den zugesagtenHilfen. Die jüngste Aktualisierung umfasst nicht mehr nur Zusagen, sondern auch Zuweisungen konkreter Hilfspakete, deren Lieferung an die Ukraine als sicher gilt.
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Ukraine-Krieg aktuell: Hilfen aus den USA kommen laut IfW zum Stillstand
Laut dem Institut zeigen die Daten, dass die US-amerikanischen Hilfszusagen und Hilfslieferungen seit Ende 2023 im Wesentlichen zum Stillstand gekommen sind, weil aufgrund eines innenpolitischen Streits zwischen Republikanern und Demokraten kein neues Hilfspaket den US-Kongress passiert hat. Die europäische Hilfe nähme hingegen zu. Das gelte sowohl in Bezug auf Zusagen als auch Zuweisungen von Waffensystemen und weiteren konkretisierten Hilfspaketen.
"Europa wird seine derzeitige militärische Unterstützung verdoppeln müssen, falls die Vereinigten Staaten keine weiteren Hilfen leisten", sagte der Leiter des Analyseteams, Christoph Trebesch. Das sei zwar eine Herausforderung, aber letztlich eine Frage des politischen Willens. "Die EU-Länder gehören zu den reichsten der Welt, und bisher haben sie nicht einmal ein Prozent ihrer 2021 Wirtschaftsleistung für die Unterstützung der Ukraine ausgegeben."
"Mit der formalen Genehmigung des 50-Milliarden-Hilfspaketes der EU für die Ukraine scheint die finanzielle Hilfe bis auf Weiteres gesichert zu sein", sagte Trebesch. Bei militärischer Hilfe habe sich die Dynamik der EU dagegen verlangsamt.
Zwischen dem 1. November 2023 und dem 15. Januar sagten alle Unterstützerländer zusammen der Ukraine militärische Hilfen im Umfang von 9,8 Milliarden Euro neu zu. Zum Vergleich: Im gleichen Vorjahreszeitraum hatten sich die Hilfen noch auf 27 Milliarden Euro belaufen, davon allein 21 Milliarden Euro von den USA.
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gom/hos/news.de/dpa
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