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Kanzler-Klatsche bei "Markus Lanz": "Er steht mit dem Rücken zur Wand!" Polit-Experte rechnet mit Olaf Scholz ab

Bei "Markus Lanz" rechnete Polit-Experte Herfried Münkler bitterböse mit dem Bundeskanzler ab. Olaf Scholz drehe "kommunikative Pirouetten" und stehe mit "dem Rücken zur Wand". Als Kopf der operativen Politik mache er einen miesen Job.

Prof. Herfried Münkler kritisiert Olaf Scholz bei "Markus Lanz" scharf. (Foto) Suche
Prof. Herfried Münkler kritisiert Olaf Scholz bei "Markus Lanz" scharf. Bild: ZDF / Markus Hertrich

Dem Bundeskanzler ging es am Donnerstagabend (18.01.2024) bei "Markus Lanz" an den Kragen. Politik-Professor Herfried Münkel rechnete gnadenlos mit der Kommunikation von Olaf Scholz ab.

"Markus Lanz" am 18.01.2024: Abrechnung mit dem Bundeskanzler! Hat sich Olaf Scholz verzettelt?

Auslöser war die Video-Botschaft "Kanzler kompakt", die am vergangenen Samstag im Internet veröffentlicht wurde. Darin hatte Scholz mit Blick auf die Bauernproteste zu "Maß und Mitte" aufgerufen und vor einem "toxischen Gemisch" gewarnt. Markus Lanz zeigte seiner Talkrunde ein paar Ausschnitte. "Streit gehört zur Demokratie. Und zwar genauso wie es Helmut Schmidt gesagt hat: 'Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine.' Doch fast 50 Jahre später stehen wir vor einer Bewährungsprobe", sagte Olaf Scholz. Wut werde gezielt geschürt. "Mit gigantischen Reichweiten machen Extremisten auch über die sozialen Medien jeden Kompromiss verächtlich, vergiften jede demokratische Debatte." Und weiter: "Wenn jede Subvention auf ewig bestehen bleibt, wenn wir alle zu 100 Prozent auf unserem Standpunkt beharren, wenn wir alles so machen wie immer, dann kommen wir auch nicht voran. Und es ist wichtig, dass wir das große Ganze nicht aus den Augen verlieren.Gerade in so aufreibenden und aufwühlenden Zeiten wie heute gilt es: Maß und Mitte zu halten - das sollte allen Demokratinnen und Demokraten ein Anliegen sein. Aufrufe zur Gewalt und persönliche Bedrohung haben in unserer Demokratie nichts verloren. Galgen sind keine Argumente. Politische Gegner sind keine 'Vollpfosten'."

"Er steht mit dem Rücken zur Wand!" Polit-Professor kritisiert Kommunikation von Olaf Scholz

Politik-Professor Herfried Münkler zeigte sich bei "Markus Lanz" jedoch äußerst unbeeindruckt von den Worten des Kanzlers. Für den Experten sei die Rede ein deutliches Zeichen dafür, dass Scholz mit Rücken zur Wand stehe, wenn er in dieser Weise spricht. Der Kanzler könne als Kopf der "operativen Politik" derzeit nicht sagen, was man mache, was man machen werde und wo die Perspektiven seien. In der konkreten Situation sei das absolut falsch, bewertet Münkler die Scholz-Ansprache.

"Ich kann das nicht teilen", widerspricht Stephan Weil, Ministerpräsident von Niedersachsen, dem Politik-Professor. Olaf Scholz sei authentisch. Zudem sei alles, was der Kanzler in seiner Video-Botschaft gesagt habe, richtig. Münkler kontert jedoch scharf. Zwar sei Olaf Scholz ein "fleißiger Mann, eingearbeitet und tüchtig", doch er habe kein Charisma. Zudem habe er auch nicht die Fähigkeit, Dinge ausführlich zu erklären. "In dieser Situation hätte er über Politik reden müssen", befindet der Experte. "Es gibt so eine Neigung von Politikern in der jüngsten Zeit, ihre Rolle nicht zu begreifen. Die stellen sich hin und warnen vor etwas. Das ist eine Grenzüberschreitung. Sie haben das wovor sie warnen, operativ zu bearbeiten. Und nicht sich aus dem Amt herauszuschleichen und kommunikative Pirouetten zu drehen."

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Im Netz stößt die Kanzler-Klatsche auf breite Zustimmung. "Scholz wird in die Geschichte eingehen als schlechtester Bundeskanzler aller Zeiten noch nach Kurt Georg Kiesinger #Lanz", schreibt ein X-Nutzer. "Es tut gut, wenn in einer Talk-Show einmal kluge analytische Menschen wie Herfried #Münkler und Politiker der etwas seriöseren Art wie Stephan #Weil zusammensitzen und diskutieren wie heute bei #Lanz. Durchaus lehrreich und eine wahre Erholung von den Scholz, Linders und Merz und ihrer nichtssagenden verbalen parteipolitischen Besitzstandswahrung, die den Geist des Zuschauers beleidigt", ist in einem anderen Tweet zu lesen. "Kann uns Pistorius nicht von Scholz erlösen? Das ist die einzige Option die ich noch sehe die Ampel irgendwie noch zu retten #Lanz", fordert ein X-Nutzer.

Komplette Sendung vom 18.01.2024 ist in derZDF-Mediathek als Video-on-Demand abrufbar.

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