Wladimir Putin hat in einem umstrittenen Interview mit dem amerikanischen Moderator Tucker Carlson über den Ukraine-Krieg gesprochen. Dabei verriet der Kreml-Chef auch, welche Ziele Russland bislang noch nicht erreicht hat.
In einem exklusiven zweistündigen Interview mit dem amerikanischen Fernsehmoderator Tucker Carlson hat Wladimir Putin über die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg gesprochen. Dabei verriet er bislang unbekannte Details über den seit mittlerweile zwei Jahre andauernden Konflikt, wie unter anderem der britische "Express" berichtet.
Wladimir Putin erklärt, warum er in die Ukraine einmarschierte
Dabei erklärte Putin erstmals öffentlich, warum er sich dazu entschied, in die Ukraine einzumarschieren. Dazu hielt der russische Präsident zunächst einen mehr als 30-minütigen Vortrag über die Geschichte Russlands, die von der Gründung des russischen Staates im Jahr 862 über die Herrschaft von Katharina der Großen im 18. Jahrhundert bis zum Sturz des Zaren Nikolaus II. durch die Bolschewiki im Jahr 1917 und zur Gründung der Sowjetunion unter Lenin zurückreicht.
Putin selbst behauptet, dass sein Entschluss in die Ukraine einzumarschieren, durch den von der CIA unterstützten "Putsch in der Ukraine" ausgelöst worden sei. Damit bezog er sich auf den Maidan-Aufstand, bei dem der kremlnahe ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch 2014 inmitten von Protesten für die Demokratie zum Rücktritt gezwungen wurde.
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Putin behauptet: Russland hat den Krieg nicht begonnen
Putin sagte im Gespräch mit Carlson: "Warum der Putsch? Warum die Opfer? Warum die Krim bedrohen? Warum eine Operation im Donbas starten? Das kann ich nicht verstehen. Genau das ist die Fehlkalkulation. Die CIA hat ihren Job gemacht, um den Putsch zu vollenden." Weiter betonte der Kreml-Chef dabei: "Sie waren es, die den Krieg im Jahr 2014 begonnen haben. Unser Ziel ist es, diesen Krieg zu beenden. Und wir haben diesen Krieg im Jahr 2022 nicht begonnen. Dies ist ein Versuch, ihn zu beenden.", so die Behauptung des 71-Jährigen.
Wladimir Putin gibt zu: Russland hat seine Ziele noch nicht erreicht
Auf die Frage, ob Russland seine Ziele erreicht habe, antwortete Putin mit "Nein" und sagte, eines seiner Ziele, das noch nicht erreicht worden sei, sei die "Entnazifizierung" der Ukraine. Sein Ziel, das Land zu "entnazifizieren", diente unter Berufung auf den Zweiten Weltkrieg lange Zeit als Rechtfertigung für seine Invasion.
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Kreml-Chef macht westliche Länder dafür verantwortlich, dass der Ukraine-Krieg weiter andauert
Auch nutzte Putin die Gelegenheit, um abermals gegen die Westmächte auszuteilen. So beschuldigte der russische Präsident die von den USA angeführte westliche Koalition wie Deutschland und Frankreich, den Konflikt unnötig zu verlängern. Seinen Ausführungen zufolge waren die Friedensgespräche mit der Ukraine - unter Bezugnahme auf die Minsker Vereinbarungen, die den Konflikt zwischen der Ukraine und russischen Separatistengruppen in der Donbass-Region 2014 beenden sollten - bereits "fast abgeschlossen".
"Aber nachdem wir unsere Truppen aus Kiew abgezogen haben, hat die andere Seite, wie ich bereits sagte, all diese Vereinbarungen über Bord geworfen und den Anweisungen der westlichen Länder, der europäischen Länder und der Vereinigten Staaten gehorcht, Russland bis zum bitteren Ende zu bekämpfen.", so Putins bizarre Behauptung.
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