Die Nato plant zur Abschreckung Russlands ein Großmanöver. Dafür sollen 90.000 Soldaten mobilisiert werden. Reagiert das Militärbündnis damit auf russische Drohungen?
Wie wahrscheinlich ist ein Angriff Russlands auf ein Natoland wirklich? Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine blicken Nato-Länder nach Russland. Wladimir Putin und seine Schergen versuchen immer wieder das Bündnis zu schwächen und sprechen regelmäßig Drohungen aus. Länder wie Deutschland sehen offenbar eine mögliche Gefahr, wie aus einem Bericht hervor geht, und bereiten sich bereits vor. Wie jetzt bekannt wurde plant jetzt die Nato ein Großmanöver.
Nach Putin-Drohungen: Nato plant Großmanöver zur Russland-Abschreckung
Die Nato will für ein Großmanöver zur Abschreckung Russlands rund 90 000 Soldaten mobilisieren. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag am Rande eines Treffens von militärischen Spitzenvertretern des Verteidigungsbündnisses in Brüssel. Die im Februar beginnende Übung namens "Steadfast Defender" werde die größte des Verteidigungsbündnisses seit Jahrzehnten sein, erklärte US-General Christopher Cavoli am Donnerstag nach einem Treffen des Nato-Militärausschusses in Brüssel. Vorbereitungen für die Manöver sollen nach Angaben des Oberbefehlshabers der Nato-Streitkräfte in Europa bereits in der kommenden Woche beginnen. Trainiert werden soll insbesondere die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften. Bereits vor wenigen Tagen wurde berichtet, dass die Nato eine großangelegte Übung plant.
Nato übt russischen Angriffsfall
Szenario der Übung ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium, der zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des Nato-Vertrags führt. Letzterer regelt die Beistandsverpflichtung in der Allianz und besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird.
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Die bislang größte Nato-Übung seit dem Ende des Kalten Krieges war 2018 mit Schwerpunkt in Norwegen organisiert worden. An ihr waren rund 51 000 Soldaten beteiligt. Die letzten Nato-Manöver, die größer waren als die nun geplante Übung, fanden vor der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 statt. Damals gab es unter anderem noch die Manöverreihe "Return of Forces to Germany" (Rückkehr von Streitkräften nach Deutschland). An ihr waren 1988 beispielsweise rund 125 000 Soldaten beteiligt. Die Ukraine wehrt seit fast zwei Jahren mit massiver Militärhilfe vor allem aus den Nato-Staaten einen Angriff Russlands ab.
Wladimir Putin weist Warnungen vor Angriffen zurück
Laut Berichten gab es immer wieder Drohungen, baltische Staaten anzugreifen. Auch gegen die Nato selbst richteten sich die Provokationen. Wladimir Putin wies zuletzt im russischen Staatsfernsehen alle Warnungen zurück, dass Russland "keinen Grund, kein Interesse, kein geopolitisches Interesse, weder wirtschaftlich, politisch noch militärisch, mit Nato-Ländern zu kämpfen".
Nato-Oberbefehlshaber warnt vor "unkalkulierbare Bedrohung" durch Russland
Dennoch bliebt Russland lautNato-Oberbefehlshaber Christopher Cavoli "eine gewaltige und unkalkulierbare Bedrohung". Russland zeigt im Krieg seine Widerstandsfähigkeit. Trotz immer wieder berichteter Verluste erholt sich das Militär schnell, berichtet die "Berliner Morgenpost". Zudem lernt das Land schnell über die moderne Kriegsführung dazu. Zu unterschätzen sei in diesem Zusammenhang auch nicht der Atomwaffenbestand. Das sei ebenfalls bedrohlich.
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bos/news.de/dpa
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