Schock für die AfD-Chefs Alice Weidel und Tino Chrupalla. Die Großdemonstrationen gegen rechts scheinen Wirkung zu zeigen. In einer aktuellen Umfrage musste die AfD den größten Absturz seit zwei Jahren hinnehmen. Eine andere Gruppe hingegen konnte in dem Meinungstrend zulegen.
Diese Umfrage-Ergebnisse dürften den AfD-Chefs Alice Weidel und Tino Chrupalla so gar nicht gefallen. Im aktuellen Insa-Meinungstrend für die "Bild"-Zeitung hat die Rechtsaußen-Partei 1,5 Prozentpunkte verloren. Damit fällt die Alternative für Deutschland von 23 auf 21,5 Prozent. Laut "Bild" ist das das größte Umfrage-Minus für die AfD seit fast zwei Jahren.
Klatsche für die AfD! Größtes Umfrage-Minus seit fast zwei Jahren
Zeigen die Großdemonstrationen gegen Rechtsextremismus vom vergangenen Wochenende bereits Wirkung? An den Demos gegen rechts und für den Schutz der Demokratie hatten sich am Samstag und Sonntag nach Polizeiangaben mehr als 900.000 Menschen beteiligt. Demnach waren am Samstag insgesamt rund 360.000 Menschen unterwegs. Am Sonntag gingen den Polizeiangaben zufolge etwa 550.000 Demonstranten auf die Straße. Die Demonstrationen seien auch ein Signal an alle in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund, "dass sie ganz klar dazugehören".
Geheim-Treffen von AfD, CDU und Werteunion als Auslöser für Demos gegen rechts
Auslöser für die Proteste waren Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November, an dem einige AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über "Remigration" gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.
37 Prozent der Deutschen unterstützen Demos gegen rechts - AfD weiterhin zweitstärkste Partei
Meinungsforscher und Insa-Chef Hermann Binkert analysierte die AfD-Umfrage-Klatsche im "Bild"-Interview und erklärte: "Die Demos gegen die AfD werden von 37 Prozent der Deutschen unterstützt. Sie zeigen Wirkung. Die AfD bleibt aber mit acht Punkten Abstand zur SPD zweitstärkste Kraft. 57 Prozent können sich grundsätzlich gar nicht vorstellen, die AfD zu wählen."
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Ampel-Desaster! Scholz und Co. profitieren nicht vom Umfrage-Minus der AfD
Doch auch für die Ampel könnte es weiterhin besser laufen. Die Regierung von Olaf Scholz profitiert nicht vom Umfrage-Minus der AfD und kommt aktuell auf 31 Prozent. Damit liegt sie 21 Prozentpunkte hinter ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl 2021. Die SPD erreichte 13,5 Prozent und verliert damit im Vergleich zur Vorwoche einen halben Prozentpunkt. Die FDP bleibt bei fünf Prozent und die Grünen konnten sich immerhin um einen halben Punkt verbessern und erreichten 12,5 Prozent.
Umfrage-Hammer für "Bündnis Sahra Wagenknecht": Sieben Prozent im Sonntagstrend
Über den kräftigsten Zuwachs im aktuellen Meinungstrend dürfen sich die sonstigen Parteien freuen. Dazu gehört auch das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Im letzten Sonntagstrend erreichte die Partei stolze sieben Prozent.
Für den Insa-Meinungstrend wurden im Auftrag der "Bild"-Zeitung vom 19. bis zum 22. Januar 2024 insgesamt 2.006 Bürgerinnen und Bürger befragt. Die maximale statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
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fka/bua/news.de/dpa
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