Zehntausende Personen stehen auf einer Fahndungsliste des russischen Innenministeriums. Darunter auch hochrangige Politiker aus den baltischen Staaten. Auch nach einigen Deutschen wird vom Kreml gesucht.
Wer den Angriffskrieg gegen die Ukraine kritisiert, muss in Russland mit Strafverfolgung rechnen. Zudem schrieb das russische Innenministerium Zehntausende ausländische Personen zur Fahndung aus, darunter auch hochrangige balitische Politiker wie Estlands Regierungschefin Kaja Kallas. Das wurde am Dienstag bekannt. Ein konkreter Vorwurf: Sie seien gegenüber Russland feindlich eingestellt, weil sie nach Putins Invasion sowjetische Kriegsdenkmäler abrissen ließen. Der Kreml macht aber auch Jagd auf deutsche Staatsbürger.
Wladimir Putin macht Jagd auf Deutsche laut Fahndungsliste vom russischen Innenministerium
Insgesamt wird laut der Fahndungsliste, welche die russische Nachrichten-Plattform "Mediazone" veröffentlichte, nach 14 Deutschen gesucht, die für die ukrainische Armee kämpften. Dazu komme laut "Bild" Bertram Schmitt, seit 2015 Richter am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (Niederlande), der im vergangenen Jahr einen Haftbefehl gegen Wladimir Putin erließ. Nach deutschen Politikern werde hingegen nicht gesucht.
Kreml sucht nach Hunderten ausländischen Kämpfern in Ukraine-Armee
Das Ermittlungskomitee nahm Hunderte ausländische Kämpfer (zum Beispiel 100 Georgier, 93 Briten, 61 Belarussen, 21 Israelis, 21 Amerikaner) in die Fahndungsliste auf. Chef ist der Jurist Alexander Bastrykin (70), der auf Sanktionslisten der EU und der USA steht. Vermutlich werden alle Personen, die gesucht werden, sich in naher Zukunft nicht in Russland aufhalten. Ernsthafte Gefahr, festgenommen zu werden, besteht für sie also nicht.
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Russland fahndet nach Zehntausenden eigenen Staatsbürgern
Insgesamt wurden laut "Mediazone" bis Anfang Februar 96.752 Personen im Zusammenhang mit einer Straftat durch das russische Innenministerium gesucht, weitere 41.534 Personen als vermisst angegeben. Nur 2 Prozent der Anzeigen gingen auf Menschen zurück, die keine Bürger Russlands oder aus Ländern der ehemaligen UdSSR waren. Es werde allerdings nicht exakt angegeben, warum jemand verfolgt wird - daher sei eine Unterscheidung zwischen politischen und anderen Fällen oft nahezu unmöglich.
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gom/sba/news.de
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